Camping: Sieben Mythen über Urlaub auf dem Campingplatz im Check

Urlaub auf dem Campingplatz:Camping: Welche Mythen stimmen wirklich?

von Jenna Busanny
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Camping ist teuer, unbequem und nur etwas für Ältere? Das kann, muss aber nicht sein. Welche Campingmythen längst überholt sind - und was heutzutage beim Camping alles möglich ist.

Ein Auto und ein Wohnwagen“
Teure, überfüllte Campingplätze, auf denen nur Ältere sind: So lauten einige der Vorurteile gegenüber dem Urlaub in Wohnwagen, Zelt und Co. Aber was stimmt wirklich beim Thema Camping?
Quelle: dpa

Camping boomt - doch einige Vorurteile rund um das Urlaubsformat halten sich hartnäckig. Viktoria Groß vom Deutschen Camping Club (DCC) erklärt, warum Camping so individuell ist wie seine Gäste - und was Campingplätze inzwischen alles zu bieten haben.

Mythos 1: Campen ist teuer

Während einfache Stellplätze mit Basisversorgung bereits ab etwa 20 Euro pro Nacht zu haben sind, gibt es Anlagen mit Wellnessbereich, Hallenbad und Animation für die Familie, die entsprechend mehr kosten.

Camping ist so günstig oder teuer, wie man es selbst gestaltet.

Viktoria Groß, Pressesprecherin Deutscher Camping Club (DCC)

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Mythos 2: Camping ist nur etwas für Ältere

"Es kommt darauf an, welchen Campingplatz man wählt und was man im Urlaub machen möchte", sagt Groß. Dank Online-Campingführern mit Filterfunktionen - etwa für Familienfreundlichkeit oder Animation - ließen sich passende Plätze für jedes Alter finden.
Auch junge Menschen entdecken das Campen neu, etwa als Teil einer nachhaltigen Lebensweise oder um günstig Europa zu erkunden.

  • Lage prüfen: Am See, in den Bergen oder stadtnah?
  • Ausstattung vergleichen: Gibt es Sanitäranlagen, WLAN, Einkaufsmöglichkeiten?
  • Bewertungen lesen: Auf Campingportalen oder beim Deutschen Camping Club
  • Zielgruppe beachten: Familienfreundlich, hundetauglich oder eher ruhig?
  • Extras checken: Brötchenservice, Leihfahrräder, Freizeitangebote?

Tipp: Der Deutsche Camping Club bietet einen Online-Campingführer mit mehr als 21.000 Plätzen in ganz Europa.

Mythos 3: Campingplätze sind immer überfüllt

Besonders in der Hauptsaison können beliebte Plätze knapp werden, aber es gibt Alternativen. Wer flexibel ist, findet laut Viktoria Groß auch kurzfristig noch Stellplätze, etwa weiter hinten auf dem Gelände oder in weniger frequentierten Regionen.
Mit etwas Recherche findet man oft charmante kleinere Plätze mit freier Kapazität - oder entscheidet sich spontan für ein anderes Ziel. Viele Plätze bieten mittlerweile eine Online-Buchung mit Echtzeitverfügbarkeit an.
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Mythos 4: Sanitäranlagen sind alt und unhygienisch

"Ein längst überholtes Vorurteil", sagt Groß. Viele Campingplätze haben heute moderne Sanitäranlagen mit Regenduschen und Spülmaschinen. Immerhin ist der Wettbewerb groß. Betreiber seien Unternehmer, die auf die Wünsche der Camper reagieren, weiß die Camping-Expertin. "Da gehören zeitgemäße, gepflegte Einrichtungen dazu."
Sauberkeit ist ein zentraler Punkt bei der Platzbewertung - wer hier nachlässt, verliert Gäste. Einige Plätze verfügen sogar über Familienbäder oder barrierefreie Ausstattungen auf Hotelniveau.
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Mythos 5: Camping ist mit viel Arbeit verbunden

Nicht zwangsläufig. Wer möchte, kann selbst kochen und sparen - oder sich Frühstück oder Pizza im Platzlokal gönnen. "Viele schätzen die Freiheit, das spontan zu entscheiden", so Viktoria Groß vom DCC.
Auf- und Abbau von Ausrüstung sei durch moderne Technologie oft in wenigen Minuten erledigt.
Neuere Plätze bieten außerdem Leihgrills, Kochstationen oder Einkaufsmöglichkeiten direkt vor Ort. Auf so manchem Campingplatz in Südeuropa können Campende sogar Kühlschranke vor Ort mieten, weiß die Expertin.
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Mythos 6: Ohne Zelt oder Camper geht gar nichts

Stimmt nicht: Inzwischen bieten viele Plätze Unterkünfte zur Miete an, von Mobilheimen über Schlaf-Fässer bis hin zu Apartments.

Wer kein eigenes Fahrzeug hat, kann trotzdem campen.

Viktoria Groß, Deutscher Camping Club

Auch in Deutschland gibt es zahlreiche Plätze mit solchen Optionen. Diese Form des Campings spricht besonders Menschen an, die das Naturerlebnis suchen, aber auf den Komfort eines festen Dachs nicht verzichten möchten. Besonders geeignet für Camping-Einsteiger.
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Mythos 7: Camping ist umweltfreundlich

"Camping kann nachhaltig sein, wenn man will", sagt Groß: Mülltrennung ist Standard, Strom wird nach Verbrauch abgerechnet, viele nutzen eigenes Geschirr statt Einwegprodukte. Wer auf eine kurze Anreise und bewussten Konsum achtet, verbringt einen umweltschonenden Urlaub.
Einige Plätze setzen auf Ökostrom, Solarenergie oder regionale Lebensmittel im Shop. Letztlich entscheidet das Verhalten der Gäste, wie Grün der Urlaub wird.

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von Michael Kniess
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mit Video

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Quelle: dpa

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