EU-Spitze berät über Ukraine und Drohnen:Vor Gipfel: Strack-Zimmermann fordert mehr EU-Führung von Merz
Vor dem EU-Gipfel in Kopenhagen ruft FDP-Verteidigungsexpertin Strack-Zimmermann Kanzler Merz zu mehr Führung auf. Sie warnt zudem vor russischer Ablenkung durch "Drohnen-Spektakel".
Sehen Sie das Interview mit Strack-Zimmermann in voller Länge.
01.10.2025 | 5:07 minKurz vor Beginn des Gipfeltreffens der EU-Staats- und Regierungschefs in Kopenhagen hat sich die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann für die Verwendung der in Europa eingefrorenen russischen Vermögen ausgesprochen. Damit stellte sie sich hinter einen Vorschlag der EU-Kommission, wonach die Gelder genutzt werden sollen, um der Ukraine zusätzliche Darlehen zur Verfügung zu stellen. Im Gespräch ist ein Betrag im Umfang von etwa 140 Milliarden Euro. Im ZDF-Morgenmagazin sagte sie:
Ich hoffe, dass das umgehend passiert.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP)
Bei dem informellen EU-Gipfel in Kopenhagen waren die jüngsten Luftraumverletzungen ein zentrales Thema. Auch über weitere Unterstützung der Ukraine wurde gesprochen.
01.10.2025 | 1:40 minStrack-Zimmermann spricht von "Drohnen-Spektakel" zur Ablenkung
Über das Thema werde schon lange diskutiert, doch die Bundesregierung habe die stärkere Nutzung des eingefrorenen russischen Staatsvermögens in der EU immer mit dem Argument abgelehnt, dass das dem Finanzplatz Europa schaden würde, sagte die Vorsitzende des Sicherheits- und Verteidigungsausschusses im EU-Parlament.
Das ist Unsinn. Putin ist ein Verbrecher und er muss dafür bezahlen.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP)
Mit "Spektakel" von Drohnen über Dänemark oder Estland wolle Putin die EU nervös machen und vom eigentlichen Thema ablenken: "Nämlich, dass er in der Ukraine nicht vorankommt". Deshalb sei es "wichtig und klug", das Geld so schnell wie möglich freizugeben.
Bei dem informellen EU-Gipfel in Kopenhagen haben sich heute Regierungschefs über die europäische Verteidigungsfähigkeit beraten. EU-Korrespondent Ulf Röller zu den Hintergründen.
01.10.2025 | 1:16 minStaats- und Regierungschefs beraten in Kopenhagen
Gleichzeitig wies die Politikerin der FDP darauf hin, dass Europa "die Ernsthaftigkeit und den Wandel eines Krieges in der heutigen Zeit nicht verstanden habe" - das lasse sich daran erkennen, dass erst jetzt über den Aufbau eines Drohnenwalls gesprochen werde.
Als Eskalation bezeichnet Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) die russischen Luftraumverletzungen. Der Abschuss russischer Maschinen würde allerdings vor allem Putins Narrativ nutzen.
22.09.2025 | 17:26 minSie forderte von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mehr Führung innerhalb der EU. "Ich kann Ihnen sagen, aus Brüssel, dass alle Länder darauf warten, weil nichts ist schlimmer wie ein schwaches Deutschland. Es wird ein starkes Deutschland erwartet und da können wir jetzt genau auch handeln."
Unter dem Eindruck der jüngsten Luftraumverletzungen durch russische Kampfjets und Kamikaze-Drohnen beraten die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder am heutigen Mittwoch über gemeinsame Anstrengungen für bessere Abschreckung und Verteidigung. Bei dem Spitzentreffen in der dänischen Hauptstadt geht es vor allem um die Frage, welche militärischen Fähigkeiten über EU-Projekte aufgebaut oder gestärkt werden können.
Die Staats- und Regierungschefs der EU beraten sich in Kopenhagen über eine bessere Drohnenabwehr. Über die Erwartungen gegenüber dem EU-Gipfel berichtet Ulf Röller.
01.10.2025 | 0:56 minZDF-Korrespondent: Gipfel könnte "Gamechanger" werden
Der Gipfel könnte bedeutsam werden, berichtet ZDF-Korrespondent Ulf Röller. Denn viele Milliarden fehlten. "Die Amerikaner sind mit Trump endgültig ausgestiegen, das weiß jeder hier. Das heißt, die Europäer müssten das übernehmen und das können sie gar nicht leisten", betont Röller.
Deswegen habe man sich dazu entschieden, beschlagnahmtes eingefrorenes russisches Vermögen einzusetzen. "Damit wäre die Finanzierung der ukrainischen Hilfe komplett gesichert und die Ukraine wäre eben auch stabil und könnte weiter kämpfen." Sollte es gelingen, sei das ein "Gamechanger".
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog: