Handelsstreit mit den USA: EU ringt um Antwort auf Trumps Zölle

Handelsstreit mit den USA:EU ringt um Antwort auf Trumps Zölle

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Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche dringt im Zollstreit mit den USA auf eine pragmatische Verhandlungslösung. Frankreichs Präsident Macron fordert Gegenmaßnahmen.

Container stehen im Bensenville Intermodal Terminal in Franklin Park, Illinois.
US-Präsident Donald Trump kündigt zum 1. August 30 Prozent Zölle auf Waren aus der EU an. Die EU warnt und droht für diesen Fall mit Gegenmaßnahmen. 12.07.2025 | 1:34 min
Im Handelskonflikt mit der Europäischen Union hat US-Präsident Donald Trump seine Drohungen verschärft und neue Importzölle in Höhe von 30 Prozent ab dem 1. August angekündigt.
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat die Europäische Kommission zu schnellen und pragmatischen Verhandlungen mit den USA aufgerufen.

Es geht jetzt in der verbleibenden Zeit für die EU darum, pragmatisch eine Lösung mit den USA zu verhandeln, die sich auf die wesentlichen großen Konflikt-Punkte konzentriert.

Katherina Reiche, Bundeswirtschaftsministerin

Die EU-Kommission habe für diesen Ansatz die Unterstützung der Bundesregierung.
ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen und ZDF-Korrespondentin Isabelle Schäfers berichten ins ZDFheute Studio.
Trump hat angekündigt, 30 Prozent Zölle auf Waren aus der EU zu verhängen. Einschätzungen von ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen und ZDF-Korrespondentin Isabelle Schäfers.12.07.2025 | 2:13 min

Reiche: US-Wirtschaft leidet mit

Die drohenden US-Sonderzölle auf europäische Produkte würden laut Reiche nicht nur die exportierenden Unternehmen in Europa treffen, sondern auch starke Auswirkungen auf die US-Wirtschaft und die dortigen Verbraucher haben.
Nach Darstellung von Andreas Lenz (CSU), dem wirtschaftspolitischen Sprecher der Union, sollte die EU zwar weiter nach einer Verhandlungslösung suchen. Jedoch sollte sie auch Gegenmaßnahmen vorbereiten und im Zweifel bereit sein, diese umzusetzen, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.
"Es kann gut sein, dass der US-Präsident die Sonderzölle als weitere Verhandlungsmasse im Rahmen der aktuellen Verhandlungen betrachtet", so Lenz.

Letztlich kostet die aktuelle Zollauseinandersetzung allen Volkswirtschaften wertvolles Potenzial.

Andreas Lenz, wirtschaftspolitischer Sprecher der Union

Gerade auch deshalb müsse die EU ihre Position eines regelbasierten Handels verteidigen.
SGS Börse Barrett Zollpolitik
Die Zollpolitik der US-Regierung sorgt für Unruhe. ZDF-Börsenexpertin Stephanie Barrett analysiert die Folgen für die deutsche Wirtschaft.11.07.2025 | 1:28 min

Macron pocht auf Gegenmaßnahmen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte die beschleunigte Vorbereitung europäischer Gegenmaßnahmen.

Macrons X-Post

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Dazu müsse die EU-Kommission alle ihr zur Verfügung stehenden Instrumente, einschließlich des Mechanismus zur Bekämpfung von Zwangsmaßnahmen, mobilisieren, falls bis zum 1. August keine Einigung erzielt wird, teilte Macron per Kurznachrichtendienst X mit.

In der europäischen Einheit ist es mehr denn je die Aufgabe der Kommission, die Entschlossenheit der Union zu bekräftigen, die europäischen Interessen entschlossen zu verteidigen.

Emmanuel Macron, Frankreichs Präsident

Auf dieser Grundlage unterstütze Frankreich die EU-Kommission bei den Verhandlungen, um bis zum 1. August eine für beide Seiten akzeptable Einigung zu erzielen, die den Respekt widerspiegele, den sich Handelspartner wie die EU und die USA mit ihren gemeinsamen Interessen und integrierten Wertschöpfungsketten schuldeten.
EU-Ratspräsident António Costa kritisierte in sozialen Netzwerken:

Zölle sind Steuern. Sie heizen die Inflation an, schaffen Unsicherheit und hemmen das Wirtschaftswachstum.

António Costa, EU-Ratspräsident

Die EU stehe geeint zusammen und sei bereit, ihre Interessen zu schützen, fügte der Portugiese hinzu. Man unterstütze die EU-Kommission bei deren Bemühungen um eine faire Einigung mit den USA.
Quelle: dpa, Reuters, AFP

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