Blumenerde oder Pflanzerde? Die perfekte Erde für Ihre Pflanzen

Wichtige Nährstoffe für Pflanzen:So finden Sie die perfekte Blumenerde

von Anja Koenzen und Anne Waltermann
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Die richtige Pflanzerde ist die Basis dafür, dass Blumen und Gemüse in Töpfen und Beeten gut gedeihen, gesund bleiben und üppig blühen. Doch welche Erde ist die richtige?

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Was ist Blumenerde, was ist Pflanzerde?

Es gibt keine gesetzlichen Vorgaben, was Blumenerde oder Pflanzerde enthalten muss. Meist versteht man unter Blumenerde eine vorgedüngte Substratmischung, die speziell auf die Bedürfnisse von Topf- und Zimmerpflanzen abgestimmt ist. Sie enthält häufig Torf, Kompost, Rindenhumus und gegebenenfalls mineralische Bestandteile wie Perlit zur Verbesserung der Struktur.
Pflanzerde ist ein allgemeinerer Begriff und wird oft für größere Pflanzarbeiten im Garten oder für Kübelpflanzen verwendet. Sie ist in der Regel grober strukturiert, weniger stark vorgedüngt und kann je nach Anwendung andere Zusatzstoffe enthalten wie zum Beispiel Lehm, Sand und Kompost.
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Was macht eine gute Erde aus?

Bei einer hochwertigen Erde kommt es auf die richtige Balance an. Sie braucht eine gute Wasserhaltefähigkeit. Das heißt, sie sollte Wasser speichern und gleichzeitig Staunässe verhindern. Daneben ist eine gute Luftdurchlässigkeit wichtig, damit die Wurzeln ausreichend belüftet werden. Die Erde sollte eine stabile Struktur haben und nicht gleich zusammensacken, auch um den Pflanzen den nötigen Halt zu geben.
Außerdem sind die für die Pflanzen relevanten Nährstoffe wichtig. Bei vorgedüngten Substraten empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass ihnen organische Stoffe zugesetzt sind. Vergessen Sie nicht, auf den für die Pflanzen passenden pH-Wert zu achten. Selbstverständlich sollte die Erde frei sein von Schädlingen, Samen und Krankheitserregern.

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Welche Pflanze braucht was?

Die Bodenbedürfnisse von Pflanzen sind ganz unterschiedlich. Nimmt man die falsche Erde, kann das zu schlechtem Wachstum, Mangelerscheinungen oder sogar Wurzelfäule führen. So brauchen Kakteen und Sukkulenten eine sehr durchlässige, sandige Erde mit wenig Humus. Auch Orchideen wollen nur wenig Humus haben. Sie bevorzugen ein grobes, luftiges Substrat mit Rinde.
Tomaten, Paprika, Kohl und viele andere Gemüse sind Starkzehrer. Sie brauchen ein besonders nährstoffreiches, strukturstabiles Substrat mit guter Wasserspeicherung. Bei Rhododendron und Blaubeeren kommt es auf einen niedrigen pH-Wert (4 bis 5) an. Sie mögen einen sauren und lockeren Boden. Aussaaterde sollte nährstoffarm und besonders fein und locker in der Struktur sein.

Wie nachhaltig sind Bio-Erde und torffreie Erde?

Bio-Erde ist meist, aber nicht zwingend, torffrei oder torfreduziert und enthält keine chemisch-synthetischen Dünger oder Pestizide. Bio-Erde erkennt man an Bio-Siegeln beispielsweise von Naturland oder Bioland.
Torfhaltige Erde ist ökologisch problematisch. Torfabbau zerstört Moore, die wichtige CO2-Speicher sind. Um die wasser- und luftspeichernden Eigenschaften von Torf zu imitieren, kommen bei torffreien Erden verschiedene organische und mineralische Ersatzstoffe wie Kompost, Kokosfasern, Holzfasern, Rindenhumus oder Lavagranulat zum Einsatz - oft auch in Kombination. Sie sind ökologischer, aber teils etwas teurer und erfordern mehr Aufmerksamkeit beim Gießen und Düngen. Wer nachhaltig gärtnern will, sollte torffreie Bio-Erde bevorzugen - nicht nur aus Umweltschutzgründen.

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Was ist bei torffreier Erde zu beachten?

Für Moorbeetpflanzen (Heidelbeeren, Rhododendron, Azaleen, Hortensien) sind Rindenhumus, Nadelholzkompost und gegebenenfalls Elementarschwefel in geringen Mengen sowie Lava und Sand gut als Torfersatzstoffe geeignet. Nicht dagegen Kompost, Holzasche oder Gesteinsmehl, da diese den pH-Wert erhöhen. Für kalkliebende Pflanzenarten sind dagegen Gesteinsmehl, reifer Kompost, Holzfasern, Algenkalk und Tonmineralien ideale Torfersatzstoffe.

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