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Fußball - EM-Bilanz:U19: Individuell stark, taktisch ausbaufähig
von Ralf Lorenzen
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Starke Individualisten, großartige Mentalität, taktische Mängel - so präsentierte sich die U19-Auswahl des DFB bei der EM in Rumänien. Im Halbfinale war aber Schluss.
Für die deutsche U19-Nationalelf war bei der EM in Rumänien im Halbfinale Schluss - 5:6 gegen Spanien.
Quelle: dpa | Stefan Constantin
Wenn es eine Wahl zum Drama-Team im DFB geben würde, hätte die U19 den Titel sicher. 5:5 nach 5:1-Führung gegen England im Vorrundenspiel bei der Europameisterschaft in Rumänien, Einzug ins Halbfinale durch zwei Tore kurz vor Schluss und nun im Halbfinale beim 5:6 gegen Spanien eines der verrücktesten Fußballspiele der jüngeren Geschichte.
U19 vorne stark, aber hinten zu anfällig
"Das war eine komplette Achterbahnfahrt der Gefühle", sagt Abwehrspieler Leopold Wurm. "Es war das anstrengendste Spiel meines Lebens und einfach verrückt", ergänzte Torwart Konstantin Heide." Für Trainer Hanno Balitsch, der wegen einer Gelbsperre auf der Tribüne sitzen musste, "überwog der Stolz auf die Leistung der Mannschaft".
Wie schon 2023, als dieser Jahrgang in der U17 sowohl Welt- als auch Europameister wurde, befreite sich das Team mehrfach aus fast aussichtslosen Lagen und schuf immer wieder Torchancen. Auf der anderen Seite konnten die Nachwuchskicker wie schon gegen England mehrfach Führungen nicht über die Zeit bringen und ließen sich in der Abwehr reihenweise düpieren.
Mit nur 14 Feldspielern im Hitze-Kessel
Dabei waren die ersten 60 Minuten gegen Spanien die taktisch bislang diszipliniertesten in diesem Turnier. Erst als die Kräfte der Mannschaft, der aufgrund von drei Verletzungen und einer Gelbsperre nur 14 Feldspieler zur Verfügung standen, im Hitze-Kessel von Bukarest nachließen, bekamen die spanischen Ballkünstler mehr Räume für ihr Kombinationsspiel.
Vor der EM hatte Balitsch gesagt: "Es ist die Aufgabe von uns als Trainerteam, das Selbstvertrauen mitzunehmen und in die richtigen Bahnen zu lenken." Dies ist mannschaftstaktisch nur begrenzt gelungen. Aber wie 2023 ist aus einer Horde junger Wilder, die jeder für sich die Turnier-Bühne nutzen wollen, eine Gruppe entstanden, in der sich jeder für den anderen zerriss.
Neue Protagonisten: El Mala und Moerstedt
Aus dieser Gruppe ragten dieses Mal andere Akteure heraus als vor zwei Jahren. Dabei scheint es keine Rolle zu spielen, in welcher Liga sie sich das nötige Selbstbewusstsein holten. Während der dreifache Halbfinal-Torschütze Max Moerstedt in der abgelaufenen Saison zu zwölf Bundesliga-Einsätzen für die TSG Hoffenheim kam, war der alles überragende Linksaußen Said El Mala vom 1. FC Köln an Viktoria Köln ausgeliehen und wurde als bester Newcomer der 3. Liga ausgezeichnet.
Eher durchwachsen verlief die EM für zwei Spieler, die noch vor zwei Jahren hervorstachen. Der Ex-Dortmunder und Torschützenkönig der U17-EM 2023 Paris Brunner, aktuell vom AS Monaco an Cercle Brügge ausgeliehen, blieb ohne Torerfolg. Der Ex-Freiburger Noah Darvich, der in der abgelaufenen Saison mit der zweiten Mannschaft des FC Barcelona aus der dritten Liga abstieg, musste nach dem England-Spiel verletzt aus Rumänien abreisen.
Der nächste Schritt ist wichtig
Insgesamt hat sich bestätigt, dass dieser Jahrgang reich an starken Individualisten ist, deren Fähigkeiten von der aktuellen Trainergeneration nicht mit taktischen Zwängen erstickt werden. Dennoch gibt es auch in diesem Alter noch mehr Potenziale als Gewissheiten. Talente wie Jamal Musiala oder Florian Wirtz, bei denen sich schon als 17-Jährige ein klarer Weg abzeichnet, sind rar.
"Es kann für Toptalente wie Paris schnell in die eine wie in die andere Richtung gehen. Sie müssen aufpassen, nicht abzustürzen. Aber sie können auf der richtigen Station auch schnell zünden", sagt Ex-U19-Nationalspieler und Nachwuchsexperte Matthias Strohmaier. Umso wichtiger ist für jeden nun der nächste Step - einer, bei dem Spielzeit und Entwicklungschancen im Vordergrund stehen. Da kann der richtige Zwischenschritt auch mal Elversberg statt Barcelona heißen.
U17-WM in Katar steht vor der Tür
Für die aktuelle U17 und ihre Toptalente ist es vielleicht ganz gut, dass sie durch das frühe Ausscheiden bei der diesjährigen EM in Albanien bislang unter dem Radar geblieben ist. Allerdings wartet im November noch das größte Nationen-Turnier für Junioren aller Zeiten auf sie: die U17-WM in Katar mit 48 Teilnehmern.
Quelle: Reuters
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