Er war Kommissar Brunetti:Schauspieler Uwe Kockisch ist tot
Der Schauspieler Uwe Kockisch ist tot. Der 81-Jährige war als Commissario Brunetti aus der Krimireihe Donna Leon bekannt geworden.
Der Schauspieler Uwe Kockisch ist tot. Er starb am Montag im Alter von 81 Jahren in Madrid, wie sein Management ZDFheute bestätigte.
24.12.2025 | 0:27 minDer als Commissario Brunetti aus der Krimiserie Donna Leon bekannt gewordene Schauspieler Uwe Kockisch ist tot. Er starb am Montag im Alter von 81 Jahren in Madrid, wie seine Agentur gegenüber ZDFheute bestätigte. Zuvor hatten die dpa und die "Junge Welt" berichtet.
Flucht aus der DDR scheiterte
Kockisch wurde 1944 in Cottbus geboren. Seine Kindheit war geprägt vom frühen Tod des Vaters, der im Zweiten Weltkrieg gefallen war. Nach der Schule arbeitete Kockisch zunächst als Tagebaumaschinist. Mit 17 Jahren unternahm er einen Fluchtversuch aus der DDR über die Ostsee, der aber scheiterte. Dafür kam er ein knappes Jahr ins Zuchthaus.
Diese Zeit beschrieb er später auch als wertvolle Erfahrung: "Ganz sicher war diese Zeit auch Anlass für meinen Beruf als Schauspieler", sagte er der "Bunten" 2015. "Bis heute kann ich auf diesen Fundus aus Erlebnissen, Charakteren und Dialogen zurückgreifen."
Vom Kartenabreißer zum Grimme-Presiträger
Nach der Entlassung aus dem Gefängnis arbeitete Kockisch am Cottbuser Stadttheater als Kartenabreißer, Nachtpförtner, Bühnenarbeiter und Statist. Im zweiten Anlauf absolvierte er die Staatliche Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin.
In den 70er Jahren begann seine Karriere als Filmschauspieler. Ab Anfang der 80er Jahre spielte er zudem mehr als 20 Jahre lang am Maxim-Gorki-Theater in Berlin. Im wiedervereinigten Deutschland übernahm Kockisch 1995 eine Serienhauptrolle in der Reihe "Zappek" - er war der gleichnamige immer unrasierte und ruppige Ermittler. In der Verfilmung von Manfred Krugs Autobiografie "Abgehauen" spielte Kockisch den Schriftsteller Jurek Becker.
Als Commissario Brunetti folgte Kockisch auf Joachim Król; die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" lobte seine Darstellung als "feinfühlig gezeichneter Melancholiker". Den Adolf-Grimme-Preis erhielt Kockisch 2008 für seine Rolle in Dominik Grafs Politthriller "Eine Stadt wird erpresst". Mit dem Deutschen Fernsehpreis wurde er 2011 stellvertretend für das Ensemble für seine Rolle in der ARD-Serie "Weissensee" ausgezeichnet, er spielte einen Stasi-Offizier.
Kockisch starb offenbar an Lunkenkrebs
Die "Junge Welt" berichtete unter Berufung auf den Familienkreis des Schauspielers, Kockisch sei am Montagabend an einer Lungenkrebs-Erkrankung gestorben. Er habe zu den Erstunterzeichnern des "Manifests für Frieden" von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer gehört, die 2023 den damaligen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufforderten, sich für einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine einzusetzen. Kockisch war in dritter Ehe verheiratet und lebte in Madrid und Berlin. Er hinterlässt zwei Söhne.
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