Update am Abend: Gedämpfte Ausblicke und rettende KI - der Tag

niedriger lassen sich Erwartungen eigentlich kaum hängen: Kremlchef Wladimir Putin macht keine Anstalten, an den Ukraine-Gesprächen in der Türkei teilzunehmen, schickt stattdessen eine Art C-Mannschaft. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisiert die Unterhändler als "dekorativ", auch er schickt eine Delegation. Russlands Außenminister Sergej Lawrow wiederum nannte Selenskyj einen "jämmerlichen Kerl", weil dieser Putins Anwesenheit fordere - so tickern es den Tag über die Agenturen. Nicht einmal der Beginn der Gespräche steht fest.

Von seiner Nahost-Reise meldet sich derweil US-Präsident Donald Trump: Er sei nicht überrascht, dass Putin nicht persönlich in die Türkei reise: "Warum sollte er kommen, wenn ich auch nicht fahre?" Überhaupt werde nichts geschehen, "bis Putin und ich zusammenkommen".

Christoph Heusgen, der ehemalige Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, äußerte sich schon im Vorfeld skeptisch über die geplanten Gespräche: Putin versuche, gegenüber den Amerikanern Verhandlungsbereitschaft zu signalisieren - "aber in der Sache bewegt er sich keinen Zentimeter".

Die gute Nachricht: Die Treibhausgas-Emissionen sind im vergangenen Jahr um 3,4 Prozent gesunken - nicht zuletzt wegen des rasanten Ausbaus der erneuerbaren Energien. Die schlechte: Seine langfristigen Klimaziele könnte Deutschland deutlich verfehlen. Davon geht der Expertenrat für Klimafragen aus - ein Gremium, das regelmäßig die Klima-Prognosen der Regierung unter die Lupe nimmt.

Das Ergebnis des jüngsten Gutachtens: Das Ziel für die deutschen Gesamtemissionen im aktuellen Jahrzehnt bis 2030 dürften aus heutiger Sicht wohl eingehalten werden, allerdings nur dank "Puffer" aus der Corona-Zeit und der Wirtschaftsflaute mit weniger Emissionen. Für die Zeit danach sagt das Gremium eine deutliche Zielverfehlung voraus.

Skeptisch äußern sich die Experten zu den klimapolitischen Zielen der neuen Bundesregierung: Vom Koalitionsvertrag gehe "kein nennenswerter Impuls" aus. Immerhin: Die Experten erwarten auch nicht, dass die Koalitionsvorhaben zu deutlich mehr Emissionen führen.

Leichter macht es das nicht, sagt Finanzminister Lars Klingbeil: Die schwarz-rote Koalition muss mit deutlich weniger Einnahmen rechnen. Die Steuerschätzer erwarten, dass bis Ende der Legislaturperiode 33,3 Milliarden weniger in die Kassen des Bundes fließen als noch im Oktober gedacht.

Bereits vor Veröffentlichung der Schätzung forderte Klingbeil im Bundestag die Ministerien auf, "auch zu konsolidieren". Der SPD-Politiker betonte, der Koalitionsvertrag gebe klar vor, "dass alles unter Finanzierungsvorbehalt steht". Auch wolle er schnell eine Reform der Schuldenbremse anstoßen, um stabile Staatsfinanzen und nachhaltige Investitionen zu garantieren.

Unter großer Anteilnahme ist auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer beigesetzt worden. Sie habe Unvorstellbares erlebt, sagt der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Berlin, Gideon Joffe. Trotzdem sei sie aus dieser Vergangenheit heraus jemand geworden, der nicht hassen wollte, sondern erinnern. Friedländer symbolisiere das, was einen Menschen ausmache: Wärme, Nahbarkeit und Mitgefühl.

Das Vermächtnis Friedländers sei, immer zu versuchen, die Welt zu einem menschlicheren und besseren Ort zu machen, sagt der Rabbiner der Jüdische Gemeinde Chabad Berlin, Yehuda Teichtal.

Friedländer war als junge Jüdin in der NS-Zeit in das KZ Theresienstadt verschleppt worden. Eltern und Bruder wurden von den Nazis ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie in die USA, kam aber im hohen Alter zurück nach Berlin. Bis zuletzt setzte sie sich etwa an Schulen für Menschlichkeit und Demokratie ein sowie gegen das Vergessen der NS-Verbrechen und gegen Hass. Friedländer war am vergangenen Freitag im Alter von 103 Jahren gestorben.

Die Zahl der politisch motivierten Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte ist 2024 auf den höchsten Wert seit 2017 gestiegen. Insgesamt 255 solcher Straftaten wurden im vergangenen Jahr erfasst, wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Linken-Anfrage hervorgeht. Darin seien Nachmeldungen berücksichtigt worden, die bislang noch nicht in der Statistik aufgetaucht waren, berichten AFP und die "Neue Osnabrücker Zeitung".

Auch die Zahl der politisch motivierten Straftaten gegen Geflüchtete außerhalb von Unterkünften ist demnach weiter gestiegen: auf insgesamt 2.271. Linken-Innenpolitikerin Clara Bünger wertet den Anstieg als Folge eines allgemeinen Rechtsrucks.

Freiburg und Frankfurt liefern sich am letzten Bundesliga-Spieltag ein Endspiel um einen Champions-League-Platz. Aber auch Dortmund kann es aus eigener Kraft schaffen. Ebenfalls noch zu vergeben: die Plätze für Europa und Conference League. Wie der Weg dorthin führt - hier im Überblick:

Auf dem Display ein roter Punkt, Schwimmmeister Linus Kock springt sofort ins Becken, rettet zusammen mit einem Badegast ein vierjähriges Mädchen vor dem Ertrinken. Im Vitusbad in Everswinkel bei Münster hat eine KI Alarm geschlagen. Sie erkennt mit Kameras, wenn jemand typische Ertrinkungsmuster zeigt. Peter Böhmer berichtet über eine lebensrettende Künstliche Intelligenz:

Die gemeinsame Wohnung - sie kann zum Stresstest für die Beziehung werden. Die 37°-Doku beleuchtet die emotionalen, organisatorischen und manchmal überraschend herausfordernden Aspekte des Zusammenziehens. Dabei zeigt sich, dass die erste gemeinsame Wohnung für alle Generationen ein Abenteuer ist. (29 Minuten)

Die beiden erfolgreichen New Yorker Paul und Meryl wissen nicht mehr, wie sie ihre zerrüttete Ehe noch retten sollen. Als sie Zeuge eines brutalen Mordes werden, bringt die Polizei sie im tiefsten Wyoming unter, wo sie gemeinsam mit Bären, dem Wetter und unfreiwillig gemeinsamer Zeit zurechtkommen müssen. Haben Sie das von den Morgans gehört? Eine Komödie mit Hugh Grant und Sarah Jessica Parker. (99 Minuten)

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