Mecklenburg-Vorpommern:Taucher sollen nach vermisstem Achtjährigen suchen
In Mecklenburg-Vorpommern wird seit Freitag ein achtjähriger Junge vermisst. Spürhunde schlugen nun an einem See an. Dort sollen Taucher nach dem Kind suchen.
In Güstrow ist der achtjährige Fabian verschwunden und wird von der Polizei gesucht. Die Polizei bittet nun darum, keine privaten Suchaktionen zu starten, da dies Spuren überdecken könnte.
13.10.2025 | 2:34 minDrei Tage nach dem Verschwinden des achtjährigen Fabian gibt es in Mecklenburg-Vorpommern möglicherweise eine neue Spur: Spürhunde schlugen an einem See am Stadtrand von Güstrow an, wo der Junge am Freitag verschwunden war.
Nachdem ein erster Hund von einem Boot aus reagierte, wurden laut einem Polizeisprecher zwei weitere Spezialhunde unabhängig voneinander auf den Inselsee gebracht. Auch diese witterten nach den Worten des Sprechers an der Stelle in Ufernähe eine Spur.
Anschließend wurde das Areal im letzten Tageslicht mit einer Drohne überflogen - dies brachte aber kein Ergebnis, wie der Sprecher schilderte. Ein vierter Leichenspürhund, der danach eingesetzt wurde, schlug demnach wieder an.
Taucher sollen am Morgen suchen
Nun sollen Taucher am Dienstagmorgen im und am Schilfgürtel nach dem vermissten Kind suchen. Das Wasser sei in dem Bereich etwa einen bis eineinhalb Meter tief, sagte der Polizeisprecher. Für den Abend sei der Einsatz wegen der Dunkelheit beendet worden.
Der Achtjährige war am Freitag von zu Hause verschwunden. In den vergangenen Tagen suchten zahlreiche Einsatzkräfte in und um Güstrow nach dem Jungen - bisher erfolglos. Dabei kam auch ein Hubschrauber zum Einsatz. Beamte klingelten an Haustüren und befragten Passanten.
Abbruchhäuser und Gewerbegebiet durchkämmt
Am Montag durchkämmten Suchtrupps ein Gewerbegebiet mit teils verlassenen und alten Gebäuden. Zudem wurden laut Polizei Abrisshäuser, eine Mülldeponie, aber auch Gewässer und deren Umgebung abgesucht. Mehr als 60 Beamte der Landespolizei waren im Einsatz sowie Feuerwehrleute und die Ehrenamtlichen der Rettungshundestaffel mit mindestens zehn Hunden.
Ermittler waren laut Polizei am Montag für Befragungen in Fabians Schule. "Er soll Probleme in der Schule gehabt haben", sagte eine Polizeisprecherin. Ob es sich dabei um Mobbing handelte, konnte sie nicht sagen.
Unterdessen wandte sich die Mutter mit einem Video an den Jungen. "Mama möchte nur, dass Du nach Hause kommst", sagte die hörbar mitgenommene Frau in der auf Facebook geteilten Aufnahme. Die Polizei bestätigte die Echtheit des Videos.
Am Bahnhofplatz mit Busbahnhof (ZOB) hängt ein Zettel mit dem Hinweis auf den vermissten Achtjährigen aus Güstrow.
Quelle: dpaFabian verließ nach Polizeiangaben am Freitag das Haus seiner Mutter mit deren Erlaubnis, kehrte am Abend aber nicht zur vereinbarten Zeit zurück. Er gilt laut Polizei eigentlich als zuverlässig. Offen sei auch, wieso er sein Handy nicht dabei hat.
Polizei: Flinte nicht ins Korn werfen
Laut Polizei ist der Junge nicht als "Dauerausreißer" bekannt. Den Angaben zufolge lebt er bei seiner Mutter in einem Mehrfamilienhaus in Güstrow südlich von Rostock, der Vater wohnt wenige Kilometer entfernt nahe der Gemeinde Zehna. Vermutet wird, dass der Junge am Freitag dorthin fahren wollte. Sollte er sich im Freien aufhalten, wären die Bedingungen für ein Kind seines Alters gerade nachts schwierig. In der Nacht zu Montag sanken die Temperaturen in Güstrow bis auf sieben Grad.
Spürhunde im Einsatz: Pelle sucht mit Friederike nach Vermissten.
05.04.2024 | 28:00 minÄhnlich gelagerte Fälle aus der Vergangenheit zeigten, dass man die Flinte nicht ins Korn werfen dürfe, sagte eine Polizeisprecher. Hinweise auf ein Unglück oder ein Verbrechen liegen demnach aktuell nicht vor. Dennoch würde zum jetzigen Zeitpunkt nichts ausgeschlossen.
Die Polizei hatte an die Öffentlichkeit appelliert, im Zweifel lieber einmal zu viel bei der Polizei mit Hinweisen anzurufen und hat zudem ein Hinweistelefon eingerichtet. Sie veröffentlichte auch ein Foto der Schuhe des Jungen. Die Hoffnung: Hinweise, die zu dem Kind führen. Es seien bereits viele Hinweise eingegangen, diese würden nach und nach geprüft.