Cornflakes im Check: teuer oder billig
Im Gegensatz zu vielen anderen Cerealien gelten klassische Cornflakes aus Mais als die gesündere Variante. Aber was steckt drin? Und zahlen wir unter Umständen mehr Geld nur für den Markennamen? WISO hat drei günstige und drei billige Cornflakes gecheckt.
Die billigen Cornflakes
- Rewe ja! Cornflakes (0,36 Euro/100g)
- Lidl Crownfield Cornflakes (0,36 Euro/100g)
- dm Bio Cornflakes ungesüßt (0,48 Euro/100 g)
Die teuren Cornflakes
- Seitenbacher Cornflakes (0,68 Euro/100 g)
- Nestlé NAT Leckere Frühstücksflakes (1,03 Euro/100 g)
- Kellogg Kellogg´s Cornflakes (1,06 Euro/100 g)
WISO hat die Cornflakes im Labor checken lassen nach Schadstoffen und auch Acrylamidgehalt: Laborergebnisse als pdf.
Nachhaltigkeit bei den Verpackungen der Cornflakes
Vier unserer Test-Produkte sind doppelt verpackt, in Papierkarton und Plastikfolie, nämlich die Cornflakes von Rewe, Lidl, Kellogg's und Nestlé. Das sorgt für mehr Emissionen und mehr Müll.
Stellungnahmen der Hersteller zur Verpackung und Herkunft der Maise.
Stellungnahmen der Hersteller
„La Plata Mais ist seit Jahrzehnten der klassische Mais zur Herstellung von Cornflakes mit dem traditionellen Kochverfahren. Die besonderen klimatischen Verhältnisse im argentinischen Delta des Rio De La Plata bringen besonders gleichmäßige Mais-Qualitäten hervor. Der Mais wird nicht bewässert und von der Sonne getrocknet. Die Körner haben eine besonders gute Härte und Farbe.
Im Rahmen unseres Monitorings überprüfen sowohl wir als auch unser Lieferant regelmäßig die Produktqualität auch hinsichtlich Rückständen. In Stichproben-Analysen verschiedener Rohwaren und Fertigwaren von Cornflakes haben wir in den letzten zwei Jahren für Pestizide (inklusive Piperonylbutoxid und Glyphosat) wenn überhaupt Spuren im Bereich der Nachweisgrenze gefunden.
Zum Schutz der empfindlichen Flocken vor Bruch werden die Cornflakes erst in eine dünne Barrierefolie und dann in eine stabile Faltschachtel verpackt.
Der leere sogenannte Kopfraum wird aus technologischen Gründen benötigt. Bei der Abfüllung in Schlaubeutel werden zunächst die Flocken in den am unteren Ende mit einer Längsnaht versiegelten Beutel gefüllt. Um den Beutel anschließend mit der oberen Siegelnaht verschließen zu können, muss der Beutel um einiges größer sein als das Volumen des Schüttguts. Außerdem sacken die Cornflakes durch den Transport zusammen, sodass sich der Kopfraum unvermeidlich vergrößert, bis die Ware beim Verbraucher angekommen ist.
Der Umkarton setzt sich aus 10 % FSC-zertifizierter Frischfaser (FSC Mix Credit & FSC Controlled Wood), 20 % PIW (Post Industrial Waste), 60 % PCW (Post Consumer Waste) und 10 % Pigmentstrich oder Kreidestrich (Holz-/Papierfrei) zusammen.
Die Faltschachtel ist über Altpapier zu 100% recycelbar. Der Innenbeutel besteht aus einer HDPE /EVOH Folie. Dabei stellt die EVOH Schicht die benötigte Mineralölbarriere (aktiver Migrationsschutz vor Kontaminanten wie MOSH und MOAH) dar. Da die HDPE Folie zur Gruppe der PE zählt und die EVOH Schicht unter einem Anteil von 5% liegt, bescheinigen uns namhafte Recyclingfirmen sehr gute Recyclingeigenschaften.“
„Für Lidl in Deutschland steht die Produktqualität an erster Stelle. Aus diesem Grund führen wir regelmäßige Qualitätskontrollen entlang der gesamten Lieferkette durch. Für die „Crownfield Cornflakes“ wird Mais aus EU- und Nicht-EU-Ländern eingesetzt. Zur Sicherstellung der Warenverfügbarkeit muss auch auf Mais außereuropäischer Länder zurückgegriffen werden.
