Coerper: Ukraine-Gespräche "Teil einer großen Inszenierung"

US-Sondergesandter in Moskau:Ukraine-Gespräche: "Teil einer großen Inszenierung"

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US-Unterhändler verhandeln in Moskau über einen Frieden in der Ukraine. Mit welchem Ergebnis? ZDF-Korrespondent Armin Coerper spricht von einem Teil einer Inszenierung.

SGS Coerper-Gellinek

Eine US-Delegation spricht im Kreml mit Putin über ein Ende des Angriffskriegs auf die Ukraine. ZDF-Korrespondent Armin Coerper berichtet.

02.12.2025 | 3:37 min

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat in Moskau mehrere Stunden mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über den überarbeiteten US-Plan zur Beendigung des Ukraine-Kriegs beraten. Putin empfing Witkoff und den Schwiegersohn und Berater von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, am Dienstagabend im Kreml.

Die Amerikaner würden nun Trump über die Ergebnisse informieren, sagte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow. Es sei vereinbart worden, die Verhandlungslinie nicht öffentlich zu machen. Er sprach von konstruktiven, inhaltsreichen und nützlichen Unterredungen.

ZDF-Korrespondent Armin Coerper sagte über das Treffen:

Ich glaube, das Ganze ist Teil einer einzigen großen Inszenierung.

Armin Coerper, ZDF-Korrespondent in Moskau

Man habe im Kreml schnell verstanden, dass es sich bei Trump und seiner Entourage nicht um Diplomaten handle, "sondern um amerikanische Geschäftsleute", so Coerper über die Gespräche in Moskau. "Und das Spiel spielen sie mit." So habe auch Kirill Dmitrijew teilgenommen - ein Investmentbanker mit Beziehungen in die USA, der Chef des staatlichen Investmentfonds Russlands war: "Der spricht die Sprache von Witkoff."

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Gespräche über die Ukraine hinweg

Er könne sich zudem kaum vorstellen, dass bei den Unterredungen in Moskau auch ein Waffenstillstand eine Rolle gespielt habe, so Coerper. "Da finden jetzt Gespräche zwischen Russland und den USA über die Ukraine hinweg, über den Frieden statt, während immer noch gekämpft wird."

Putin wolle am Verhandlungstisch immer wieder neue "vermeintliche militärische Erfolge" präsentieren, um sein Gegenüber unter Druck zu setzen - "und zwar maximal". Dies scheine ihm offenbar auch zu gelingen.

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Putin braucht "Exit-Strategie"

Über mögliche Ergebnisse der Gespräche - es ist bereits das sechste Treffen mit Witkoff - lasse sich schwer etwas sagen, so Coerper weiter. Für Putin sei offenbar wichtig, aus einer Position der militärischen Stärke heraus zu verhandeln - ohne zu wissen, wie lange diese noch anhalte. Ukrainische Angriffe auf die russische Energieinfrastruktur setzten dem Land durchaus zu. Auch die jüngsten US-Sanktionen gegen die Ölwirtschaft hätten das Potenzial, der russischen Kriegswirtschaft zu schaden, so Coerper.

Putin habe schon im Blick, dass er eine "Exit-Strategie aus diesem Krieg braucht - möglichst gesichtswahrend für ihn". Die aktuellen Gespräche seien für ihn daher der Beginn eines Tests, inwiefern die Amerikaner bereit seien, ihm einen solchen Ausweg zu bereiten.

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Quelle: AFP, dpa
Über dieses Thema berichtete das heute journal am 02.12.2025 um 21:45.

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