Nach Telefonat mit Scholz:Chialo: "Hofnarr" verletzend, aber Sache erledigt
"Hofnarr" und "Feigenblatt" habe Kanzler Scholz ihn genannt, bestätigt nun auch CDU-Mann Chialo. Nach einem klärenden Telefonat sei die Anglegenheit für ihn nun aber vom Tisch.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Berliner Kultursenator Joe Chialo auf einer privaten Geburtstagsfeier als "Hofnarr" bezeichnet. "Das Ganze ist natürlich Thema", so ZDF-Hauptstadtkorrespondent Karl Hinterleitner.
13.02.2025 | 2:42 minNach den gegen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erhobenen Rassismus-Vorwürfen hat sich der betroffene CDU-Politiker Joe Chialo zu Wort gemeldet. Auf der fraglichen Feier seien im Laufe einer Diskussion zum Thema Migration und zu den Abstimmungen im Bundestag "hinsichtlich meiner Rolle in der CDU die Begriffe 'Hofnarr' und 'Feigenblatt'" gefallen, erklärte Chialo, der Wurzeln in Tansania hat, am Donnerstag. "Diese Worte haben mich tief getroffen."
Chialo: Halte Scholz nicht für einen Rassisten
Scholz habe ihn am Mittwochabend angerufen und in dem Gespräch bedauert, "dass seine Aussagen als rassistisch verstanden wurden" und Scholz habe erklärt, dass er das nicht beabsichtigt habe. "Ich habe seine Sichtweise zur Kenntnis genommen. Im Übrigen halte ich Olaf Scholz nicht für einen Rassisten", fuhr Chialo fort.
Daran, dass seine Worte herabwürdigend und verletzend waren, ändert dies jedoch nichts.
Joe Chialo
Hintergrund der Vorfälle ist ein Bericht von Focus Online, wonach Scholz Chialo auf einer Geburtstagsfeier vor einigen Tagen und damit nur wenige Wochen vor der Bundestagswahl rassistisch beleidigt haben soll.
ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Zimmermann zu dem "Hofnarr"-Vorfall.
12.02.2025 | 1:31 minDer Kanzler wies den Vorwurf des Rassismus entschieden zurück und wehrt sich inzwischen auch juristisch dagegen. Scholz hatte allerdings in einem "Spiegel"-Interview zugegeben, den Begriff "Hofnarr" für Chialo verwandt zu haben.
Wahlkampf-Appell des Kultursenators
Chialo selbst hatte zunächst nichts zu dem Vorgang gesagt, der sich auf der Feier eines Unternehmers am 2. Februar zugetragen hat. Nach sorgfältiger Abwägung und aufgrund des öffentlichen Interesses habe er sich nun entschlossen, sich doch in dieser Angelegenheit zu äußern, so der Politiker.
"Wir alle stehen derzeit unter großem Druck", ergänzte er offensichtlich mit Blick auf den Wahlkampf zur Bundestagswahl am 23. Februar. "Umso wichtiger ist es, dass wir in dieser aufgeheizten Situation mit Bedacht und Anstand miteinander umgehen. Ich hoffe, dass wir zu einem fairen und sachlichen Austausch zurückfinden. Für mich ist diese Angelegenheit damit abgeschlossen."
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