Etat für das kommende Jahr:Bundeshaushalt für 2026 steht - mit noch mehr Schulden
Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat sich nach 15-stündiger Beratung auf den Etat für 2026 geeinigt. Nur einmal zuvor nahm die Bundesrepublik mehr Schulden auf.
Der Bundestag hat in der Nacht den Haushalt für 2026 beschlossen.
Quelle: AFPDer Bundeshaushalt für das nächste Jahr ist bereit für die endgültige Abstimmung im Parlament. Der zuständige Haushaltsausschuss beschloss in der Nacht die letzten Änderungen an den Budgets der Ministerien nach über 15-stündigen Beratungen. Der Haushalt sieht die zweithöchste Neuverschuldung in der Geschichte der Bundesrepublik vor - und setzt sich so zusammen:
- Der Kernhaushalt sieht Ausgaben von 524,54 Milliarden Euro vor.
- Davon sind rund 58,3 Milliarden Euro als Investitionen vorgesehen.
- Die Neuverschuldung wird mit 97,965 Milliarden Euro beziffert.
Dies sind im Kernhaushalt gut acht Milliarden Euro mehr als noch im Regierungsentwurf vorgesehen.
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Im Haushaltsausschuss des Bundestages geht es in der Bereinigungssitzung darum, den Entwurf für den Haushalt 2026 festzuzurren. Und es geht um 175 Mrd. Euro an neuen Krediten.
13.11.2025 | 2:39 minMilliardenkredite aus Sondertöpfen
Hinzu kommt aber noch die Kreditaufnahme für die Sonderetats für Infrastruktur und Klimaneutralität sowie für die Bundeswehr. Die Gesamtneuverschuldung dürfte sich daher nach früheren Angaben auf deutlich über 170 Milliarden Euro belaufen. Noch höher war sie nur während der Corona-Pandemie 2021.
Die Fraktionen im Bundestag wollen Details am Vormittag in mehreren Pressekonferenzen erläutern. Formal beschlossen werden soll der Haushalt in der letzten Novemberwoche.
AfD, Linke und Grüne kritisieren vor allem die geplante hohe Neuverschuldung.
09.07.2025 | 1:40 minDie letzten Änderungen
Die höhere Schuldenaufnahme geht unter anderem darauf zurück, dass die Haushälter mehr Geld für die Ukraine und die Pflegeversicherung beschlossen haben. Die Unterstützung für die Ukraine steigt im Vergleich zum Entwurf um drei Milliarden Euro auf rund 11,5 Milliarden Euro.
Das geplante Darlehen zur Liquiditätssicherung der Pflegeversicherung steigt um 1,7 Milliarden Euro auf 3,2 Milliarden Euro. Insgesamt enthält der Etat rund 9,5 Milliarden Euro an Darlehen für Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung.
Der Bundestag hat den Haushalt 2025 beschlossen, unter anderem mit mehr Geld für Rüstung. Die Opposition kritisiert die hohe Neuverschuldung für Verteidigung und Infrastruktur.
05.09.2025 | 1:54 minSchuldenbremse wird formal erfüllt
Rein rechnerisch wird die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse eingehalten. Sie erlaubt neue Schulden in Höhe von 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts plus eine Konjunkturkomponente, die bei geringem Wirtschaftswachstum mehr Kreditspielraum schafft. Das Finanzministerium kommt so auf eine zulässige Nettokreditaufnahme von rund 40,39 Milliarden Euro.
Die Schuldenaufnahme fällt jedoch deutlich höher aus, da im Kernhaushalt die Ausgaben unter anderem für die Bundeswehr durch die sogenannte Bereichsausnahme nicht mehr gedeckelt sind. Hinzu kommen die Kredite für die schuldenfinanzierten Sondervermögen.
Kritik aus Opposition
Die Opposition warf der Koalition aus CDU, CSU und SPD eine verfehlte Politik vor. "Schwarz-Rot verweigert Reformen und wird den Aufgaben dieser schwierigen Zeit nicht gerecht", erklärte Grünen-Haushälter Sebastian Schäfer. "Deutschland braucht gerade jetzt einen echten Investitions- und Wachstumsimpuls statt eines Haushalts voller Buchungstricks."
Der Bundestag soll in der Sitzungswoche vom 25. bis 28. November endgültig über den Haushalt 2026 entscheiden. Die sogenannte Bereinigungssitzung des mächtigen Haushaltsausschusses gilt jedoch schon als entscheidende Etappe auf dem Weg zur Verabschiedung im Parlament.
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