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Neuer Termin am 1. August:Trump verschiebt Inkrafttreten von Zöllen
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Nächste Runde im Zollstreit: US-Präsident Donald Trump verschiebt das Inkrafttreten der Zölle auf den 1. August. Eine entsprechendes Dekret unterzeichnete der Präsident am Montag.
US-Präsident Donald Trump hat die Frist der bislang für diesen Mittwoch angepeilten Zölle auf den 1. August verschoben. Er unterzeichnete am Montagnachmittag (Ortszeit) ein entsprechendes Dekret. Allerdings ließ sich Trump mit Blick auf die neue Frist erneut Spielraum. Auf die Frage, ob der 1. August als Datum feststehe, sagte Trump:
Ich würde sagen, das ist fest, aber nicht zu 100 Prozent fest.
Donald Trump, US-Präsident
Denn auch für die Europäische Union wäre die Frist am Mittwoch abgelaufen. Schon länger verhandelt sie mit den Vereinigten Staaten im Zollstreit - der Ausgang ist offen. Was genau die neue Frist für die EU bedeutet, war zunächst unklar.
Briefe mit neuen Zollbestimmungen für Japan und Südkorea
Trump verschickte am Montag die ersten von mehreren angekündigten Briefen an Länder mit neuen Zollbestimmungen, darunter sind Japan, Südkorea, Südafrika und Malaysia.
So sollen etwa auf alle Produkte aus Japan und Südkorea, die in die USA eingeführt werden, ab dem 1. August Zölle in Höhe von 25 Prozent erhoben werden.
Donald Trump verkündet neue Zollsätze für Importe in die USA zum 1. August - indem er Briefe auf der Plattform seiner Online-Plattform Truth Social veröffentlicht. Für diese Länder sind bisher neue Zölle angekündigt:
Stand 07.07.2025 - 22.45 Uhr
- 25 Prozent: Japan, Südkorea, Malaysia, Kasachstan, Tunesien
- 30 Prozent: Südafrika, Bosnien und Herzegowina
- 32 Prozent: Indonesien
- 35 Prozent: Bangladesch, Serbien
- 36 Prozent: Thailand, Kambodscha
- 40 Prozent: Laos, Myanmar
Stand 07.07.2025 - 22.45 Uhr
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte, wechselseitige Zölle oder die in den Schreiben aufgeführten neuen Zölle werden in Kraft treten - "oder es werden Vereinbarungen getroffen". Diese Länder werden demnach weiterhin mit den Vereinigten Staaten verhandeln. Man habe viele positive Entwicklungen in die richtige Richtung gesehen.
EU bemüht sich um Vereinbarung
Die EU setzte auf eine Grundsatzvereinbarung zum Zollstreit mit den USA. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe am Sonntag mit US-Präsident Trump zum aktuellen Verhandlungsstand telefoniert, sagte ein Sprecher in Brüssel. Man sei am "Anfang der Schlussphase", hieß es am Montagmittag. Zu Details des Gesprächs wollte der Sprecher keine Angaben machen.
Im April hatte Trump einen Basiszoll in Höhe von zehn Prozent auf fast alle Importe aus der EU eingeführt. Zusätzlich gelten Sonderzölle auf bestimmte Produkte, etwa auf Stahl- und Aluminium- sowie Autoimporte. Mit seiner Zollpolitik will Trump erreichen, dass mehr in den USA produziert wird.
US-Finanzminister erwartet viele schnelle Deals
US-Finanzminister Scott Bessent sagte im Sender CNN, er erwarte infolge der Briefe schnell viele Deals. Er sprach zudem von ungefähr 100 Briefen an kleine Länder, mit denen die USA keinen großen Handel treiben.
"Die Länder bekommen einen Brief, der besagt: Wenn wir keine Vereinbarung erreicht haben, fallt ihr auf das Niveau vom 2. April zurück." An dem Tag hatte Trump sein weitreichendes Zollpaket angekündigt.
Quelle: dpa, AFP, Reuters
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