Die Faltschachtel des Produktes ist FSC-zertifiziert. Dieser Hinweis wird in Kürze ersichtlich sein, da bereits eine neue Produktverpackung designt wurde, die demnächst auf den Markt kommt. Zusätzlich sind die Cornflakes in einem Folienbeutel verpackt, um für unsere Kunden die gewohnte Qualität und die Frische des Produktes zu gewährleisten. So ist die Ware vor Gerüchen, Nässe und Fremdkörpern geschützt. Darüber hinaus ist eine gewisse Größe des Folienbeutels nötig, damit er aufgrund des Druckes beim Verschweißen der Cornflakes nicht platzt. Nichtsdestotrotz arbeiten wir gemeinsam mit unseren Lieferanten stetig daran, Folienstärken zu reduzieren und Faltschachtelmaße zu optimieren.
Lidl nimmt seine unternehmerische Sorgfaltspflicht als einer der führenden Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland sehr ernst und handelt bewusst für Mensch und Umwelt. Basierend auf internationalen Normen haben wir bereits seit Jahren unsere Anforderungen an soziale und ökologische Standards in unserem „Code of Conduct“ (Verhaltenskodex) für unsere Vertragspartner schriftlich fixiert sowie in unserem Positionspapier „Unternehmerische Sorgfaltspflicht für Menschenrechte und Umweltschutz beim Einkauf von Handelsware“ konkretisiert.“
„Uns bei dm-drogerie markt liegt die Qualität unserer dm-Marken-Produkte sehr am Herzen. Somit ist uns auch die bewusste Auswahl der Herkunft unserer Rohstoffe sehr wichtig.
In den vergangenen drei Jahren haben wir für unsere dmBio Cornflakes ausschließlich Mais aus Italien bezogen und auch die neuen Maiskontrakte sind zu 100 Prozent mit Lieferpartnern aus Italien geschlossen. Dies hängt insbesondere mit der hohen Qualität und der guten Verfügbarkeit zusammen. Zudem ist Norditalien, wo der Mais angebaut wird, transporttechnisch ideal und weniger als 300 Kilometer von der Produktionsstätte entfernt. Für den Transport verwenden wir die Bahn und nutzen nur auf der sogenannten ‚letzten Meile‘ vom Güterbahnhof zur Produktionsstätte den Lkw als Transportmittel. Dass auf dm.de die zusätzlichen Länder Frankreich und Polen angegeben sind hat den Grund, dass – je nach Verfügbarkeit, zum Beispiel im Falle einer Missernte – auch aus diesen Ländern Rohstoffe bezogen werden könnten.
[…] Beim Bio-Sojalecithin für unsere dmBio Cornflakes haben wir uns bewusst für die Herkunft Brasilien vom Unternehmen GEBANA entschieden. GEBANA ist seit den 70er Jahren Pionier im fairen Handel und wir unterstützen diese Initiative aus folgenden Gründen:
- Der Betrieb in Brasilien ist Bio, FLO Fairtrade, Fair for Life und RTRS (Round Table Responsible Soy) zertifiziert.
- Es werden in dem Kleinbetreib ausschließlich Bio-Produkte verarbeitet.
- Sie verfügen über eine eigene Sojapresse ebenso wie eine Lecithinproduktion. Eine Kleinanalage wie diese, die ausschließlich Bio verarbeitet ist sehr speziell.
- Jede Charge ist zu 100 Prozent rückverfolgbar zu den Bauern.
- Alle Bauern werden von GEBANA beraten und begleitet.
- Alle Bauern sind in Regionen zu Hause, in denen Abholzung kein Thema ist. Außerdem garantiert die RTRS-Zertifizierung, dass nicht für den Sojaanbau abgeholzt wurde.
