Semmelknödel aus dem Kochbeutel
Für selbstgemachte Semmelknödel braucht man nicht viele Zutaten: Semmeln, Milch, Eier und Gewürze. Aber was steckt in den Fertigknödeln aus dem Kochbeutel? Und geht es damit wirklich einfacher und schneller? WISO hat sechs Produkte getestet.
Die teuren Semmelknödel
- Maggi – Semmelknödel Klassisch (2,29 Euro/200-Gramm-Packung)
- Pfanni – Semmelknödel Der Klassiker (1,99 Euro/200-Gramm-Packung)
Die billigen Semmelknödel
- Rewe Ja – 6 Semmelknödel im Kochbeutel (0,99 Euro/200-Gramm-Packung)
- Edeka Gut & Günstig - Semmelknödel fein gewürzt (0,99 Euro/200-Gramm-Packung)
- Lidl Harvest Basket – Semmelknödel Klassisch (0,99 Euro/200-Gramm-Packung)
- Aldi Landfreunde – Semmelknödel 6 Kochbeutel (0,99 Euro/200-Gramm-Packung)
Tierhaltung und Nachhaltigkeit
Den Geschmackstest bestehen jedenfalls längst nicht alle Knödel. Beim Tierwohl lassen einige Hersteller die Verbraucher und Verbraucherinnen ganz schön im Dunkel. Und auch bei der Nachhaltigkeit gibt es durchaus Unterschiede.
Kennzeichnung auf Verpackung:
- Lidl Harvest Basket: Bodenhaltung
- Aldi Landfreunde: Bodenhaltung
- Rewe Ja: Freilandhaltung
Keine Kennzeichnung auf Verpackung, Antwort auf Nachfrage:
- Maggi: Bodenhaltung
- Edeka Gut & Günstig: Bodenhaltung
- Pfanni: Keine Antwort
Stellungnahmen der Hersteller
Die Eier für unser Produkt MAGGI Semmelknödel stammen aus Bodenhaltung. Das eingesetzte Palmfett stammt aus zu 100 % RSPO zertifiziertem Anbau.
In unserer Palmöl Lieferkette setzen wir auf die Zertifizierung des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO). Dieser ist der heute am weitesten verbreitete Standard im Palmöl-Sektor und wurde 2004 auf die Initiative des WWF gegründet. Als Mitglied des RSPO halten wir uns an die Grundsätze, die für eine nachhaltige Produktion von Palmöl definiert wurden. Diese Grundsätze sind zugleich auch der Zertifizierungsstandard die wir als eine Mindestanforderung an unsere Lieferanten stellen. So beziehen wir in Deutschland zu 100% RSPO zertifiziertes Palmöl (segregiert). Um sicherzustellen, dass das von uns gekaufte Palmöl aus nachhaltiger Produktion stammt und frei von Entwaldung ist, arbeiten wir mit unseren Partner:innen und Palmöl-Lieferanten mithilfe von Instrumenten wie beispielsweise Zertifizierung, Vor-Ort-Bewertungen und Satellitenüberwachung (z.B. Starling) zusammen.
Wir wissen, dass eine nachhaltige Palmölproduktion nicht nur durch Maßnahmen innerhalb unserer Lieferkette erreicht werden kann. Deshalb arbeiten wir vor Ort mit Branchenkollegen, Nichtregierungsorganisationen und lokalen Regierungen zusammen. Beispielsweise unterstützen wir aktiv eine Initiative in der Region Aceh (Nord Sumatra) zum Schutz des Leuser-Ökosystems. Diese Initiative, die von der Earthworm Foundation koordiniert wird, zielt darauf ab, eine widerstandsfähige Landschaft zu schaffen, die ein Gleichgewicht zwischen Rohstoffproduktion, Walderhaltung, nachhaltigem Lebensunterhalt und guten sozialen Praktiken und Arbeitsbedingungen herstellt. Weitere Projekte mit der Earthworm Foundation unterstützen wir in Riau (Sumatra) und Sabah (Borneo). Weitere Informationen finden Sie auch in der aktuellen Ausgabe unseres globalen Creating Shared Value and Sustainability Reports (z.B. S. 30).
