Drohnen, Nahost, Handyverbot: Was Kanzler Merz dazu sagt

Interview in ARD-Sendung "Caren Miosga":Drohnen, Nahost, Handyverbot: Was Kanzler Merz dazu sagt

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In der ARD-Sendung "Caren Miosga" spricht Kanzler Merz von einer ernsten Bedrohung durch die Drohnenvorfälle, kündigt Hilfe beim Wiederaufbau des Gazastreifens an.

Kanzler Friedrich Merz (CDU) spricht in der ARD-Sendung "Caren Miosga".

In der ARD sprach Friedrich Merz auch über seine Zweifel am freiwilligen Wehrdienstmodell und befürwortete ein Handyverbot an Grundschulen.

Quelle: imago images

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich für die rasche Anschaffung von Systemen zur Drohnenabwehr ausgesprochen. "Es gibt Techniken auf der Welt, die das ermöglichen abzuwehren - die brauchen wir", sagte Merz am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Caren Miosga".

Die zunehmenden Drohnenvorfälle seien eine "ernsthafte Bedrohung unserer Sicherheit", so der Bundeskanzler. Diese Bedrohung komme "von denen, die uns testen wollen".

Die Vermutung ist, dass Russland hinter den meisten dieser Drohnenflüge steckt.

Friedrich Merz, Bundeskanzler

Schaltgespräch mit Andrea Ballschuh und Sönke Maahrens, der auf dem Hintergrundbildschirm zu sehen ist.

In Europa wurden zuletzt vermehrt Drohnen gesichtet. Viele Regierungen vermuten Russland dahinter. Sönke Marahrens, Experte für hybride Kriegsführung, erklärt, was dahintersteckt.

02.10.2025 | 6:16 min

Der Kanzler sprach sich dafür aus, Drohnen im Inland notfalls auch von der Bundeswehr abschießen zu lassen. Zwar sei dafür in erster Linie die Polizei zuständig, sagte Merz. "Aber die Polizei kann die Bundeswehr im Wege der Amtshilfe mit einbeziehen, und das wird gegebenenfalls auch geschehen."

Merz: Bei einem freiwilligen Wehrdienst wird es vermutlich nicht bleiben

Beim Thema Wehrdienst äußerte Merz Zweifel am Erfolg des auf Freiwilligkeit beruhenden Modells aus dem SPD-geführten Bundesverteidigungsministerium. "Ich vermute, es wird bei Freiwilligkeit allein nicht bleiben", sagte Merz.

Man erkennt mehrere Soldat*innen welche hintereinander in Uniform maschieren. Man erkennt nur den Unterkörper.

Die SPD bestand auf Freiwilligkeit, die Union favorisierte das Pflichtmodell. In der Bundeswehr glaubt man nicht, dass das Personalloch schnell durch Freiwillige zu stopfen ist.

28.08.2025 | 2:40 min

Er zweifle daran, dass das Freiwilligenmodell der Bundeswehr genügend neues Personal bringe.

Meine Meinung ist schon, dass wir den Wehrdienst wieder brauchen.

Friedrich Merz, Bundeskanzler

Israelische Panzer an der Grenze zum Gazastreifen

Die EU und Bundeskanzler Merz unterstützen den neuen Gaza-Plan. Er sei die beste Friedenschance seit Kriegsbeginn.

30.09.2025 | 2:23 min

Gaza-Krieg: Deutschland würde sich an Wiederaufbau beteiligen

Zum US-Friedensplan für Gaza sagte Merz: "Ich hoffe, dass es gelingt." Bei einem späteren Wiederaufbau des Gazastreifens sieht der Kanzler eine führende Rolle für Deutschland.

Man werde so schnell wie möglich dafür sorgen müssen, dass der Hunger nicht weiter um sich greife und wieder aufgebaut werde. "Das haben wir angeboten." Dies werde Deutschland gemeinsam mit anderen europäischen Staaten tun.

Deutschland wird da sicherlich mit ganz vorn dabei sein, zu helfen, dass dieses Leid der dortigen Bevölkerung beendet wird.

Friedrich Merz, Bundeskanzler

Auf eine Frage Miosgas zur Haltung der israelischen Regierung zur Zwei-Staaten-Lösung sagte Merz: "Diese israelische Regierung will es offensichtlich nicht."

Das heiße aber nicht, dass die Bundesregierung, die für eine Zwei-Staaten-Lösung eintritt, ihre Meinung ändern werde. "Wir sagen es bei jeder Gelegenheit." Gemeint ist ein unabhängiger Staat Palästina, der neben dem Staat Israel existieren würde.

Frau öffnet die App TikTok auf ihrem Handy

Kein Instagram und TikTok mehr U16? Die Politik diskutiert eine Altersgrenze für soziale Medien. Auch die Frage nach einem Handyverbot an Schulen wird kontrovers diskutiert.

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Merz für Handyverbot an Grundschulen

Beim Thema Handyverbot befürwortete der Kanzler ein Verbot von Smartphones an Grundschulen. "Kinder müssen rechnen, schreiben und lesen lernen und nicht auf dem Handy herumspielen", so Merz.

Social Media erst für Jugendliche ab 16 Jahren freizugeben, werde man jedoch nicht so einfach durchsetzen können, machte der Bundeskanzler deutlich. Er habe aber große Sympathien für Länder, die das bereits umgesetzt hätten.

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Quelle: dpa, AFP, Reuters, KNA

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