Pistorius: Deutschland stationiert Eurofighter in Polen

Nato-Ostflanke:Pistorius: Deutschland stationiert Eurofighter in Polen

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Um den Luftraum besser zu schützen, schickt Verteidigungsminister Boris Pistorius Eurofighter an die Nato-Ostflanke. Ab Dezember sollen sie in Polen stationiert werden.

Boris Pistorius bei dem Nato-Treffen in Brüssel

Beim Nato-Treffen in Brüssel ging es unter anderem um milliardenschwere Investitionen in Drohnen und US-Waffentechnik. Deutschland will Eurofighter in Polen stationieren.

15.10.2025 | 1:43 min

Deutschland wird zum Schutz der Nato-Ostflanke Kampfjets vom Typ Eurofighter auf dem Militärflugplatz Malbork in Polen stationieren. "Wir werden mit Patrouillenflügen zum Schutz der Ostflanke beitragen", sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Rande eines Treffens der Verteidigungsminister der Nato in Brüssel.

Zusätzlicher Schutz der Nato-Ostflanke

Mit dem Engagement in Polen werde man "noch aktiver und noch präsenter und sichtbarer an der Ostgrenze des Bündnisses". Konkrete Angaben dazu, wie viele zusätzliche deutsche Kampfjets hierfür bereitgestellt werden sollen, machte Pistorius zunächst nicht.

Platzhalter Schaltgespräch Isabelle Schaefers

In Brüssel beraten die Nato-Außenminister über den besseren Schutz des Luftraums vor russischen Drohnen und Jets. Isabelle Schaefers berichtet aus Brüssel.

15.10.2025 | 1:07 min

Das zusätzliche deutsche Engagement für den Schutz der Ostflanke soll den Angaben zufolge im Rahmen des Nato-Einsatzes "Eastern Sentry" (deutsch etwa: Wächter des Ostens) erfolgen. Er wurde im September in Reaktion auf mutmaßlich vorsätzliche Luftraumverletzungen durch russische Kamikaze-Drohnen in Polen gestartet. Über die Initiative werden vor allem zusätzliche Überwachungs- und Flugabwehrkapazitäten mobilisiert.

Bisher vier Eurofighter bei Schutzflügen im Einsatz

Deutschland stellt bislang vier Kampfjets vom Typ Eurofighter, die sich vom Fliegerhorst in Rostock-Laage aus an bewaffneten Schutzflügen über Polen beteiligen können. Der neue Einsatz in Polen soll im Dezember beginnen und mindestens bis März kommenden Jahres dauern. Neben Deutschland sind unter anderem auch Frankreich, Großbritannien, Tschechien und Dänemark an "Eastern Sentry" beteiligt.

nico lange

Dass es keine Möglichkeiten gibt, Drohnen zu erkennen, sei ein "Armutszeugnis", sagt Sicherheitsexperte Nico Lange.

15.10.2025 | 5:03 min

Die Bundeswehr ist zudem mit mehreren Eurofightern an der Nato-Mission "Enhanced Air Policing South" (Verstärkte Luftraumüberwachung Süden) in Rumänien beteiligt.

Drohnenabwehr: Rutte kündigt zusätzliche Maßnahmen an

Bei dem Nato-Treffen berieten Pistorius und seine Kollegen unter dem Eindruck der jüngsten russischen Luftraumverletzungen über eine bessere Abschreckung und Verteidigung. Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte im Anschluss ohne Details zu nennen, es sei vereinbart worden, eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen zur Drohnenabwehr umzusetzen, die die Fähigkeiten zur Bekämpfung von Drohnen erweitern, ausbauen und beschleunigen sollen.

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Rutte sagte, an der Ostflanke würden bereits "integrierte Systeme" getestet, die helfen sollen, Bedrohungen aus der Luft "zu erkennen, zu verfolgen und zu neutralisieren". Die Maßnahmen sind demnach ebenfalls Teil der Initiative Eastern Sentry. 

Es blieb zunächst unklar, inwiefern die Nato-Pläne in Konkurrenz zu dem jüngst von der EU-Kommission vorgeschlagenen "Drohnenwall" steht. Rutte versicherte, es gebe "keine Dopplung" bei der Bemühung um eine effektive Drohnenabwehr in Europa. Die Nato arbeite vielmehr "eng" mit der EU zusammen.

Quelle: dpa, AFP

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