Haushalt 2026: Was Sie zur Debatte im Bundestag wissen müssen

FAQ

Debatte im Bundestag:Haushalt 2026: So plant Klingbeil das kommende Jahr

Johannes Lieber

von Johannes Lieber

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Im Bundestag soll diese Woche der Haushalt für 2026 beschlossen werden. Rekordinvestitionen stehen immense Schulden gegenüber. Doch die größte Herausforderung kommt erst noch.

Redner im deutschen Bundestag im Plenum

Schwarz-Rot plant den Haushalt 2026 mit Rekordschulden und erntet für den Vorschlag Kritik. In der Generaldebatte werden neben dem Kanzler auch die Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen reden.

25.11.2025 | 1:47 min

Die Koalition schaffe das, "woran die Ampel gescheitert ist", so der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn. Und tatsächlich: Diese Woche wird im Bundestag über den Haushalt für das kommende Jahr abgestimmt. Hier die Antworten auf die drängendsten Fragen.

Wie viel Geld steht zur Verfügung?

Der sogenannte Kernhaushalt, also das Budget des Bundes ohne Sondertöpfe, umfasst rund 524 Milliarden Euro. Fast 100 Milliarden davon sind Schulden. Dazu kommen noch die Sondervermögen für die Bundeswehr und die Infrastruktur. Alles zusammen mehr als 180 Milliarden neue Schulden - der zweithöchste Wert der Geschichte Deutschlands.

Haushaltsentwurf 2026 nach Ministerien

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Wie soll das Geld verteilt werden?

Wie üblich geht der größte Teil des Geldes an das Arbeits- und Sozialministerium. Allein rund 140 Milliarden Euro müssen zur Rente zugeschossen werden. Ein Anstieg von rund sechs Milliarden Euro. Weitere 50 Milliarden sollen an Arbeitssuchende gehen.

So viel gibt der Bund für die Rente aus

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Den zweiten Platz im Ranking belegt das Verteidigungsministerium. Rund 83 Milliarden Euro sollen im kommenden Jahr für das Ministerium von Boris Pistorius (SPD) zur Verfügung stehen. Ein Zuwachs von 20 Milliarden Euro im Vergleich zum aktuellen Jahr.

Wie viel Geld soll tatsächlich investiert werden?

Ein Bundeshaushalt besteht nicht nur aus Investitionen. Darüber hinaus werden auch laufende Kosten, wie beispielsweise der Zuschuss zur Rente oder die Entlastung beim Strompreis, finanziert. Die tatsächlichen Investitionen liegen in diesem Jahr bei rund 120 Milliarden Euro. Zum großen Teil finanziert durch die Schulden aus den Sondervermögen.

Monika Schnitzer und Dunja Hayali sprechen im Schaltgespräch

Der Haushaltsausschuss hat das überarbeitete Budget für 2026 beschlossen. "Es ist leicht, sich zu einigen, wenn man allen etwas schenkt", sagt die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer.

14.11.2025 | 6:06 min

Für Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) sind das "Investitionen in die Zukunftsfähigkeit und die Modernisierung unseres Landes", wie er am Dienstag im Bundestag sagte.

Neben der Bundeswehr profitiert besonders das Verkehrsministerium unter Patrick Schnieder (CDU) von dem neuen Geld. An sein Haus sollen nächstes Jahr über 20 Milliarden Euro allein aus dem Sondervermögen fließen.

525 Milliarden Euro sind im gestern verabschiedeten Haushaltsentwurf für den Kernhaushalt vorgesehen. Wulf Schmiese berichtet über die Einzelheiten.

525 Milliarden Euro sind im gestern verabschiedeten Haushaltsentwurf für den Kernhaushalt vorgesehen. Wulf Schmiese berichtet über die Einzelheiten.

14.11.2025 | 1:40 min

Wie reagiert die Opposition?

Kritik am Haushaltsentwurf kommt unter anderem von den Grünen. Haushälterin Paula Piechotta (Grüne) wirft der Regierung vor, sie würde die Einnahmen aus den Sondervermögen "zweckentfremden". Das Geld werde "entgegen aller Absprachen" nicht nur für "zusätzliche Investitionen" eingesetzt.

Deutschland gerät mit Merz und Klingbeil jetzt in die Negativ-Spirale aus zunehmender Staatsverschuldung und sinkender Wirtschaftskraft.

Paula Piechotta (Grüne), Mitglied im Haushaltsausschuss

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch das Institut der deutschen Wirtschaft. Etwa die Hälfte des Infrastruktur-Sondervermögens gehe an bereits geplante Maßnahmen, berechnet das Institut. AfD-Chefin Alice Weidel nannte den Haushalt deshalb "verfassungswidrig".

Haushalt: War das nicht erst?

Der Haushalt für 2026 ist schon der zweite, über den dieses Jahr abgestimmt wird. Vor rund zwei Monaten wurde im Bundestag erst das Budget für 2025 beschlossen.

Das ist erst so spät passiert, weil Ende vergangenen Jahres die Ampel-Koalition an genau diesen Verhandlungen gescheitert war. Durch die Neuwahlen und die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD konnte erst viel später als üblich über den Haushalt verhandelt werden.

Wie geht es jetzt weiter?

Nach den Verhandlungen im Parlament soll das Haushaltsgesetz am Freitag final beschlossen werden. Laut Finanzminister Klingbeil stehen in den kommenden Jahren aber noch deutlich härtere Haushaltsverhandlungen an.

Der Haushalt '25 und der Haushalt '26, das war für uns als Parlament ein Stück weit das Warm-Up.

Lars Klingbeil (SPD), Bundesfinanzminister

Die Hoffnung der Regierung: Die Investitionen sollen der deutschen Wirtschaft neuen Schwung verschaffen und so die Steuereinnahmen in die Höhe treiben. Bleibt das aus, steht die Regierung vor riesigen Finanzierungslücken, da unter anderem die Sozialausgaben weiter steigen werden.

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