Aufbauend auf unserem langjährigen Engagement für die Achtung und Förderung der Land- und natürlichen Ressourcenrechte, und auch als Teil unserer strategischen Pläne im Rahmen des Schutzes der Menschenrechte, zielen wir stets darauf ab, unsere Arbeit weiter voranzutreiben. Anfang dieses Jahres haben wir unsere Aktionspläne für diesen Bereich vorgelegt, zu denen auch der Schutz und die Wahrung der Landrechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften gehört. Lesen Sie bitte mehr über unsere Arbeit hier: Indigenous people's & community land rights | Nestlé Global (nestle.com)
Aus welcher Haltungsform stammen die Eier hierfür bei o.g. Produkt? Warum geben Sie die Haltungsform nicht auf der Produktverpackung an?
Das Volleipulver in unseren GUT&GÜNSTIG Semmelknödeln stammt aus Bodenhaltungseiern. Lebensmittelqualität und -sicherheit nehmen im EDEKA-Verbund einen besonders hohen Stellenwert ein, daher deklarieren wir alle vom Gesetzgeber vorgegeben Informationen transparent auf unseren Verpackungen.
Stammt dieses [Palmöl] bei o. g. Produkt aus zertifiziertem Anbau? Wenn ja, zu wie viel Prozent?
Ja, zu 100 Prozent. Für EDEKA ist der Bezug von zertifiziertem Palm(kern)öl und dessen Bestandteilen ein wichtiger Schritt, um negative ökologische und soziale Konsequenzen des Anbaus von Ölpalmen zu mindern.
Engagieren Sie sich für eine Verbesserung der Zertifizierungssysteme? Für welche konkreten Verbesserungen setzen Sie sich aktuell aktiv ein? Welche der Forderungen, für die Sie sich in der Vergangenheit ggf. aktiv eingesetzt haben, konnten Sie bislang durchsetzen?
Ja, als Mitglied des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) engagieren wir uns für die Verbesserung des Standards und nehmen an den regelmäßigen Konsultationen teil, um einen Beitrag für eine nachhaltigere Entwicklung der Palmölindustrie sowie einen sozial und ökologisch verträglicheren Anbau von Ölpalmen zu leisten. Der RSPO macht unter anderem Vorgaben zum Verzicht auf hochgefährliche Pestizide, die Reduktion von Treibhausgasen sowie das Verbot von Brandrodungen.
Engagieren Sie sich für Kleinbauern in den Anbaugebieten und wenn ja, wie? Welche konkreten Verbesserungen konnten Sie hier bislang erreichen?
Ja, als aktives Mitglied im Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP) unterstützten wir das FONAP- Mitgliedsprojekt „von nachhaltigem Palmöl zu nachhaltigen Landschaften“ in Indonesien. Das Projekt unterstützt Kleinbauern und Kleinbäuerinnen bei einem nachhaltigen Ölpalmenanbau. Dabei werden – neben weiteren – drei übergeordnete Ziele verfolgt: nachhaltiges Landschaftsmanagement durch soziale Forstwirtschaft, nachhaltiges Gewässermanagement durch den Schutz von Fluss und Uferstreifen sowie nachhaltiger Ölpalmenanbau durch regenerative Landwirtschaft. (Quelle: https://www.forumpalmoel.org/imglib/fonap-projekt/indonesien/Fact%20Sheet_Mitgliederprojekt_Indonesien.pdf)
Überwachen Sie Ihre Palmöl-Lieferketten und wenn ja, wie?
Ja, wir monitoren die Einhaltung der von uns geforderten Anforderungen und sind in der Lage, eine Rückverfolgbarkeit bis zur Mühlenebene herzustellen.
Mehr Informationen zu unserem Palmöl-Engagement entnehmen Sie bitte unserem Fortschrittsbericht ab S. 31 https://verbund.edeka/verbund/verantwortung/edeka_wwf_fortschrittsbericht-2022.pdf