Baerbock im Bundestag: AfD will Zivilgesellschaft schwächen
Letzte Rede im Bundestag:Baerbock: AfD will Zivilgesellschaft schwächen
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In ihrer letzten Bundestagsrede warnt Annalena Baerbock vor der AfD: Diese "sei eine echte Gefahr für Deutschland". Die demokratischen Parteien ruft sie zur Geschlossenheit auf.
Annalena Baerbock nutzte ihre letzte Rede im Bundestag für deutliche AfD-Kritik: Die komplette Rede.27.06.2025 | 10:27 min
Die frühere Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat ihre letzte Rede als Abgeordnete im Deutschen Bundestag dazu genutzt, vor einer Gefährdung der Demokratie durch die AfD zu warnen.
Die AfD sei "eine echte Gefahr für Deutschland", sagte Baerbock, die zum Ende des Monats ihr Mandat niederlegen will. Die AfD sei eine Partei, die "demokratisch ins Parlament gekommen ist, aber in ihren Zielen etwas anderes trägt".
Baerbock kritisiert AfD-Gesetzentwurf zu NGOs
Baerbock äußerte sich in einer Debatte über einen Gesetzentwurf der AfD-Fraktion zum Verbot der Finanzierung politisch ausgerichteter Nichtregierungsorganisationen mit staatlichen Mitteln.
Mit den Zuwächsen der AfD wachsen auch die Probleme der anderen Parteien. Stabile Mehrheitsverhältnisse abseits der AfD zu schaffen, wird immer schwieriger. 20.05.2025 | 6:30 min
Die AfD betreibe damit ein "Projekt der Einschüchterung der Zivilgesellschaft", warnte Baerbock. Die Grünen-Politikerin wies darauf hin, dass der von der AfD geforderte Finanzierungs-Stopp auch Sportorganisationen treffen könnte.
Die AfD ist nicht nur eine Gefahr für dieses Parlament, sondern auch dafür, dass Deutschland jemals wieder Fußballweltmeister wird.
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Annalena Baerbock (Grüne)
Baerbock hielt erste Rede im Bundestag vor zwölf Jahren
Ihre erste Rede als Bundestagsabgeordnete vor zwölf Jahren habe dem Schutz des Klimas gegolten, sagte Baerbock. Ihre letzte gelte dem Schutz der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Die Grünen-Politikerin rief die demokratischen Fraktionen im Bundestag auf, in Krisenzeiten zusammenzuhalten.
Der Verfassungsschutz hat die AfD als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Dagegen klagte die AfD. Das über 1.100 Seiten lange Gutachten kursiert inzwischen auch im Netz.19.05.2025 | 2:42 min
"Wenn man geht, kann man immer sagen: Rauft euch mal zusammen", sagte sie. "Ich weiß, wie schwer das ist." Sie bedanke sich aber dafür, dass die demokratischen Fraktionen im Bundestag bei schwierigen Themen immer wieder gezeigt hätten, dass ihnen "unsere Demokratie wichtiger ist als Parteifarben".
Baerbock war Anfang Juni zur neuen Präsidentin der Vollversammlung der Vereinten Nationen gewählt worden. Ihre Amtszeit für den in New York angesiedelten Posten beginnt im September und dauert ein Jahr.