Update am Abend:Verzweiflung
Guten Abend,
"Gaza brennt": Mit diesen martialischen Worten hat Israels Verteidigungsminister Katz die Offensive auf Gaza-Stadt beschrieben, die das israelische Militär in der Nacht mit heftigen Attacken aus der Luft und am Boden gestartet hat. Und Katz machte direkt weiter deutlich: "Wir werden nicht nachlassen und nicht zurückweichen."
Die Folgen des Manövers - das laut israelischen Angaben die Ausschaltung der Hamas-Kräfte in diesem Gebiet zum Ziel hat - könnten verheerend sein. In den vergangenen Tagen sind rund 350.000 Palästinenser aus Gaza-Stadt geflohen, jedoch sollen sich dort nach palästinensischen Medienberichten immer noch Hunderttausende Menschen aufhalten. Eine Kommission der Vereinten Nationen wirft der Netanjahu-Regierung Genozid vor.
16.09.2025 | 1:25 min
Verzweiflung gibt es auch auf israelischer Seite. Bei den Angehörigen der israelischen Geiseln lösten die Meldungen über Israels Vorgehen in der Stadt Gaza "riesige Besorgnis aus", erklärt ZDF-Reporter Andreas Kynast. Nach 710 Nächten in der Gewalt von Terroristen "könnte heute Nacht die letzte Nacht für die Geiseln sein", hieß es in einer Erklärung des Forums der Angehörigen. Mehrere protestierten vor dem Wohnhaus von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Tel Aviv.
Der Regierungschef entscheide sich bewusst dafür, die Geiseln "aus politischen Erwägungen zu opfern", kritisieren die Angehörigen. Der Einsatz werde "die bereits katastrophale humanitäre Lage verschärfen und die Leben der Geiseln gefährden", sagt auch ein Sprecher der EU. Ein verheerender Krieg ohne Gewinner - es ist zum Verzweifeln.
- Israel: Bodentruppen rücken in Gaza vor
- ZDFheute live: Analysen, Reaktionen und Einschätzungen zur Bodenoffensive
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- 19:20 Uhr: ZDF spezial zur Situation in Gaza
Besondere Schwere der Schuld
"Heute muss jemand sterben." So beschrieb der Attentäter Sulaiman A. im Prozess vor dem Oberlandesgericht seine Motivation, als er auf den Polizisten Rouven Laur einstach. Am 31. Mai 2024 wollte der afghanische Asylbewerber A. auf dem Mannheimer Marktplatz eigentlich den Islamkritiker Michael Stürzenberger töten. Als Laur zur Hilfe eilte, stach A. von hinten auf ihn ein. Der Polizist starb wenig später im Krankenhaus. Nun wurde A. zu lebenslanger Haft mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld verurteilt. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung nahezu ausgeschlossen.
16.09.2025 | 1:31 min
Die Anwälte der Familie Laur sprachen von einem "Wechselbad der Gefühle" für ihre Mandanten. Auf der einen Seite sei Erleichterung nach der Verkündung des Urteils eingetreten, "auf der anderen Seite bleibt natürlich dieser unendliche Schmerz, den auch keine Strafe nehmen kann."
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Mensch des Tages
Quelle: ZDF
Der US-Schauspieler und Regisseur Robert Redford ist tot. Er starb im Alter von 89 Jahren. Mit Filmen wie "Zwei Banditen", "Die Unbestechlichen" und "Der Pferdeflüsterer" wurde er bekannt. Für sein Regiedebüt "Eine ganz normale Familie" wurde Redford 1981 mit einem Oscar ausgezeichnet.
Gesagt
Quelle: ZDF
Zahl des Tages
Quelle: ZDF
Sport am Mittwoch
Merlin Hummel hat sich bei der Leichtathletik-WM in Tokio seine erste WM-Medaille geholt. Der Hammerwerfer sicherte sich mit persönlicher Bestleistung Silber hinter dem Kanadier Ethan Katzberg.
Der BVB schleppt Defensiv-Sorgen mit in den Start der Königsklasse. Im frühen Topspiel bei Juventus Turin muss Trainer Niko Kovac improvisieren - und weit darüber hinaus.
Die deutschen Volleyballer müssen heute Abend gegen den Weltranglisten-Sechsten Slowenien ein Husarenstück abliefern, um in die K.o.-Runde einzuziehen. Das geht nur mit einem Georg Grozer in Top-Form.
Ein Lichtblick
Quelle: ZDF
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Streaming-Tipp für den Feierabend
Muss ein Tier erst kurz vor der Ausrottung stehen, damit der Mensch sich für es einsetzt? Für Hannes Jaenicke lautet die Antwort: nein. Der Schauspieler und Umweltaktivist macht sich in einer faszinierenden Doku auf die Spuren des Oktopus. (45 Minuten)
16.09.2025 | 43:30 min
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