- Der Transport per Schiff macht die Ökobilanz für Soja wie das von GEBANA auf Grund der höheren Erträge und den geringeren Farm-Inputs ökologisch konkurrenzfähig.
Die Herstellung der dmBio Cornflakes erfolgt aus dem Naturprodukt Maisgrits. Je nach Ernte und Charge kann der Rohstoff variieren, was wiederum Auswirkungen auf das Schüttvolumen der Cornflakes hat. Die Beutelgröße ist so bemessen, dass wir jederzeit das Füllgewicht von 300 Gramm einfüllen können.
Wir verwenden bei den dmBio Cornflakes von Beginn an eine Monofolie aus Polypropylen, die recycelbar ist. Zusätzlich verzichten wir auf einen zusätzlichen Umkarton oder auf einen Verschlussclip.“
Keine Antwort
„Wir haben unsere NAT Frühstücksflakes sowohl in Deutschland als auch in anderen Märkten wie der Schweiz oder Frankreich ausgelistet. In Deutschland wurde das Produkt aufgrund der geringen Nachfrage der Verbraucher:innen bereits im frühen Sommer 2023 aus dem Sortiment genommen. Durch zögerliche Abverkäufe können sich in vereinzelten Märkten noch Restposten befinden.
Der Mais stammt aus Polen und wird ebenfalls in Polen verarbeitet. Alle unsere Lieferanten müssen den Nestlé Responsible Sourcing Standard erfüllen, auch in Bezug auf gute landwirtschaftliche Praktiken. Um die strikte Einhaltung der geltenden Vorschriften zu gewährleisten, verlangen wir von unseren Lieferanten, dass sie nur gesetzlich zugelassene Pestizide in der Landwirtschaft verwenden. Um unsere hohen Standards für Lebensmittelsicherheit und -qualität aufrechtzuerhalten, überwachen wir weltweit die Rückstandshöchstgehalte (MRL) in unseren Rohstoffen.
Warum wird das Produkt doppelt verpackt – mit zusätzlichem Umkarton? Um die Flakes vor Sonneneinstrahlung / äußeren Einflüssen zu schützen. Zudem, um weiteren Bruch (Brösel) der Cornflakes zu vermeiden.
Bei Cerealien ist die verwendete Verpackungsgröße erforderlich, um die Produkte in der Produktion auf einer Hochgeschwindigkeits-Verpackungslinie einwandfrei abzufüllen. Mit der einwandfreien Versiegelung können wir die erforderliche Qualität, Sicherheit und Haltbarkeit des Produktes gewährleisten. Cerealien haben im Laufe des Verpackungs- bzw. Abfüllprozesses ein höheres Schüttvolumen. Das Produktvolumen verdichtet sich im Zuge des Transports und bei der senkrechten Lagerung im Handel sowie zu Hause, was zu einem größeren Kopfraum in der Verpackung führt.
Unsere Packung schützt darüber hinaus die Einlage vor Brüchen. Denn bei NAT Leckere Frühstücksflakes handelt es sich um feine Frühstücksflocken, die anfällig sind zu brechen.
Der Karton stammt aus nachhaltig kontrollierten Quellen und folgt den Nestlé-Richtlinien zur nachhaltigen Beschaffung von Papier und Karton. Der Kartonlieferant hat seinen Sitz in Polen und verwendet als Rohstoff einen finnischen Zellstoff aus verifizierten, entwaldungsfreien Quellen. Das für die Herstellung der Wellpappe verwendete Rohmaterial ist recycelter Karton von einem Lieferanten mit Sitz in Polen.
Die Kunststoff-Tüte besteht aus recycelfähigem Monomaterial. Der Rohstoff für den Karton stammt aus nachhaltig kontrollierten Quellen und folgt den Nestlé-Richtlinien zur nachhaltigen Beschaffung von Papier und Karton.
