Russland und die Ukraine tauschen je 1.000 Gefangene aus. Zugleich trifft Moskau das Land mit den schwersten Luftangriffen seit Kriegsbeginn. Selenskyj fordert Konsequenzen.25.05.2025 | 2:31 min
Bei massiven russischen Drohnen- und Raketenangriffen sind in der
Ukraine nach Behördenangaben mindestens zwölf Menschen getötet worden. Dutzende weitere wurden verletzt. Im ganzen Land herrschte Luftalarm. "An 22 Orten wurden feindliche Luftangriffe gemeldet, und an 15 Orten fielen Trümmer von abgeschossenen Raketen und Drohnen herab", meldete die Luftwaffe.
Es war die zweite Nacht in Folge mit schweren Angriffen aus
Russland. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sprach auf X von den massivsten russischen Luftangriffen seit Wochen und einem "schweren Sonntagmorgen nach einer schlaflosen Nacht". Die Luftwaffe zählte 367 Drohnen und Raketen, 311 konnten demnach abgeschossen werden. Mit Blick auf die Anzahl der Luftangriffswaffen sei es der größte Angriff auf ukrainisches Territorium seit dem Einmarsch Russlands im Jahr 2022 gewesen, sagte ein Luftwaffensprecher.
Ukrainischer Außenminister Andrij Sybiha auf X:
Ein Klick für den Datenschutz
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den
Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Zerstörung nach einem russischen Luftangriff in der Region Kiew - Bild des ukrainischen Katastrophenschutzes
Quelle: dpa
Auch drei Minderjährige unter den Toten
Unter den Toten sind auch drei Minderjährige, sie starben bei einem Angriff in der Region Schytomyr westlich von Kiew, wie der Zivilschutz mitteilte. Allein dort seien auch mindestens zwölf Menschen verletzt worden.
Im Gebiet Kiew wurden bei den russischen Luftschlägen laut Behörden mindestens vier Menschen getötet. In einem Studentenwohnheim in Kiew seien beim Einschlag einer Drohne vier Menschen verletzt worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit. Auf Bildern und Videos, die der Zivilschutz verbreitete, waren schwere Verwüstungen in Ortschaften mit zerstörten und brennenden Häusern zu sehen.
Luftangriffe wurden auch aus Charkiw im Osten, Mykolajiw im Süden sowie der Hafenstadt Odessa gemeldet.
Russland setzt die Ukraine mit massiven Angriffen unter Druck und testet damit seine Grenzen aus, sagt Russlandexpertin Sabine Fischer von der Stiftung Wissenschaft und Politik.25.05.2025 | 4:49 min
Gefangenenaustausch abgeschlossen
Russland wiederum erklärte, in der Nacht seien 110 aus der Ukraine kommende Drohnen unschädlich gemacht worden - darunter 13 im Großraum Moskau und der Region Twer. Es gab zunächst keine Angaben über Opfer.
Derweil haben Moskau und Kiew nach Angaben beider Seiten ihren bisher größten Gefangenenaustausch seit Kriegsbeginn abgeschlossen. Am Sonntag übergaben sie demnach weitere je rund 300 Gefangene. Am Freitag und Samstag waren es bereits je knapp 700 gewesen, insgesamt sollten es 1.000 sein. Das war bei den ersten direkten russisch-ukrainischen Gesprächen seit drei Jahren in Istanbul vor einer Woche vereinbart worden.
Über drei Jahre leben die Menschen in der Ukraine im und mit dem Krieg. Wie enttäuscht sind sie über die gescheiterten Friedensverhandlungen, wie groß ist die Hoffnung auf Frieden?22.05.2025 | 2:14 min
Der ukrainische Außenminister Sybiha forderte, es brauche eine bedingungslose und haltbare Waffenruhe für Friedensverhandlungen. Die Weltgemeinschaft müsse den Druck auf Kremlchef
Wladimir Putin erhöhen. Dieser sei ungenügend, erklärte auch der Chef der Präsidialkanzlei, Andrij Jermak. "Moskau wird kämpfen, solange es die Möglichkeit hat, Waffen zu produzieren."
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: dpa, AFP, AP, Reuters