Müll richtig entsorgen: Was darf nicht in die Toilette?

Umweltschutz im Haushalt:Was über die Toilette entsorgt werden darf

von Esther Burmann
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Küchenpapier, Taschentücher und Essensreste landen häufig in der Toilette. Dabei haben sie dort nichts zu suchen. Warum das so ist und was über die Toilette entsorgt werden darf.

Ein Mann betätigt die Toilettenspülung.
Nur mal eben aufs Knöpfchen gedrückt: Oftmals wird Abfall über die Toilette entsorgt. Der hat dort aber nichts verloren. Was darf in der Toilette runtergespült werden?
Quelle: imago/Bihlmayerfotografie

Alltagsartikel wie Taschentücher oder Restmüll landen oft in der Toilette. Doch neben den menschlichen Ausscheidungen gehört nur normales Toilettenpapier in die Toilette. Denn dieses Papier ist so konzipiert, dass es sich in Wasser schnell auflöst.
Feuchtes Toilettenpapier, Küchenrolle, Taschentücher und Feuchttücher hingegen sind aus reißfestem Material hergestellt. Daher kann die Entsorgung in der Toilette zu Verstopfungen der Abwasserrohre im Haus führen. Vom Haus aus gelangt das Abwasser der Toilette durch die Kanalisation zu den Kläranlagen, und dort müssen solche Artikel aufwendig herausgefiltert werden.
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Hygieneartikel im Restmüll entsorgen

Slipeinlagen, Binden, Wattestäbchen, Verbände und Kondome gehören in den Restmüll. Auch Wattepads, Windeln, Pflaster, Zigarettenstummel und -asche sollten dort entsorgt werden.

Bei Hygieneprodukten wie Tampons ist die Zersetzung im Abwasser im Vergleich zu Klopapier deutlich langsamer, Rohr- oder Pumpenverstopfungen sind mögliche Folgen.

Nathan Obermaier, stellvertretender Fachgebietsleiter beim Umweltbundesamt

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Medikamente im Restmüll oder über die Apotheke entsorgen

Viele entsorgen ihre abgelaufenen Medikamente im WC. Die können, genau wie Drogen, oft nicht oder nur zum Teil in den Kläranlagen entfernt werden. So können sie als Bewässerungswasser auf die Böden gelangen und belasten die Umwelt. Außerdem gelangen sie in Flüsse und Seen und stören die dort lebenden Organismen. Stattdessen sollte man Medikamente im Restmüll entsorgen. Das Umweltbundesamt empfiehlt die Abgabe bei der Apotheke oder der Schadstoffsammelstelle.

Vorsicht mit Essensresten und Fetten

Vor allem bei schlecht gewordenem Essen liegt es nahe, es im WC zu entsorgen. Doch Essen jeglicher Art gehört nicht in die Toilette, weil es Ungeziefer und Ratten anlockt. Je nach Regelungen der Kommunen wird gekochtes Essen über den Biomüll entsorgt. Gibt es keine spezielle Regelung, gehört es in den Restmüll. Bei Suppe kann man dafür eine Tüte oder ein verschließbares Gefäß nutzen.

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Öle und Fette im WC sorgen für ein weiteres Problem: Fett verfestigt sich auch an den Abflussrohren. Das führt zu Gestank und Verstopfungen. Deshalb gilt: Auch sie gehören in den Restmüll, gegebenenfalls in einem verschließbaren Gefäß.

Lacke, Farben und Lösungsmittel dürfen ebenfalls nicht in der Toilette entsorgt werden. Sie können die Technik und Bausubstanz in den Abwasseranlagen angreifen und in Kläranlagen den biologischen Abbau gefährden. Am besten direkt beim Kauf informieren, ob Baumärkte die Reste zurücknehmen. Ansonsten werden sie über Schadstoffsammelstellen entsorgt.

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Katzenstreu und Haare nicht in der Toilette entsorgen

Obwohl einige Katzenstreuhersteller damit werben, dass man die Streu im WC entsorgen darf, sollte man dies nicht tun. Katzenstreu ist so konzipiert, dass es Flüssigkeit aufnimmt, sodass es in der Toilette schnell verklumpt und zu Verstopfungen führen kann.
Haare sowie Finger- und Fußnägel sollten nicht in der Toilette landen. Denn Haare können den Abfluss verstopfen, wenn sie sich im Rohr verfangen. Finger- und Fußnägel können zu Problemen beim Spülvorgang führen. Daher gehört beides in den Restmüll.
Wischwasser kann über die Toilette entsorgt werden, solange man auf chemische Putzmittel verzichtet.
Es ist also umweltfreundlich und kostensparend, WC- und Haushaltsabflüsse nicht als Mülleimer zu nutzen: Denn je weniger Schadstoffe ins Abwasser gelangen, desto geringer ist der Aufwand für die Reinigung in den Kläranlagen.

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Quelle: dpa

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