Die Qualität und Sicherheit unserer Produkte haben für uns höchste Priorität. Unsere Cerealien-Produkte sind sicher und erfüllen alle Qualitäts-, Sicherheits- und Rechtsstandards. Wir setzen uns dafür ein, die Acrylamidmenge in unseren Produkten weiter zu reduzieren. Wir prüfen stetig, wie wir unsere Rezepturen und die Art der Herstellung unserer Cerealien ändern können, um den Gehalt an Acrylamid zu verringern. Der Anteil von fast 50 Prozent Vollkornmais im Produkt führt, verglichen mit Produkten ohne Vollkornanteil, zu höheren Acrylamidwerten im Endprodukt. Der Großteil des Asparagins befindet sich in der Aleuronschicht, die ziemlich weit außen im Korn angesiedelt ist. Aus diesem Grund ist Asparagin mehrheitlich nur in dunkleren Mehlen enthalten.
„Wir verwenden in unserer Produktion Flint-Mais, während der in Europa produzierte Mais Dent-Mais ist. Es gibt einen offensichtlichen Unterschied zwischen diesen beiden Sorten in Bezug auf das Aussehen, die Farbe und den Ertrag. Der Grund, warum wir unseren Mais aus Argentinien beziehen ist, dass die von uns verwendete Sorte in Europa nicht erhältlich ist. Wir arbeiten seit etwa dreißig Jahren mit unserem Maislieferanten in Argentinien zusammen und die Entwicklung dieser Geschäftsbeziehung gibt uns Vertrauen in die Nachhaltigkeit der Anbaumethoden und ermöglicht es uns an der wirtschaftlichen Entwicklung der Anbauregion teilzuhaben. Dieser langjährigen Zusammenarbeit und unseren gemeinsamen Bemühungen ist es zu verdanken, dass der Mais aus verantwortungsvoller Herkunft stammt.
Die Art und Weise, wie unsere Lebensmittel verpackt werden, gewährleistet ihre Sicherheit, Frische und ihren hervorragenden Geschmack. Es ist uns ein Anliegen, unseren Verpackungsfußabdruck in Richtung Kreislaufwirtschaft zu optimieren, Abfall zu minimieren und sicherzustellen, dass so viele Verpackungen wie möglich wiederverwendet, reduziert oder recycelt werden. Im Rahmen unseres Kellanova Better Days™ Versprechens, werden wir darauf hinarbeiten, dass bis Ende 2030 100 % der Verpackungen (nach Volumen) wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar sind. Kellanova hat einen der kleinsten Kunststoffverpackungs-Fußabdrücke unter vergleichbaren Lebensmittelunternehmen und ist Unterzeichner der Ellen MacArthur New Plastics Economy Global Pledge.
Im Jahr 2021 haben wir eine neue Variante der Verpackungen für Cerealien mit weniger Luftraum und Verpackungsraum eingeführt. Dies bedeutet, dass wir jährlich fast 190 Tonnen weniger Pappe und Plastik verwenden, was zusammen mit der Transporteffizienz dazu geführt hat, dass wir 700 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr einsparen.
Unsere Umkartons der Cerealien werden aus recyceltem Karton hergestellt, und das schon seit vielen Jahren. Weltweit stammen 100 Prozent der papierbasierten Verpackungen entweder aus recyceltem Material oder aus zertifizierten nachhaltigen Quellen.
Ja, sowohl unsere äußere Kartonverpackung als auch der Innenbeutel sind in Deutschland problemlos vollständig recycelbar.“
Anm. d. Red.: Kellogg hat die Frage „Können Sie einmal zusammenfassen, inwiefern der Claim „Mais aus verantwortungsvollem Anbau“ mit Blick auf Landwirtschaft konkret vor Ort umgesetzt und überprüft wird?“ binnen des gewährten Antwortzeitraums mit Hinweis auf noch ausstehende Antworten nicht beantworten können. Auf seiner Webseite verweist Kellogg in diesem Kontext auf folgendes Dokument: „Kellanova Protokoll und Leitfaden zur Überprüfung der verantwortungsvollen Herkunft“ (Stand 2023). Weitere Infos zum Claim „Responsible Sourced“: ResponsibleSourcing-Infographic-11-23 (mediaroom.com)