Trump bei Charles in Großbritannien: Zwischen Prunk und Protest

Staatsbesuch in Großbritannien:Trump bei Charles: Zwischen Prunk und Protest

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Kutschfahrt mit dem König, Proteste in London: Donald Trump ist zum Staatsbesuch in Großbritannien eingetroffen. Am Abend erwartet den US-Präsidenten ein Staatsbankett.

Trump bei der royalen Familie

Vor Schloss Windsor wurde Trump von der königlichen Familie empfangen. Morgen soll dann ein milliardenschweres Wirtschaftsabkommen mit Premierminister Starmer unterzeichnet werden.

17.09.2025 | 1:24 min

Donald Trump schüttelte dem König die Hand, klopfte dem Thronfolger auf die Schulter und stieg dann in die verzierte Kutsche. Ungeachtet der angekündigten Proteste in London ist der US-Präsident auf Schloss Windsor zum Staatsbesuch im Vereinigten Königreich empfangen worden. An der Seite von König Charles wurde der mächtigste Mann der Welt durch den Schlossgarten gefahren - musikalisch untermalt von den Nationalhymnen beider Staaten.

Begleitet wurde Trump von First Lady Melania, die bei der Ankunft am Mittag durch ihren violettfarbenen Hut mit breiter Krempe auffiel, der ihr Gesicht teilweise verdeckte. In Empfang genommen wurden beide von Charles III., Königin Camilla, Prinz William sowie dessen Ehefrau, Prinzessin Kate.

ZDF-Korrespondentin Hilke Petersen

Zur Ankunft von Donald Trump in Großbritannien gab es viel Prunk und Pracht. Bei dem Treffen geht es aber auch um handfeste Deals, berichtet Hilke Petersen aus Windsor.

17.09.2025 | 1:05 min

Trump bei Charles: "Beispiellose" Zeremonie geplant

Am Abend wird das große Staatsbankett ausgerichtet - dann sollen der König und Trump auch jeweils eine längere Rede halten. Das Vereinigte Königreich sei für ihn ein "sehr besonderer Ort", hatte Trump kurz nach der Ankunft am Dienstabend gesagt, er "liebe" es.

Vor dem Abflug in Washington betitelte der US-Präsident König Charles III. fälschlicherweise als "Prinz". Der Stimmung bei der Militärzeremonie tat das aber offenbar keinen Abbruch.

US-Präsident Donald Trump und König Charles III. inspizierten die Ehrengarde bei der Empfangszeremonie auf Schloss Windsor.

Quelle: ap

Das Ausmaß der militärischen Zeremonie in Windsor sei "beispiellos", teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Es handle sich um die größte Begrüßungszeremonie im Vereinigten Königreich seit Menschengedenken.

Großbritannien, London: US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump verlassen die Air Force One bei ihrer Ankunft am Flughafen Stansted.

US-Präsident Trump ist am Vormittag zu einem mehrtägigen Besuch in Großbritannien eingetroffen.

17.09.2025 | 0:23 min

Proteste in London

In London herrschte allerdings eine andere Stimmung: Hunderte Menschen demonstrierten gegen den Staatsbesuch des US-Präsidenten. Organisiert von der "Stop Trump Coaliton" versammelten sich die Teilnehmer am frühen Nachmittag am Portland Place, um gemeinsam Richtung Parlament zu ziehen.

Die Polizei hatte angekündigt, die Demonstration mit mehr als 1.600 Beamten begleiten zu wollen. Viele Menschen hielten Schilder mit der Aufschrift "Nein zu Rassismus. Nein zu Trump" in der Hand. Am Wochenende waren in London bereits mehr als 100.000 Menschen bei einer Demonstration der rechten Szene auf die Straße gegangen. Davon wollten sich die Anti-Trump-Aktivisten klar abgrenzen.

Epstein-Affäre ist allgegenwärtig

Am Dienstagabend, praktisch gleichzeitig zur Landung der Air Force One auf einem Londoner Flughafen, hatten Aktivisten Bilder von Trump und dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein auf einen Turm des Schlosses in Windsor projiziert - Aufnahmen, die Trump sicher nicht sehen wollte. Die Polizei teilte mit, vier Personen seien festgenommen worden.

Projektion von Donald Trump und Jeffrey Epstein auf Schloss Windsor

Kurz nach US-Präsident Trumps Landung hatten Demonstranten Aufnahmen und seinen Brief an Sexualstraftäter Epstein auf Schloss Windsor projiziert. Dazu waren weitere Proteste geplant.

17.09.2025 | 0:21 min

In Großbritannien traf der Epstein-Skandal auch den innersten Kreis des Königshauses. Auch der Bruder von König Charles III., Prinz Andrew, war einst mit Epstein befreundet. Eines der Opfer warf ihm vor, sie als Minderjährige mehrfach missbraucht zu haben. Andrew stritt die Vorwürfe stets ab. Eine Klage endete im Vergleich.

Auch Treffen von Trump mit Starmer geplant

Am Donnerstag trifft sich Trump unter anderem mit Premierminister Keir Starmer. Die britische Regierung verkündete vorab einen "Technologie-Wohlstands-Pakt" mit Washington mit milliardenschweren US-Investitionen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie und Nuklearenergie.

Kurz vor der Ankunft Trumps berichtete allerdings der "Guardian" unter Berufung auf Regierungsquellen, das der von den Briten erhoffte Wegfall von Stahl- und Aluminiumzöllen vorerst nicht kommen werde. Ein weiteres Entgegenkommen Trumps im Zollstreit galt als Hauptargument für den in Großbritannien umstrittenen zweiten Staatsbesuch.

Quelle: dpa

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