EU-Kommission will auch nach 2035 Verbrenner neu zulassen

Abkehr von Verbrenner-Aus:EU-Kommission will auch nach 2035 Verbrenner neu zulassen

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Die EU-Kommission will die Abgasvorgaben für Autos ab 2035 lockern. Dafür hat das Gremium nun einen möglichen Rahmen präsentiert. Noch müssen Parlament und EU-Mitglieder zustimmen.

Bild von vielen Autos auf einer Straße, davor ein Bild mit durchgestrichenem Verbrenner-Auto.

Die EU-Kommission plant das Verbrenner-Aus aufzuweichen. Ab 2035 könnte es Ausnahmen für die Zulassung von Autos mit Verbrennern geben - unter bestimmten Vorrausetzungen.

16.12.2025 | 1:46 min

Die EU-Kommission geht im Streit um die Abgas-Vorschriften auf die Autobranche zu und will auch nach 2035 neue Verbrennerfahrzeuge erlauben. Der CO2-Ausstoß soll nun nur noch um 90 Prozent sinken, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit und reagierte damit auf entsprechende Vorstöße der Autobranche und mehrerer EU-Mitgliedsländer.

Nach bisherigen Planungen sollten Neuwagen in der EU ab 2035 eigentlich im Betrieb kein klimaschädliches Kohlenstoffdioxid mehr ausstoßen dürfen. Darauf hatten sich Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments 2022 geeinigt. Von dieser Vorgabe soll nun Abstand genommen werden, und es sollen Ausnahmen möglich sein.

Grafik: Elektroauto mit blauen Batterien

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15.12.2025 | 3:57 min

Verbrenner-Aus: EU-Parlament und Staaten am Zug

Nach dem Vorschlag der EU-Kommission sollen die CO2-Flottenemissionen der Autobauer ab 2035 um 90 Prozent sinken statt völlig zu entfallen. Allerdings ist das Festhalten an Verbrenner-Fahrzeugen für die Hersteller mit Kosten verbunden. Diese Emissionen müssen sie kompensieren, etwa durch den Einsatz von grünem Stahl aus der EU oder durch die Beimischung von Co2-neutralen Kraftstoffen an den Tankstellen.

Wenn die Kommission ihre Vorschläge vorgestellt hat, sind das Europaparlament und die EU-Mitgliedstaaten am Zug. Sie bewerten die Reformvorschläge und können Änderungen vornehmen. Beide Institutionen können das Vorhaben also noch abschwächen oder verschärfen. Am Ende ist eine ausreichende Mehrheit in beiden Institutionen erforderlich. Wie lange das dauern wird, ist noch unklar.

Männer unterhalten sich

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20.11.2025 | 1:47 min

Großkunden besonders in der Pflicht

Großabnehmer von Neuwagen, sogenannte Flottenbetreiber sollen dem Vorschlag der EU-Kommission nun verstärkt in die Pflicht genommen werden. Sie sind die wichtigsten Autokäufer in der Europäischen Union. In Deutschland etwa werden zwei von drei Neufahrzeugen gewerblich zugelassen, in anderen Ländern sieht es kaum anders aus.

Hier soll es kein EU-weites Ziel geben, sondern abhängig von der Wirtschaftsleistung sollen die einzelnen EU-Länder jeweils angepasste Vorgaben erhalten, wie viele Elektroautos die Unternehmen in ihre Flotten aufnehmen müssen. Dabei solle es Ausnahmen geben. Ein Ziel ist es, so den Gebrauchtwagenmarkt anzukurbeln.

Friedrich Merz bei einer Pressekonferenz nach der Sitzung des Koalitionsausschusses von Union und SPD im Kanzleramt. Berlin, 11.12.2025

Den möglichen Kurswechsel zum Verbrenner-Aus begrüßt auch Bundeskanzler Merz. Das Ziel des Klimaschutzes werde nicht infrage gestellt.

12.12.2025 | 1:34 min

Mehrheit für Abkehr vom Verbrenner-Aus

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte sich zuvor positiv über den angekündigten Kurswechsel der EU-Kommission geäußert. Zuletzt betonte er, dass die grundsätzlichen Klimaziele nicht infrage gestellt würden, jedoch ein anderer Weg zur Zielerreichung notwendig sei.

Knapp zwei Drittel der Bundesbürger unterstützen das Vorhaben der EU-Kommission, die Vorgaben zum Verbrenner-Aus zu lockern, wie das ZDF-Politbarometer ergab. Demnach sind 63 Prozent der Meinung, dass auch nach 2035 noch Autos mit Verbrennungsmotoren wie Benziner oder Diesel neu zugelassen werden sollten.

Quelle: dpa, AFP
Über die Aufweichung des Verbrenner-Aus und die Folgen berichteten unter anderem die TV-Sendungen heute in Deutschland am 16.12.2025 um 14:00 Uhr, das heute journal am 11.12.2025 um 21:45 Uhr und WISO am 15.12.2025 um 19:25 Uhr.

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