Ende Juni hatte Trump Handelsgespräche mit Kanada aufgekündigt. Als Grund nannte er eine von Kanada geplante Einführung einer Digitalsteuer auf Geschäfte amerikanischer Unternehmen.
Quelle: AFP
US-Präsident
Donald Trump hat Zölle in Höhe von 35 Prozent gegen
Kanada angekündigt. Sie sollen ab dem 1. August gelten.
In einem auf seinem sozialen Netzwerk "Truth Social" veröffentlichten Brief an den kanadischen Ministerpräsidenten Mark Carney drohte Trump mit einer weiteren Erhöhung, sollte Kanada mit Gegenzöllen reagieren. Es ist der jüngste von mehr als 20 solchen Zollbriefen, die Trump seit Montag verschickt hat.
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Trump gibt Kanada Mitschuld an Fentanyl-Krise
Die Zölle würden sich zu den bereits erhobenen Zöllen für bestimmte Sektoren, darunter Stahl und Aluminium und die Automobilindustrie, addieren, erklärte Trump. Die Produkte zählen zu den wichtigsten Exportgütern Kanadas in die
USA.
Der Republikaner brachte in dem Brief auch die Fentanyl-Krise ins Spiel. Trump kritisierte, dass Kanada es nicht geschafft habe, den Zustrom der synthetischen Droge in die USA zu stoppen. Im Zollstreit habe Kanada stattdessen - anstatt mit den USA zusammenzuarbeiten - mit eigenen Zöllen auf eine frühere Zoll-Ankündigung der USA zurückgeschlagen.
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Fentanyl ist eine synthetische Droge, die schnell und stark abhängig macht. Sie hat in den USA zu einem großen Drogenproblem geführt. Verbrechersyndikate versorgen vorwiegend aus Mexiko heraus den Schwarzmarkt der Vereinigten Staaten mit Drogen.
Trump droht EU mit neuen Strafzöllen
Kurz zuvor sagte Trump in einem Telefoninterview mit dem Sender NBC, dass er beabsichtige, "heute oder morgen" einen ähnlichen Brief an die
Europäische Union zu schicken. "Ich würde das gerne noch heute tun. Ich bin im Gespräch mit der EU, die ja bekanntlich mehrere Länder umfasst, sowie mit Kanada. Wir sollten die Briefe in den nächsten Stunden verschicken", sagte Trump. Bisher wurden die Zollbriefe vor allem an asiatische Länder geschickt.
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Quelle: dpa, Reuters, AFP