Finanzplanung: Finanzen richtig managen und sinnvoll Sparen

Sparen mit Strategie:Das Einmaleins der Finanzplanung

von Zarah Reinders
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Die eigenen Finanzen zu managen, muss nicht kompliziert sein und ist in aller Regel gewinnbringend. Es beginnt mit einem Kassensturz und mündet in einem klaren Sparplan.

Symbolbild zum Thema Sparen und Finanzen
In sechs Schritten einen Finanzplan aufstellen und einen Überblick über die eigenen Ein- und Ausgaben sowie Sparmöglichkeiten bekommen.
Quelle: Zoonar

Sich aktiv um die Finanzen zu kümmern und auf finanzielle Ziele hinzuarbeiten, kann sich wie eine Mammutaufgabe anfühlen. Dabei ist vor allem eines nötig: Zeit.
Auch die richtige Einstellung könne einen Unterschied machen, sagt Stefan Fischer von Stiftung Warentest.

Es kann helfen, die eigene Finanzplanung als Chance und nicht als Verpflichtung zu sehen.

Stefan Fischer, Projektleiter Team Finanzdienstleistungen, Stiftung Warentest

Schritt 1: Bestandsaufnahme der Einnahmen und Ausgaben

Eine gute Finanzplanung beginne mit einem Kassensturz, sagt Fischer. Wie viel Geld steht zur Verfügung? Wie viel gibt man aus? Diese Gegenüberstellung hilft, den Überblick zu gewinnen.
Die Einnahmen sind in der Regel leichter ersichtlich als die Ausgaben. Bei vielen reicht der Blick auf die Lohnabrechnung. Für die Auflistung der Ausgaben rät der Experte, die Kontoauszüge der letzten drei Monate zu prüfen.
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Wer oft mit Bargeld zahlt, sollte für eine Zeit lang alle Ausgaben notieren, etwa in einer Excel-Tabelle oder einem Notizbuch. Aufmerksam sollte man zudem bei jährlichen oder halbjährlichen Zahlungen sein, zum Beispiel in Form von Daueraufträgen. Diese können bei einem Kassensturz schnell untergehen.

Wer seine Finanzen im Griff haben will, sollte auch seine Verträge überprüfen.

Stefan Fischer, Stiftung Warentest

Schritt 2: Bestandsaufnahme von Verträgen, Versicherungen, Schulden

Neben Mobilfunkverträgen und Streaming-Abos gehören auch die Abschläge für Strom und Gas auf den Prüfstand ebenso wie Kfz-, Hausrat- oder Haftpflichtversicherungen. Über Vergleichsportale lassen sich oft bessere Konditionen oder günstigere Tarife finden.
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Zur Bestandsaufnahme gehöre laut dem Finanzexperten zudem ein Blick auf laufende Kredite und mögliche Ratenschulden. Doch ob es sinnvoll ist, alles Geld in die Schuldentilgung zu stecken, hängt von der individuellen Situation ab. "Wer auf Kante alles Geld für seine Schulden ausgibt, hat für spontane Ausfälle nichts in der Hinterhand", warnt Fischer

Schritt 3: Notgroschen aufbauen

Bevor es ans richtige Sparen geht, ist ein finanzielles Polster wichtig, so der Finanzexperte. Er empfiehlt zwei bis drei Netto-Monatsgehälter als Notgroschen beiseite zu legen. Unerwartete Ausgaben wie eine Autoreparatur oder eine kaputte Waschmaschine lassen sich so abfedern, ohne einen Kleinkredit oder den Dispo nutzen zu müssen.

Tipps zum Basiskonto
:Mit Guthabenkonto Schuldenrisiko vermeiden

Ein Konto auf Guthabenbasis ermöglicht es, Ausgaben besser zu kontrollieren. Denn mit einem sogenannten Basiskonto sind Schulden nicht möglich. Doch es gibt einiges zu beachten.
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Eine Geldbörse mit einem 50-Euro-Schein wird vor einen Geldautomaten gehalten.
mit Video
Dieser Notgroschen kann auf dem eigenen Girokonto liegen bleiben oder auf einem Tagesgeldkonto deponiert werden. Der Vorteil: Anders als bei vielen Girokonten werden auf Tagesgelder derzeit Zinsen gezahlt.

Schritt 4: Spar-Routine entwickeln

Wenn Sparen zur Routine wird, läuft es fast von selbst. Ein Dauerauftrag auf ein Tagesgeldkonto hilft, Geld direkt am Monatsanfang beiseitezulegen. Wer etwas mehr Risiko eingehen möchte, kann stattdessen in einen ETF-Sparplan investieren.



Wer unsicher ist, wie viel gespart werden kann, kann einfach mit 25 Euro starten. Ein Blick auf die eigene Finanzübersicht hilft ebenfalls: Bleibt am Monatsende Geld übrig? Gibt es Ausgaben, die sich einsparen lassen? So lässt sich die Sparrate Schritt für Schritt optimieren.
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Schritt 5: Altersvorsorge planen

Auch die Altersvorsorge kann zur Finanzplanung gehören. Wer seine Rentenlücke berechnet, kann gezielt vorsorgen. "Um diese Lücke zu schließen, greifen immer mehr Menschen zu ETF-Sparplänen", erklärt Fischer. Aber auch verzinste Produkte mit geringerem Risiko wie Tages- und Festgeldkonten sind beliebt. Zudem gibt es noch Möglichkeiten wie vermögenswirksame Leistungen und die betriebliche Altersvorsorge.



Schritt 6: Dranbleiben

Dranbleiben ist das A und O. Eine einfache Methode: Im eigenen Kalender jetzt schon weitere feste Finanz-Dates eintragen. So geht die eigene Finanzplanung auch im hektischen Alltag nicht unter.
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Quelle: dpa

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