Debatte um Nachhaltigkeitsfaktor:Rentenpaket sorgt in der CDU für Kritik
Die Rentenpläne stoßen in eigenen Reihen auf Widerstand. CDU-Politiker monieren das Ausschalten des Nachhaltigkeitsfaktors, der Rentensteigerungen bei weniger Beitragszahlern dämpft.
Das Rentenpaket von Schwarz-Rot stößt in den eigenen Reihen auf Kritik. (Symbolbild)
Quelle: ImagoIn der CDU formiert sich Widerstand gegen das geplante Rentenpaket der Bundesregierung. Die Kritik richtet sich vor allem gegen das beabsichtigte Ausschalten des sogenannten Demografie- oder Nachhaltigkeitsfaktors, der die jährlichen Rentenerhöhungen dämpft, wenn es mehr Rentner und weniger Beitragszahler gibt.
Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung":
Die ungebremst steigenden Lohnnebenkosten in Deutschland belasten Unternehmen und Beschäftigte und hemmen die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Nicole Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin Baden-Württemberg
Das Bundeskabinett hat ein erstes großes Rentenpaket verabschiedet. Kritiker sagen, es seien keine Signale der Sicherheit für junge Menschen. Noch fehlen die großen Reformen.
06.08.2025 | 2:28 minUm zu einer "faireren Lastenverteilung zwischen Beitragszahlern und Leistungsempfängern zu kommen", müsse daher auch der "Nachhaltigkeits- oder Demografiefaktor reaktiviert werden", mahnte sie. Der Anfang August vom Bundeskabinett beschlossene Gesetzentwurf zum Rentenpaket soll den Faktor für die Jahre 2026 bis 2031 ausschalten.
Junge Gruppe der Unionsfraktion fordert Strukturreformen
Auch der Vorsitzende der Jungen Gruppe der Unionsfraktion im Bundestag, Pascal Reddig (CDU), äußerte starke Vorbehalte. Schon heute fließe fast ein Viertel des gesamten Bundeshaushalts an die Rentenversicherung, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Mit dem nun geplanten Paket kämen "kumuliert bis 2040 weitere 200 Milliarden obendrauf".
Diese Mehrausgaben seien gegenüber der jungen Generation "wenn überhaupt nur durch gleichzeitige tiefgreifende Strukturreformen zu rechtfertigen", sagte Reddig. Dazu müsse unter anderem die Abschaffung aller Frühverrentungsanreize zählen.
Auch der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, warnt vor einem Kollaps der Rente ab dem Jahr 2029. In den kommenden dreieinhalb Jahren müssten Lösungen gefunden werden.
05.09.2025 | 1:25 minMehr zum Thema Rente
- mit Video
- mit Video
Gesetzentwurf von Bas:Rentenpaket kostet Bund Milliarden
- Noch 1 Tag
Rentenatlas 2023:Wo die Renten in Deutschland am höchsten sind
- mit Video
Überlastete Sozialsysteme:Das Renten-Dilemma von Schwarz-Rot
von Stefanie Reulmann - FAQ
System vor schwieriger Reform:Was die Bundesregierung zur Rente plant
- mit Video
Nach Vorstoß von Reiche:Rentenalter: Schwarz-Rot plant keine Anhebung
- mit Video
Schnitzer für massive Reformen:Wirtschaftsweise für höheres Renten-Eintrittsalter
von Florence-Anne Kälble - Analyse
Rettung des Rentensystems?:"Boomer-Soli": Von Rentnern für Rentner
von Sina Mainitz