Ukraine-Krieg: Merz lädt Trump und Selenskyj zum Video-Gipfel
Vor Putin-Treffen in Alaska:Merz lädt Trump und Selenskyj zu Video-Gipfel
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Vor dem Treffen von Trump und Putin sind die europäischen Verbündeten der Ukraine um stärkere Einbeziehung bemüht. Nun lädt Bundeskanzler Merz für Mittwoch zum virtuellen Treffen.
Vor dem Treffen von Trump und Putin zum Krieg in der Ukraine ringt die EU um Einfluss. Die klare Haltung der Europäer: Erst ein Waffenstillstand, dann Verhandlungen.11.08.2025 | 1:55 min
Bundeskanzler Friedrich Merz versucht zu einer gemeinsamen Linie der Europäer mit US-Präsident Donald Trump über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs zu kommen.
Am Mittwoch und damit zwei Tage vor dem geplanten Treffen Trumps mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska beraten auf Initiative des Kanzlers europäische Staats- und Regierungschefs mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Trump.
Bundeskanzler Merz hat überraschend für Mittwoch US-Präsident Trump und den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zur einer Videokonferenz eingeladen. Über die Details berichtet Wulf Schmiese live aus Berlin.11.08.2025 | 1:08 min
Merz lädt zu Ukraine-Konferenz vor Trump-Putin-Treffen
Bei der Videokonferenz soll es unter anderem um weitere Handlungsoptionen gehen, um Druck auf Russland zu erzeugen. Regierungssprecher Stefan Kornelius teilte in Berlin mit:
Darüber hinaus soll über die Vorbereitung möglicher Friedensverhandlungen und damit verbundene Fragen zu Territorialansprüchen und Sicherheiten gesprochen werden.
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Stefan Kornelius, Regierungssprecher
Vor dem Treffen von Trump und Putin am Freitag äußert sich nun auch der Nato-Generalsekretär zu möglichen Gebietsabtretungen der Ukraine. Er hält Gespräche darüber für unvermeidlich.11.08.2025 | 1:43 min
Am Freitag wollen Trump und Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit rund dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg verhandeln. Trump stellte das Treffen in Alaska als Versuch dar, einem Ende der Kämpfe näherzukommen. Er sprach in diesem Kontext von einem möglichen Gebietstausch zwischen der Ukraine und Russland. Die Ukraine lehnt Gebietsabtretungen strikt ab.
Am Montag erklärte der US-Präsident, dass er kein Abkommen mit Putin anstrebe. Er verwies darauf, dass dies nicht seine Aufgabe sei. Trump fügte hinzu, dass er gerne eine Waffenruhe sehen würde. "Ich möchte den besten Deal sehen, der für beide Seiten erzielt werden kann."
Das Treffen von Trump und Putin könne nur ein Anfang sein, sagt Außenminister Wadephul (CDU). Man werde nicht zulassen, "dass über die Köpfe der Europäer hinweg entschieden wird".11.08.2025 | 6:51 min
Gespräche auch mit Vance, Rutte und Macron geplant
Vor den digitalen Beratungen mit Trump sowie US-Vizepräsident J.D. Vance am Mittwochnachmittag ist laut deutschen Regierungsangaben ein virtuelles Meeting von Merz mit den Staats- und Regierungschefs aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Finnland geplant, an dem auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Nato-Generalsekretär Mark Rutte sowie Selenskyj teilnehmen sollen. Nach den Beratungen mit Trump sind noch einmal Beratungen europäischer Staats- und Regierungschefs geplant.
Eine Sprecherin der EU-Kommission bestätigte, dass von der Leyen an den Beratungen europäischer Regierungschefs mit Trump teilnimmt. Die Gespräche würden von Merz organisiert. Dem Élysée-Palast zufolge ist auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Teil der Gespräche mit Trump. Demnach handelt es sich um eine gemeinsame Initiative von Macron, Merz und dem britischen Premier Keir Starmer.
Trump und Putin treffen sich am Freitag im US-Bundesstaat Alaska, um über den Ukraine-Krieg zu beraten. "Die USA haben kein großes Interesse daran, sich in den Krieg hineinziehen zu lassen", so Sicherheitsexperte Oberst Markus Reisner.11.08.2025 | 5:14 min
Bundesregierung: Ukraine an Friedenslösung beteiligen
Die Bundesregierung betonte die Bedeutung einer Beteiligung der Ukraine an jeder Friedenslösung. Zugleich könne dies "ein sehr, sehr wichtiger Moment sein für den weiteren Verlauf dieses schrecklichen Krieges", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Steffen Meyer.
Er verwies auf Aussagen von Merz, der in der ARD erklärt habe, er setze darauf, dass die Ukrainer eingebunden würden. Der Sprecher sagte: "Denn wenn das Ziel ist, wirklich einen nachhaltigen und auch gerechten Frieden zu erreichen, dann ist das ja nur vorstellbar mit der Ukraine. Es ist ja völlig ausgeschlossen, dieses Ziel zu erreichen über die Köpfe der Ukrainerinnen und Ukrainer hinweg."
Auch Polen hatte vor dem geplanten Treffen von Trump und Putin die Beteiligung der benachbarten Ukraine an jeder Friedenslösung angemahnt.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.