Sport mit gutem Gewissen:Fünf Tipps für nachhaltige Sportkleidung
von Marc Haenecke
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In den letzten Jahren hat das Umweltbewusstsein stark zugenommen. Auch bei Sportkleidung wünschen sich Verbraucher nachhaltige Alternativen. Worauf kann man achten?
Von der Fahrradhose bis zum Laufshirt: Sportkleidung besteht meist aus synthetischen Stoffen wie Polyester. Diese bringen Funktionalität, aber auch Probleme mit sich, denn Plastikfasern sind in der Regel biologisch nicht abbaubar. Außerdem werden eine Vielzahl von schädlichen Chemikalien verwendet, auch Mikroplastik entsteht. Gute Gründe, sein Einkaufsverhalten zu überdenken. Fünf Tipps, was Sie beim Kauf von Sportkleidung beachten können.
Tipp 1: Auf umweltfreundliche Materialien achten
Recycling ist ein wichtiger Baustein, Sportkleidung umweltfreundlicher zu machen. Wiederverwertbare Kunstfasern aus alten PET-Flaschen, Bio-Baumwolle oder auch biologisch abbaubare Materialien aus holzbasiertem Tencel Lyocell gehören dazu, außerdem Merinowolle aus tierfreundlicher Produktion.
Immer mehr Labels setzen bei ihrer Produktion mittlerweile auf Nachhaltigkeit. So auch das Hamburger Start-up von Steffen Otten und seinem Partner. Denn:
Wir kämpfen mit Textilabfällen, die für Ewigkeiten da sind.
Steffen Otten, produziert Sportkleidung
Man müsse anfangen, mit Naturfasern im Sport zu arbeiten, sagt Otten. "Wir müssen mit Materialien denken, die sich biologisch zersetzen können, die wir recyceln können." Pioniere wie Otten achten auch darauf, dass die Rohstoffe aus nachhaltiger Landwirtschaft gewonnen und umweltschonend verarbeitet werden.
Tipp 2: Faire Arbeitsbedingungen
Zur Nachhaltigkeit gehören auch soziale Aspekte, unter denen ein Produkt hergestellt wird. Viele Textilfirmen lassen in Billiglohnländern produzieren, in denen unsichere Arbeitsbedingungen zum Alltag gehören. Wer Wert auf Fairness legt, sollte sich informieren, wo und wie ein Produkt gefertigt wurde. Seriöse Marken kommunizieren ihre Lieferketten. Besonders europäische oder zertifizierte Produktionen stehen oft für höhere soziale Standards.
Tipp 3: Reparaturservice und Secondhand
Hersteller nachhaltiger Sportkleidung bieten immer häufiger einen Reparaturservice an. Wer Kleidung nicht gleich wegwirft und neu kauft, verringert seinen ökologischen Fußabdruck. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch Ressourcen.
Zu nachhaltigem Konsum kann auch der Kauf von Secondhand-Sportkleidung gehören. Namenhafte Outdoor-Spezialisten denken um und verlängern den Lebenszyklus von Funktionsbekleidung, indem sie in ihren Shops auch gebrauchte Artikel anbieten.
Quelle: ZDF
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Tipp 4: Nachhaltigkeit beginnt im Kleiderschrank
Langlebigkeit ist ein unterschätzter Nachhaltigkeitsfaktor. Der vielleicht wichtigste Schritt ist, den eigenen Konsum zu hinterfragen. Muss es wirklich das vierte Funktionsshirt sein? Denn am umweltfreundlichsten ist ein Kleidungsstück, das gar nicht erst produziert wird.
Tipp 5: Zertifikate helfen, sich zu orientieren
Es ist nicht einfach, Greenwashing von echter Nachhaltigkeit zu unterscheiden. Dabei hilft es, auf verlässliche Textilsiegel zu achten. Zertifizierungen wie GOTS (Global Organic Textile Standard), OEKO-TEX oder Bluesign setzen Umwelt- und Sozialstandards entlang der Produktionskette. Sie garantieren, dass keine Schadstoffe in der Kleidung enthalten sind oder dass bei der Produktion Wasser gespart wird. Aber Vorsicht: Nicht jedes Siegel ist unabhängig, ein Blick auf die Website der Zertifizierungsstelle hilft.
Quelle: dpa
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