Update am Abend: Weißer Rauch, Stillhalten, Innehalten

über der Sixtinischen Kapelle im Vatikan steigt um 18:08 weißer Rauch auf - das Zeichen dafür, dass sich die Kardinäle im Konklave auf einen neuen Papst geeinigt haben. Ihre Wahl fiel auf den US-Amerikaner Robert Francis Prevost, der sich künftig Leo XIV. nennen will.

Knapp eine Woche ist es her, dass der deutsche Inlandsgeheimdienst die wohl polarisierendste Partei Deutschlands neu bewertete. Die AfD ist "gesichert rechtsextremistisch", sagte der Verfassungsschutz. Grund: Missachtung der Menschenwürde und ein ethnisch-abstammungsmäßiges Volksverständnis.

Nun bezeichnet die Behörde die Partei öffentlich schon nicht mehr so - vorläufig. Der Verfassungsschutz gab eine Stillhaltezusage ab. Dies ist ein gängiges Verfahren im Rahmen laufender Gerichtsverfahren und gilt so lange, bis das Verwaltungsgericht Köln über den Eilantrag der AfD gegen die Einstufung entschieden hat.

Warum hat der Verfassungsschutz das gemacht? Die Behörde wolle einen Hängebeschluss verhindern, der missinterpretiert werden könnte, erklärt Jurist Luca Manns bei ZDFheute live. Solch ein Hängebeschluss ist eine Regelung, die mutmaßlich die vorläufige gerichtliche Aussetzung der Einstufung zur Folge gehabt hätte. Dem ist der Verfassungsschutz wohl zuvorgekommen.

Klingt kompliziert und das ist es auch. Fest steht einerseits: Der Verfassungsschutz bleibt bei seiner Einstufung, darf die AfD aber öffentlich und nachrichtendienstlich nur noch als Verdachtsfall behandeln. Und andererseits: Die AfD feiert einen "Teilerfolg" - obwohl der Verfassungsschutz weder zurückrudert noch eine gerichtliche Entscheidung in ihrem Sinne gefällt wurde.

ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Nicole Diekmann erklärt:

Über das Gedenken am heutigen Tag zum Kriegsende vor 80 Jahren hat bereits mein Kollege Stefan Leifert im Update am Morgen geschrieben. In Gottesdiensten, im Bundestag und sicherlich auch in vielen Wohnzimmern wurde und wird heute erinnert an die Schrecken von damals, die niemals verblassen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte heute bei der Gedenkstunde im Parlament:

Auch wir möchten gerne beim Gedenken, Erinnern und Nicht-Vergessen unterstützen:

Nun der Blick nach vorn: Wie kann Frieden in Zukunft (wieder) gelingen? Louisa Houben und Max Schwarz beschreiben, warum zivilgesellschaftliches Engagement entscheidend sein kann. Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff sagt über die Macht der Vielen in einer Demokratie: "Wir können Regierungen dazu bringen, sich zu positionieren. Wir können fordern, dass internationale Organisationen einschreiten." Bundespräsident Steinmeier beschreibt das so:

Ukraine und Russland melden neue Angriffe: Die von Wladimir Putin einseitig verkündete Feuerpause ist offenbar brüchig. Beide Seiten meldeten Angriffe auch nach Mitternacht. Trotzdem blieb es wohl vergleichsweise ruhig.

Zoff mit den Schiedsrichtern, undisziplinierte Stars, offene Trainerfrage - Real Madrid gibt derzeit kein gutes Bild ab. Dazu droht die erste Saison ohne Titel seit Jahren. Der Bolzplatz:

So viele Wölfe lebten 2023/2024 laut Bundesumweltministerium nachweislich in Deutschland. Eigentlich war der Wolf in Westeuropa um Mitte des 19. Jahrhunderts nach Angaben der Artenschutzorganisation WWF ausgerottet. Er überlebte aber im Osten und Süden Europas. Seit den 1970er und 1980er feiert er laut der sächsischen Fachstelle Wolf wieder ein Comeback - auch weil das Tier in vielen europäischen Ländern unter Schutz gestellt wurde.

Nun plant die EU, den Abschuss von Wölfen zu erleichtern. Er soll vom Status "streng geschützt" auf "geschützt" gestellt werden. Grund ist der Schutz von Weidetieren.

"Wie viel Soldat steckt noch in mir?", fragt sich Filmemacher Sebastian Heinzel, als er erfährt, dass sein Großvater Hans im Zweiten Weltkrieg gekämpft hat. Der hatte seinen Einsatz bis zu seinem Tod mit keinem Wort erwähnt. Heinzel reist die Orte ab, an denen sein Opa stationiert war - und stößt auf ungeahnte Verbindungen zu seinem Leben. (Dokumentation "Der Krieg in mir", 81 Minuten)

Unser zweiter Streamingtipp nähert sich dem Zweiten Weltkrieg fiktional, basiert aber auf einer wahren Geschichte. James-Bond-Darsteller Daniel Craig spielt einen polnischen Juden, der mit seinen Brüdern in den Wäldern Schutz sucht und sich gegen die deutsche Besatzung stemmt. ("Unbeugsam - Defiance", 132 Minuten)

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