Trump droht Brics-Unterstützern mit Zusatzzöllen

Zusatzzölle von zehn Prozent:Trump droht Brics-Unterstützern mit Zöllen

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Die Brics-Staaten kritisieren Trumps Zollpolitik - doch der US-Präsident schlägt nun zurück: Staaten, die sich der Brics-Gruppe annähern, könnten mit Zusatzzöllen belegt werden.

Brics Gipfeltreffen in Rio
Auf ihrem Gipfel in Rio de Janeiro verurteilten die Brics-Staaten die Handelspolitik der USA. US-Präsident Trump kündigte daraufhin zusätzliche Zölle für ihre Verbündeten an.07.07.2025 | 0:27 min
Im Konflikt mit der Staatengruppe Brics droht US-Präsident Donald Trump mit weiteren Zöllen. Er verkündete auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social:

Jedes Land, das sich der antiamerikanischen Politik der Brics anschließt, wird mit einem ZUSÄTZLICHEN Zollsatz von 10 % belastet.

Donald Trump, US-Präsident

Die Brics-Staaten, zu denen auch Russland gehört, hatten am Sonntag in Rio de Janeiro die Zunahme einseitiger Zölle in der Handelspolitik kritisiert. 
Trump bekräftigte zudem seine Ankündigung, ab Montag Briefe zu Zöllen oder Abkommen mit verschiedenen Ländern zu verschicken. Der Versand soll demnach um 12 Uhr (Ortszeit) beginnen. Der Republikaner hatte zuvor von zwölf Briefen gesprochen. Ob auch EU-Staaten darunter sind, ist unklar. Einzelheiten zu den Schreiben nannte er nicht.
Florian Neuhann bei WISO
ZDF-Wirtschaftsexperte Florian Neuhann mit einer Einordnung zum Zollkonflikt.30.06.2025 | 2:41 min

Zoll-Deal zwischen der EU und den USA möglich

Der Zeitpunkt ist passend: Denn in dieser Woche könnte ein möglicher Zoll-Deal zwischen der EU und den USA geschlossen werden. Am 9. Juli endet die von Trump gesetzte rund dreimonatige Verhandlungsfrist.
Danach könnten nach früheren Aussagen Trumps weitere Zölle auf EU-Einfuhren in Kraft treten, falls die EU in Handelsfragen den USA nicht entgegenkommt. Zwischen beiden Seiten hatte es in den vergangenen Wochen Verhandlungen gegeben.

Trump drohte mit Zöllen von 100 Prozent

Trump hatte im April einen Basiszoll in Höhe von zehn Prozent auf fast alle Importe aus der EU eingeführt. Zusätzlich gelten Sonderzölle auf bestimmte Produkte, etwa auf Stahl, Aluminium und Autos. Mit seiner Zollpolitik will Trump, dass mehr in den USA selbst produziert wird.
Donald Trump beim Kongress Picknick im Weissen Haus
Der US-Kongress hat Trumps Steuergesetz verabschiedet. Es entlastet Reiche, erhöht Militärausgaben und gefährdet soziale Leistungen. Kritiker warnen vor massiven Folgen.04.07.2025 | 1:41 min
Die Abkürzung Brics steht für die Anfangsbuchstaben der ersten fünf Mitglieder der Staatengruppe: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Anfang 2024 kamen der Iran, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate dazu.
Auf der Infografik werden die Brics-Staaten gezeigt, zu denen neben Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika jetzt auch Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate gehören. Sie machen 45 Prozent der Weltbevölkerung und 34 Prozent der Wirtschaftsleistung aus.

Trump hatte den Ländern des Bündnisses zu Jahresbeginn bereits mit Zöllen in Höhe von 100 Prozent gedroht, sollten sie sich vom US-Dollar als internationales Zahlungsmittel abwenden.
Quelle: dpa

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