Mehr als 2.500 Verletzte:Erdbeben in Afghanistan: Mehr als 800 Tote
Ein Erdbeben der Stärke 6,0 hat den Osten Afghanistans nahe der Grenze zu Pakistan erschüttert. Nach Angaben der Taliban-Regierung sind mehr als 800 Menschen ums Leben gekommen.
Im Nordosten Afghanistans hat es ein schweres Erdbeben mit der Stärke 6,0 gegeben. Nach Angaben der regierenden Taliban sind dabei mehr als 800 Menschen ums Leben gekommen.
01.09.2025 | 1:27 minNach einem schweren Erdbeben im Nordosten Afghanistans gibt es Hunderte Tote und Verletzte. Wie die Behörden mitteilten, erschütterte ein Beben der Stärke 6,0 die gebirgige Provinz Kunar. Nach Angaben der Taliban-Regierung seien mehr als 800 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 2.700 weitere seien am Montag verletzt worden, sagte der Sprecher der militant-islamistischen Taliban, Sabihullah Mudschahid, bei einer Pressekonferenz. Laut der des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten sind bis zu 12.000 Menschen direkt vom Erdbeben betroffen.
Das Epizentrum soll rund 200 Kilometer von der Hauptstadt Kabul entfernt liegen.
Quelle: ZDFDer US-Erdbebenwarte (USGS) zufolge ereignete sich das Beben um 23:47 Uhr in einer Tiefe von acht Kilometern in der Nähe der Stadt Dschalalabad in der benachbarten Provinz Nangarhar. Auf das Beben folgten mehrere Nachbeben. Es zerstörte zahlreiche Lehm- und Steinhäuser. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach Überlebenden.
Gebiet schlecht erschlossen
"In den am stärksten betroffenen Gebieten wurden ganze Dörfer zerstört, während heftige Regenfälle und Überschwemmungen vor dem Erdbeben einen Großteil der Berggebiete unzugänglich gemacht haben", sagte die Organisation International Rescue Committee (IRC) laut dpa. "Wir sind zutiefst besorgt über die zusätzliche Belastung, die diese Katastrophe für die gesamte humanitäre Hilfe in Afghanistan mit sich bringen wird."
Die Organisation Save the Children, die nach eigenen Angaben bereits vor dem Erdbeben in den betroffenen Regionen aktiv war, kündigte an, weitere Gesundheitsteams in die am stärksten betroffenen Gebiete der Region Kunar zu entsenden.
"Ich bin in voller Solidarität mit den Menschen in Afghanistan nach dem verheerenden Erdbeben, das das Land heute früh heimgesucht hat", schrieb UN-Generalsekretär António Guterres auf X.
X-Post von UN-Generalsekretär António Guterres
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Das auf humanitäre Notlagen spezialisierte Welternährungsprogramm WFP erklärte, Teams seien zur Stelle; man beginne mit der Lieferung von hochenergetischer Nahrung.
In Afghanistan hat sich laut Amnesty International unter den Taliban die Rechtslage drastisch verschlechtert. Willkürliche Urteile, Folter und Hinrichtungen seien Alltag.
15.08.2025 | 0:26 minAfghanistan immer wieder von Erdbeben heimgesucht
Afghanistan wird immer wieder von schweren Erdbeben heimgesucht, insbesondere in der Hindukusch-Bergkette, wo die indische und die eurasische tektonische Platte aufeinandertreffen.
Im vergangenen Jahr kamen bei einer Reihe von Erdbeben im Westen des Landes mehr als 1.000 Menschen ums Leben. Die Katastrophe verdeutlicht einmal mehr, wie schutzlos eines der ärmsten Länder der Welt Naturkatastrophen ausgesetzt ist.
Aber warum ist das Land am Hindukusch so anfällig? Alle wichtigen Fragen und Antworten dazu finden Sie hier:
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