Warum Ovarialzysten entstehen:Eierstockzysten: Symptome, Risiken, Behandlungsmöglichkeiten
von Julia Zipfel
Viele Frauen haben sie irgendwann: Eierstockzysten. Meist bleiben sie unbemerkt, können aber auch Schmerzen verursachen. Warum sie entstehen und wie sie behandelt werden können.
Celine hat plötzlich starke Unterleibsschmerzen. Die Diagnose: Eierstockzysten. Wie die 26-Jährige behandelt wurde und wie neue Zysten verhindert werden sollen.
06.11.2025 | 4:49 minMehr als 90 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter bekommen mindestens einmal eine Eierstockzyste. Wird eine Zyste entdeckt, sind viele Betroffene zunächst erschrocken. Doch die meisten Zysten sind harmlos, verschwinden von selbst oder können, falls nötig, gut behandelt werden.
Ursachen für Eierstockzysten
Eierstockzysten, auch Ovarialzysten genannt, sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume am Eierstock. Oft sind hormonelle Zyklusschwankungen oder hormonelle Veränderungen in der Pubertät und in den Wechseljahren der Auslöser.
Funktionelle Zysten sind am häufigsten, sagt Bashar Hamoud, Gynäkologe am Universitätsklinikum des Saarlandes.
Diese Zysten entstehen zum Beispiel, wenn ein Eibläschen beim Eisprung nicht platzt und sich mit Flüssigkeit füllt.
PD Dr. Bashar Hamoud, Facharzt für Gynäkologie
Die Zysten bilden sich in den meisten Fällen von selbst zurück.
Rund zwei Millionen Frauen in Deutschland leben mit Endometriose - oft mit starken Schmerzen. Eine neue Methode am Uniklinikum Gießen macht jetzt selbst ihnen in schweren Fällen Hoffnung.
30.09.2025 | 5:08 minSogenannte Schokoladenzysten können sich bei Frauen mit Endometriose entwickeln. Dabei siedelt sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter an, etwa an den Eierstöcken. Das dort eingelagerte Blut kann während des Zyklus nicht abfließen und sammelt sich über längere Zeit in einer Zyste.
Eierstockzyste oder Eierstockkrebs?
Kleine Zysten sind in der Regel symptomlos. Dagegen können größere Zysten dumpfe Unterbauchschmerzen, Völlegefühl, einen Blähbauch, Verstopfung oder häufigen Harndrang verursachen. Auch Zyklusstörungen wie starke, unregelmäßige Blutungen oder Schmierblutungen sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind möglich.
Viele Frauen leiden unter unerträglichen Schmerzen und übermäßig starken Blutungen während der Periode. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
28.01.2025 | 5:24 minPlötzliche heftige Schmerzen deuten auf Komplikationen wie eine geplatzte Zyste oder eine Eierstockdrehung hin und erfordern sofortige ärztliche Behandlung.
Eierstockkrebs kann wie eine Zyste aussehen, tritt aber insgesamt nur selten auf. Im Ultraschall zeigen sich unscharfe Ränder, Kammern innerhalb der Zyste oder Flüssigkeit im Bauchraum. Bei Verdacht auf einen Tumor kann die endgültige Diagnose erst bei einer Operation gestellt werden. Je früher Eierstockkrebs erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Daniela Tennie ist Onkolotsin. Sie unterstützt Krebspatienten bei organisatorischen und persönlichen Fragen.
04.02.2025 | 5:25 minWie Eierstockzysten diagnostiziert werden
Eierstockzysten sind häufig ein Zufallsbefund im Ultraschall. Gutartige Zysten werden regelmäßig kontrolliert. Bei Verdacht auf Endometriose oder bei auffälligen Befunden kann eine Bauchspiegelung nötig sein. Dabei können Gewebeproben entnommen sowie Endometriose-Herde und Zysten entfernt werden.
Bei der Bauchspiegelung können wir eierstockerhaltend operieren. Meist gehen die Patientinnen am gleichen Tag wieder nach Hause.
PD Dr. Bashar Hamoud, Universitätsklinikum des Saarlandes
Bei Frauen ab 40 Jahren sollte jede neu entdeckte Zyste am Eierstock abgeklärt werden, da ab diesem Alter das Risiko für Eierstockkrebs steigt.
- Eine Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke wird von der Krankenkasse bezahlt bei Beschwerden oder Krebsverdacht, nicht aber nicht zur routinemäßigen Früherkennung.
- Viele Frauenärzte bieten die Untersuchung als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) zur Krebsfrüherkennung an. Die Kosten liegen zwischen 25 und 53 Euro.
- Wissenschaftliche Studien kommen zu dem Ergebnis, dass ein routinemäßiger Ultraschall bei beschwerdefreien Frauen weder das Risiko für Eierstockkrebs noch die Sterblichkeit entscheidend senkt.
- Häufig werden bei der Untersuchung harmlose Veränderungen entdeckt, die zu Verunsicherung, unnötigen Eingriffen und psychischer Belastung führen können.
- Fachgesellschaften empfehlen die Ultraschall-Früherkennung daher nur, wenn Symptome bestehen oder familiäre Risiken vorliegen.
Viele ärztliche Zusatzangebote müssen selbst bezahlt werden - doch nicht alle sind notwendig. Wann sich die Kosten lohnen und wie man mit Angeboten in der Praxis am besten umgeht.
07.05.2025 | 6:19 minEierstockzysten behandeln und vorbeugen
Funktionelle Eierstockzysten bilden sich oftmals ohne Behandlung zurück. Größere Zysten oder solche, die mit Komplikationen einhergehen, werden in der Regel operativ entfernt. Hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille können bei wiederholt auftretenden Zysten eingesetzt werden. Sie unterdrücken den Eisprung und in bestimmten Fällen die Menstruation, sodass weniger Follikelzysten oder Ansammlungen von Gebärmutterschleimhaut im Unterleib entstehen.
Es gibt keine hundertprozentige vorbeugende Maßnahme. Die Hormontherapie kann unterstützend wirken, Zysten aber nicht ganz verhindern.
PD Dr. Bashar Hamoud, Facharzt für Gynäkologie
Nur selten ist es nötig, einen Eierstock zu entfernen, etwa wenn ein Tumorverdacht vorliegt oder Zysten in den Wechseljahren auch ohne Beschwerden zunehmen und das Krebsrisiko wächst.
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