Mecklenburg-Vorpommern: Achtjähriger weiter vermisst

Mecklenburg-Vorpommern:Suche nach Achtjährigem: "Wir drehen jeden Stein um"

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In Mecklenburg-Vorpommern wird ein achtjähriger Junge seit Freitag vermisst. Das ganze Wochenende suchten Einsatzkräfte nach dem Kind - bisher ohne Erfolg.

12.10.2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Ein Hund einer Rettungshundestaffel geht mit seinem Halter durchs Gelände.

Bei der Suche nach dem vermissten Achtjährigen setzen die Einsatzkräfte auch Spürhunde ein.

Quelle: dpa

Weiterhin fehlen der Polizei bei ihrer Suche nach dem seit Freitag in Mecklenburg-Vorpommern vermissten achtjährigen Fabian konkrete Anhaltspunkte. "Das ist wie die Nadel im Heuhaufen, die wir suchen", sagte eine Polizeisprecherin am Montagvormittag bei einer Suchaktion in einem Güstrower Gewerbegebiet mit teils verlassenen und alten Gebäuden.

Das macht es bei dem achtjährigen Kind natürlich umso emotionaler und drastischer. Alle sind aber positiv gestimmt, dass wir ihn doch noch wohlbehalten auffinden.

Polizeisprecherin

Unterdessen wandte sich die Mutter mit einem Video an den Jungen. "Mama möchte nur, dass Du nach Hause kommst", sagte die hörbar mitgenommene Frau in der auf Facebook geteilten Aufnahme. Die Polizei bestätigte die Echtheit des Videos.

Fabian verließ nach Polizeiangaben am Freitag das Haus seiner Mutter mit deren Erlaubnis, kehrte am Abend aber nicht zur vereinbarten Zeit zurück. Er gilt laut Polizei eigentlich als zuverlässig. Offen sei auch, wieso er sein Handy nicht dabeihat.

12.10.2025, Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow: Am Bahnhofplatz mit Busbahnhof (ZOB) hängt ein Zettel mit dem Hinweis auf einen vermissten Achtjährigen aus Güstrow.

Am Bahnhofplatz mit Busbahnhof (ZOB) hängt ein Zettel mit dem Hinweis auf den vermissten Achtjährigen aus Güstrow.

Quelle: dpa

Hoffnung, den Jungen noch lebend zu finden

Laut Polizei ist der Junge nicht als "Dauerausreißer" bekannt. Den Angaben zufolge lebt bei seiner Mutter in einem Mehrfamilienhaus in Güstrow, der Vater wohnt wenige Kilometer entfernt nahe der Gemeinde Zehna. Vermutet wird, dass der Junge am Freitag dorthin fahren wollte. Sollte er sich im Freien aufhalten, wären die Bedingungen für ein Kind seines Alters gerade nachts schwierig. In der Nacht zu Montag sanken die Temperaturen in Güstrow bis auf sieben Grad.

Ähnlich gelagerte Fälle aus der Vergangenheit zeigten, dass man die Flinte nicht ins Korn werfen dürfe, sagte eine Polizeisprecher. Hinweise auf ein Unglück oder ein Verbrechen liegen demnach aktuell nicht vor. Dennoch würde zum jetzigen Zeitpunkt nichts ausgeschlossen.

Befragungen an der Grundschule

Bereits am Wochenende war mit großem Aufwand nach dem Achtjährigen gesucht worden. Am Montag sollte es laut Polizei unter anderem Befragungen an seiner Grundschule geben. Nach Angaben eines dpa-Reporters betrat auch eine Schulpsychologin am Vormittag die Schule. Das Landesbildungsministerium hatte entsprechende Hilfe angekündigt.

Neben Gewerbeflächen und verlassenen Gebäuden sollten laut Polizei am Montag auch Gewässer und deren Umgebung abgesucht werden, etwa am Fluss Nebel oder am Sumpfsee. Die Feuerwehr soll dabei unterstützen.

Zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung

Die Polizei hatte an die Öffentlichkeit appelliert, im Zweifel lieber einmal zu viel bei der Polizei mit Hinweisen anzurufen und hat zudem ein Hinweistelefon eingerichtet. Sie veröffentlicht auch ein Foto der Schuhe des Jungen. Die Hoffnung: Hinweise, die zu dem Kind führen. Es seien bereits viele Hinweise eingegangen, diese würden nach und nach geprüft.

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Am Sonntag hatten sich die Einsatzkräfte bei ihrer Suche auf Güstrow konzentriert. Beamte gingen von Haustür zu Haustür und fragten Anwohner. Eine Rettungshundestaffel suchte unter anderem in leerstehenden Gebäuden nach dem Kind. Zum Einsatz kamen auch sogenannte Mantrailer-Hunde, die darauf trainiert sind, den Geruch einer Person etwa über ein Kleidungsstück aufzunehmen und der Duftspur zu folgen. "Wir drehen jeden Stein um", sagte eine Polizeisprecherin.

Wir drehen jeden Stein um.

Polizeisprecherin

Die Polizei war am Wochenende mit einem Großaufgebot von mehr als 100 Kräften im Einsatz. Zwei Spürhunde verfolgten die Fährte des Jungen bis zum Omnibusbahnhof in Güstrow. Auch in der Nähe von Groß Breesen südlich von Güstrow nahm ein Hund eine mögliche Spur auf. Das Tier fand dort laut Polizei eine kleine Fährte, die aber auch schon etwas älter sein könnte und sich im nahegelegenen Wald verlor.

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