Outdoorkleidung optimal pflegen:So bleibt Funktionskleidung wetterfest
Ob Wind, Regen oder Schnee - Outdoorjacken sind echte Allrounder und schützen uns vor jedem Wetter. Doch wie pflegt man sie richtig? Tipps für langanhaltende Funktionalität.
Outdoorkleidung wird beim Wandern, Radfahren oder Camping einiges abverlangt. Damit sie Wind und Wetter standhält, braucht sie die richtige Pflege. Ein Profi zeigt, worauf es ankommt.
04.02.2025 | 5:49 minOutdoor-Sport boomt. Auch Wandern, Bergsteigen und Klettern stehen laut Deutschem Olympischen Sportbund e. V. (DOSB) hoch im Kurs. Für die passende funktionale Kleidung muss man jedoch ziemlich tief in die Tasche greifen. Damit sich die Investition auch lohnt, ist die richtige Pflege das A und O. Outdoor-Sportler und Journalist Till Gottbrath erklärt, wie man den speziellen Textilien ein möglichst langes Leben schenkt.
Welche Materialien eignen sich am besten?
"Ein grundsätzlich großer Unterschied besteht bei den Oberstoffen, also beim Außenmaterial. Polyester hat längst nicht so eine mechanische Robustheit wie Polyamid", erklärt Till Gottbrath. Auf seinen regelmäßigen Ausflügen in die Berge stellt er seine Funktionstextilien vor große Herausforderungen. Polyamide wie zum Beispiel Nylon sind besonders dichte, reißfeste Kunstfasern, die formbeständig, schnelltrocknend und wasserdicht sind. Perfekte Voraussetzungen für Jacken, die jedem Wetter ausgesetzt sind.
Vorsicht vor Chemikalien
Neben den geeigneten Stoffen ist für wasserdichte Kleidungsstücke die Imprägnierung wichtig. Diese sorgt dafür, dass Wassertropfen auf der Oberfläche des Materials abperlen und die Nässe gar nicht erst in die Fasern gelangt. Bei dieser unsichtbaren, hauchdünnen Schicht handelt es sich allerdings um Chemikalien, die zum Teil umweltschädlich sind. Daher rät Kerstin Effers von der Verbraucherzentrale NRW, sich genauer mit den Herstellerhinweisen zu beschäftigen, um auszuschließen, dass Fluorchemikalien zur Imprägnierung eingesetzt wurden.
Beim Kauf von Outdoor-Kleidung sollte man unbedingt darauf achten, dass Begriffe wie 'fluorfrei', 'frei von PFAS' oder 'frei von PFC' darauf stehen.
Kerstin Effers, Chemikerin, Verbraucherzentrale NRW
Diese Chemikalien sind persistent in der Umwelt - also nicht abbaubar - und bleiben in Wasser, Boden und der Luft. Da es aktuell noch keine Kennzeichnungspflicht gibt, empfiehlt Effers, die Finger von Produkten zu lassen, die sich nicht explizit frei von diesen Chemikalien sprechen.
Haben Sie schon einmal Ihre Routinen beim Wäschewaschen hinterfragt? Im Internet finden sich allerhand Empfehlungen, um nachhaltiger zu waschen und dabei Geld zu sparen. Doch wie nützlich sind die Tipps?
26.02.2024 | 5:27 minFunktionskleidung nicht zu häufig waschen
Grundsätzlich gilt: Outdoorkleidung nur dann waschen, wenn es wirklich notwendig ist. Solange die Jacke ihre Funktion erfüllt, nicht verschwitzt oder eindeutig großflächig verdreckt ist, muss sie nicht in die Waschmaschine. Einzelne Verschmutzungen kann man punktuell mit einem feuchten Tuch oder Schwamm behandeln. Gegen leicht unangenehme Gerüche hilft Lüften.
Zu häufiges Waschen ist nicht nur eine Belastung für das Textil und die wasserabweisenden Eigenschaften, sondern auch für die Umwelt. Denn mit jedem Waschgang löst sich ein Teil der Imprägnierung - egal, wie teuer das Produkt ist.
Steht doch eine Reinigung an, sollte man in folgenden Schritten vorgehen:
- Waschanleitung prüfen
- Reiß- und Klettverschlüsse sowie Knöpfe schließen
- 30 Grad und geringe Schleuderzahl (maximal 600) auswählen
- Flüssigwaschmittel für Funktionskleidung verwenden
- Extra nachspülen
Jedes Jahr gelangen mehr als 11 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane. Es bilden sich riesige Müllstrudel und mit der Zeit entsteht Mikroplastik.
04.04.2024 | 0:41 minImprägnierung von Outdoorkleidung auffrischen
Um nach der Wäsche wieder zuverlässigen Nässeschutz sicherzustellen, reicht es bei den ersten fünf bis sieben Wäschen aus, die Imprägnierung des Herstellers zu reaktivieren. Das gelingt durch Wärme, beispielsweise im Trockner - für 15 bis 20 Minuten bei circa 60 Grad - oder mit einem Bügeleisen bei niedriger Temperatur und ohne Dampf.
Ist das Kleidungsstück jedoch älter, muss man mit einem Wash-In oder Spray nachimprägnieren. Auch hier lohnt sich vorher ein Blick aufs Etikett. Denn für Jacken aus empfindlichen Materialien wie Daune, Fleece oder mit saugfähigen Innenfuttern eignet sich nur die Sprühvariante, wohingegen Regenjacken mit Wash-In oder Spray behandelt werden können.
Diese Auffrischung ist zwar nicht ganz so effektiv wie eine nagelneue Imprägnierung, hilft aber die Lebensdauer der Outdoorkleidung zu verlängern. Sollte eine Jacke nach einigen Jahren und häufiger Nutzung nicht mehr dicht halten, rät Outdoor-Sportler Gottbrath: "Die Jacke muss deswegen nicht in den Müll, als Windjacke beim Radfahren eignet sie sich weiterhin."
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