"Russland ist hier der Aggressor":Trump-Putin-Treffen: EU warnt vor Zugeständnissen an Moskau
Trump und Putin steuern auf ein Gipfeltreffen in Budapest zu. Vor dem Treffen warnt die EU vor Nachgiebigkeit gegenüber Moskau. Es dürfe kein Druck auf die Ukraine ausgeübt werden.
Wie kann der Krieg in der Ukraine enden? Die EU warnt vor Zugeständnissen gegenüber Moskau.
Quelle: ImagoVor dem geplanten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Budapest hat die Europäische Union vor Zugeständnissen an Moskau gewarnt. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sagte, es sei "nicht der richtige Weg, Druck auf das Opfer, die Ukraine auszuüben".
Trump hatte die Ukraine aufgerufen, auf den russisch besetzten Teil des Donbass zu verzichten. Kallas sagte nach einem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg:
Wir dürfen nicht vergessen, dass Russland hier der Aggressor ist und die Ukraine das Opfer.
Kaja Kallas, EU-Außenbeauftragte
EU-Außenminister-Treffen in Luxemburg: Thema waren der mögliche EU-Beitritt der Ukraine und schärfere Maßnahmen gegen Russlands "Schattenflotte", die Ölsanktionen umgeht.
20.10.2025 | 1:38 minTrump hatte am Sonntag vor Journalisten in der Regierungsmaschine Air Force One gesagt, die Ukraine und Russland sollten die Kämpfe entlang der derzeitigen Frontlinie beenden. "Alles andere wäre sehr schwierig auszuhandeln", betonte Trump. Zum Donbass sagte er: "Lasst ihn so zerteilt, wie er jetzt ist."
So sieht die Landkarte aus, wie sie sich Trump bei einem Ende der Kämpfe vorstellen kann.
Quelle: ZDFDamit setzte der US-Präsident die Ukraine erneut unter Druck, Gebietsabtretungen an Russland zuzustimmen.
EU-Politiker und Selenskyj: Frontlinie sollte Ausgangspunkt für Gespräche sein
Dennoch sprachen sich mehrere EU-Staats- und Regierungschefs sowie der ukrainische Präsident für den Vorschlag Trumps aus, die derzeitige Frontlinie als "Ausgangspunkt" für Verhandlungen mit Russland zu betrachten. Sie unterstützten "nachdrücklich" die Position des US-Präsidenten, "dass die Kämpfe sofort beendet werden sollen und die aktuelle Kontaktlinie der Ausgangspunkt für Verhandlungen sein sollte", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung vom Dienstag, die auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) unterzeichnete.
Die Staats- und Regierungschefs fügten hinzu, sie blieben "dem Prinzip verpflichtet, dass internationale Grenzen nicht durch Gewalt verschoben werden dürfen".
Selenskyj habe aus den letzten Terminen mit Trump gelernt. Trotzdem müsse er jetzt das Treffen zwischen Trump und Putin in Budapest abwarten, sagt US-Korrespondent David Sauer.
18.10.2025 | 2:10 minTrump verweigert Tomahawk-Freigabe
Trump hatte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Freitag im Weißen Haus empfangen. Anders als von Selenskyj erhofft sagte der US-Präsident aber keine Tomahawk-Marschflugkörper zum Kampf gegen Russland zu. Der ukrainische Präsident forderte daraufhin 25 zusätzliche Patriot-Luftabwehrsysteme.
Aus deutschen Regierungskreisen hieß es, vom EU-Gipfel am kommenden Donnerstag und Freitag in Brüssel werde ein "klares Signal der Unterstützung" für die Ukraine erwartet. Insbesondere vor dem Hintergrund des möglichen Trump-Putin-Treffens in Budapest gelte das Motto "Wir lassen die Ukraine nicht im Stich."
Zum dritten Mal traf Selenskyj US-Präsident Trump im Weißen Haus. Der ukrainische Präsident hoffte auf mehr Waffenhilfe
18.10.2025 | 1:39 minTrump über Ukraine: Glaube nicht, dass sie gewinnen werden
Bereits vor einem Treffen mit Putin in Alaska Mitte August hatte sich Trump an den Kreml-Chef angenähert und einen "Gebietstausch" zwischen der Ukraine und Russland gefordert.
Nach dem Gipfel zeigte sich der Republikaner dann aber zunehmend enttäuscht über Putin und die anhaltenden russischen Angriffe auf die Ukraine. Ende September sagte Trump sogar, die Ukraine könne mit Hilfe der EU ihr gesamtes Staatsgebiet "in seiner ursprünglichen Form zurückgewinnen".
In Washington erklärte Trump allerdings nun, er glaube nicht, dass die Ukraine den Krieg gewinnen werde - auch wenn er dies nicht gänzlich ausschließe. Auf seine Äußerung vor rund einem Monat angesprochen sagte er am Montag:
Sie könnten immer noch gewinnen. Ich glaube nicht, dass sie werden - aber sie könnten immer noch. Ich habe nie gesagt, sie würden gewinnen, ich sagte, sie könnten gewinnen.
Donald Trump, US-Präsident
Nach dem Treffen zwischen US-Präsident Trump und Ukraine-Staatschef Selenskyj bleiben Fragen offen.
18.10.2025 | 1:12 minBericht: Zweifel an Treffen zwischen Trump und Putin
Ob es bald zu einer erneuten Begegnung zwischen Trump und Putin kommt, daran gibt es Berichten des US-Nachrichtensenders CNN zufolge derweil Zweifel. Unter Berufung auf Kreise des US-Präsidialamts meldete CNN, das erwartete Vorbereitungstreffen von US-Außenminister Marco Rubio und seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow werde vorerst nicht stattfinden.
Der Grund für die Verschiebung sei unklar. Einer der Insider sagt laut CNN, es gebe Differenzen über den Weg zu einem Ende des Ukraine-Kriegs. Rubio und Lawrow könnten aber diese Woche noch einmal telefonieren, nachdem sie am Montag ein von Russland als konstruktiv bezeichnetes Telefonat geführt hätten. Das russische Außenministerium äußerte sich zunächst nicht.
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