Rentenpaket von Schwarz-Rot sorgt in CDU für Kritik

Debatte um Nachhaltigkeitsfaktor:Rentenpaket sorgt in der CDU für Kritik

|

Die Rentenpläne stoßen in eigenen Reihen auf Widerstand. CDU-Politiker monieren das Ausschalten des Nachhaltigkeitsfaktors, der Rentensteigerungen bei weniger Beitragszahlern dämpft.

Ein altes Ehepaar laeuft bei einem Spaziergang gemeinsam einen Weg entlang am 30.08.2023 in Berlin.

Das Rentenpaket von Schwarz-Rot stößt in den eigenen Reihen auf Kritik. (Symbolbild)

Quelle: Imago

In der CDU formiert sich Widerstand gegen das geplante Rentenpaket der Bundesregierung. Die Kritik richtet sich vor allem gegen das beabsichtigte Ausschalten des sogenannten Demografie- oder Nachhaltigkeitsfaktors, der die jährlichen Rentenerhöhungen dämpft, wenn es mehr Rentner und weniger Beitragszahler gibt.

Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung":

Die ungebremst steigenden Lohnnebenkosten in Deutschland belasten Unternehmen und Beschäftigte und hemmen die Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Nicole Hoffmeister-Kraut, Wirtschaftsministerin Baden-Württemberg

erlin: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU, r) spricht neben Lars Klingbeil (SPD), Bundesminister der Finanzen, zu Beginn der Sitzung des Bundeskabinetts im Kanzleramt

Das Bundeskabinett hat ein erstes großes Rentenpaket verabschiedet. Kritiker sagen, es seien keine Signale der Sicherheit für junge Menschen. Noch fehlen die großen Reformen.

06.08.2025 | 2:28 min

Um zu einer "faireren Lastenverteilung zwischen Beitragszahlern und Leistungsempfängern zu kommen", müsse daher auch der "Nachhaltigkeits- oder Demografiefaktor reaktiviert werden", mahnte sie. Der Anfang August vom Bundeskabinett beschlossene Gesetzentwurf zum Rentenpaket soll den Faktor für die Jahre 2026 bis 2031 ausschalten.

Junge Gruppe der Unionsfraktion fordert Strukturreformen

Auch der Vorsitzende der Jungen Gruppe der Unionsfraktion im Bundestag, Pascal Reddig (CDU), äußerte starke Vorbehalte. Schon heute fließe fast ein Viertel des gesamten Bundeshaushalts an die Rentenversicherung, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Mit dem nun geplanten Paket kämen "kumuliert bis 2040 weitere 200 Milliarden obendrauf".

Diese Mehrausgaben seien gegenüber der jungen Generation "wenn überhaupt nur durch gleichzeitige tiefgreifende Strukturreformen zu rechtfertigen", sagte Reddig. Dazu müsse unter anderem die Abschaffung aller Frühverrentungsanreize zählen.

Der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, zu Gast bei "Markus Lanz".

Auch der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, warnt vor einem Kollaps der Rente ab dem Jahr 2029. In den kommenden dreieinhalb Jahren müssten Lösungen gefunden werden.

05.09.2025 | 1:25 min

Quelle: AFP

Mehr zum Thema Rente