Asyl-Zurückweisung im Alleingang: SPD kritisiert CDU-Vorstoß

Asyl-Zurückweisung im Alleingang:SPD gegen CDU-Migrationsplan: "Brandgefährlich"

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Das Sondierungspapier liegt vor - ausgelegt wird es unterschiedlich. Während die CDU Spielraum für Zurückweisungen an der Grenze im Alleingang sieht, lehnt die SPD dies strikt ab.

Saskia Esken

SPD-Chefin Esken kritisiert die CDU-Rufe nach einseitigen Zurückweisungen als "brandgefährlich". (Archivbild)

Quelle: action press

Zwischen Union und SPD ist ein Streit über die Auslegung der gemeinsamen Sondierungsvereinbarung zur Migrationspolitik entbrannt. SPD-Chefin Saskia Esken widersprach am Montag vehement Äußerungen aus der CDU, wonach Deutschland unter der künftigen Regierung Asylbewerber an den Grenzen auch ohne Einverständnis der betroffenen Nachbarländer zurückweisen könne.

Ein solches Vorgehen wäre "brandgefährlich", weil es europäischen Vereinbarungen widerspräche, sagte Esken im Deutschlandfunk.

Wir haben etwas anderes vereinbart, und dabei bleiben wir auch.

SPD-Chefin Saskia Esken 

Friedrich Merz und Saskia Esken unterhalten sich auf dem Weg zur Pressekonferenz, hinter ihnen laufen Lars Klingbeil und Markus Söder.

Union und SPD haben in einem elf Seiten langen Sondierungspapier viele Streitpunkte geklärt.

08.03.2025 | 1:28 min

Streit um Passus im Sondierungspapier

Der Streit dreht sich um den Passus in dem gemeinsamen Sondierungspapier, wonach Zurückweisungen künftig "in Abstimmung" mit den Nachbarländern vorgenommen werden könnten. CDU-Vizechef Jens Spahn hatte dies so gedeutet, dass Zurückweisungen von Asylbewerbern notfalls auch gegen den Willen der europäischen Partner erfolgen könnten. "Da steht nicht zustimmen, sondern in Abstimmung", sagte Spahn dem Portal Table.Briefings.

Wir machen uns nicht abhängig von der Zustimmung der anderen Länder.

CDU-Vizechef Jens Spahn

Esken widersprach der Lesart von Spahn in dem Deutschlandfunk-Interview ausdrücklich. Sie warnte die Union vor dem Versuch, in der Migrationspolitik "mit dem Kopf durch die Wand zu gehen". Sie selbst werde "ganz klar dagegen halten, wenn es weiter debattiert wird".

Prof. Winfried Kluth | Verfassungsrechtler Martin-Luther-Universität Halle

Flüchtlinge haben oft "keine Möglichkeit" mit einem "Aufenthaltstitel einzureisen" und müssten deshalb "an die Grenze kommen", so der Verfassungsrechtler Professor Winfried Kluth.

18.02.2025 | 4:43 min

Das Thema müsse beim nächsten Treffen von Union und SPD, für das es noch keinen Termin gebe, geklärt werden. Die SPD fühle sich dabei von den Formulierungen zur Migrationspolitik in den Sondierungsergebnissen bestärkt: "Wir haben ein Sondierungspapier, in dem das ganz klar geregelt ist."

Esken warnt vor Schaden bei europäischer Zusammenarbeit

Esken warnte davor, dass unabgestimmte Zurückweisungen an den Grenzen schweren Schaden auf Ebene der europäischen Zusammenarbeit anrichten könnten. "Ich will sehr klar sagen, dass wir gerade in diesen Zeiten mit Putin auf der einen und Trump auf der anderen Seite es dringend notwendig haben, dass die europäische Union geeint bleibt und geeint agiert", sagte die SPD-Vorsitzende. 

Ihre Partei werde in der Migrationspolitik "weiter ihren Grundsätzen folgen", sagte sie. "Da geht es darum, dass wir Humanität und Ordnung in der Fluchtmigration wahren."

Bildkollage: Sportlehrer Jan Buchholz steht mit verschränkten Armen steht vor einer Aufnahme, die das Innere eines Zeltes, einer Flüchtlingsunterkunft, zeigt.

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09.02.2025 | 30:00 min

Union und SPD wollen Einwanderung "begrenzen"

Die Union hatte im Wahlkampf eine Verschärfung der Migrationspolitik und einer Verringerung der Zuzugszahlen in Aussicht gestellt. In ihrem am Samstag veröffentlichten Sondierungspapier, das die Grundlage für Koalitionsverhandlungen bilden soll, hatten Union und SPD unter anderem vereinbart, dass eine "Begrenzung" der Einwanderung als Ziel ins Aufenthaltsgesetz geschrieben werden soll. 

"In Abstimmung mit unseren europäischen Nachbarn" soll es dazu an den Grenzen Zurückweisungen auch von Asylsuchenden geben, heißt es in dem gemeinsamen Papier. "Irreguläre Migration" solle reduziert werden. Der Familiennachzug subsidiär Schutzberechtigter soll befristet ausgesetzt werden, hier wird aber noch kein Zeitraum genannt.

Quelle: AFP, dpa

Nachrichten zur Bundestagswahl

  1. Amira Mohamed Ali (l) und Fabio de Masi (r) freuen sich über ihr Wahlergebnis auf dem 3. Bundesparteitag vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).

    Parteitag beschließt Namensänderung:De Masi und Mohamed Ali bilden neue BSW-Spitze

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  2. Sahra Wagenknecht, Vorsitzende des BSW, spricht auf dem 3. Bundesparteitag der Partei «Bündnis Sahra Wagenknecht» zu den Delegierten.

    Nachrichten | heute:BSW trifft sich zum Bundesparteitag

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  3. Sahra Wagenknecht (M, BSW Bündnis Sahra Wagenknecht), Bundesvorsitzende, nimmt zwischen Fabio De Masi (l) und Amira Mohamad Ali, BSW Bundesvorsitzende, an einer Pressekonferenz zur Neuaufstellung des BSW teil.

    Einspruch des BSW gescheitert:Ausschuss: Bundestagswahl muss nicht neu ausgezählt werden

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    Schlagzeilen, Promis und mehr:Google-Suche 2025: Was besonders im Trend lag

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  10. Berlin: Omid Nouripour, ehemaliger Bundesvorsitzender von Bündnis90/Die Grünen, kommt zur Fraktionssitzung im Bundestag.

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