Selenskyj warnt vor Besuch von Parade zu Weltkriegsende in Moskau

Parade zu Weltkriegsende:Feierlichkeiten in Moskau: Kiew warnt vor Besuch

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Russland attackiert die Ukraine weiterhin heftig - Charkiw trifft es besonders hart. Nun warnt Präsident Selenskyj vor dem Besuch der traditionellen Siegesparade in Moskau.

Ein Feuer brennt am Ort eines Drohnenangriffs in der Nähe eines Wohngebäudes in Charkiw, Ukraine, am 2. Mai 2025 (veröffentlicht am 3. Mai 2025), inmitten der russischen Invasion. Zehn Brände brachen in verschiedenen Stadtteilen Charkiws aufgrund von Angriffen und herabfallenden Trümmern aus. Mindestens 47 Menschen wurden verletzt, darunter ein Kind, so die Nationalpolizei.
Russland hat in der Nacht das ukrainische Charkiw mit Drohnen-Angriffen schwer getroffen. Nach Angaben der Behörden seien knapp 50 Menschen verletzt worden, darunter auch Kinder.03.05.2025 | 1:05 min
Trotz aller amerikanischen Bemühungen um einen Waffenstillstand attackiert Russland die Ukraine unbeirrt weiter. Durch einen russischen Drohnenangriff auf die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw im Nordosten des Landes sind nach örtlichen Angaben mindestens 50 Menschen verletzt worden, darunter auch Kinder.
Zwölf Drohnen hätten am späten Freitagabend zwölf Orte in der Stadt getroffen, teilte Bürgermeister Ihor Terechow mit. Nach Angaben von Charkiws Gouverneur Oleh Synjehubow wurden zudem Wohngebäude, Fahrzeuge und zivile Infrastruktur beschädigt.

Ukraine: Russland setzt ballistische Raketen ein

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griff das russische Militär in der Nacht das Land insgesamt mit 183 explodierenden Drohnen und Täuschungsdrohnen an. Davon seien 77 von der Luftabwehr abgefangen worden, weitere 73 seien verloren gegangen - vermutlich wurden diese durch elektronische Störmanöver unschädlich gemacht. Die ukrainische Luftwaffe erklärte zudem, Russland habe zwei ballistische Raketen eingesetzt.
Alica Jung in Charkiw
Russland hat in der Nacht die ukrainische Großstadt Charkiw massiv mit Drohnen angegriffen. Korrespondentin Alica Jung ordnet die Situation ein. 03.05.2025 | 0:50 min
In Moskau meldete das russische Verteidigungsministerium, dass seine Luftabwehr in der Nacht 170 ukrainische Drohnen abgeschossen habe. Zudem seien acht Marschflugkörper und drei Lenkflugkörper abgefangen worden.
In der am Schwarzen Meer gelegenen Hafenstadt Noworossijsk in Südrussland wurden laut dem Gouverneur der Region Krasnodar, Wenjamin Kondratjew, fünf Menschen durch einen Drohnenangriff verletzt, darunter zwei Kinder.

Dringender Appell von Ukraines Präsident

Präsident Wolodymyr Selenskyj rief Verbündete nach dem Angriff auf Charkiw auf, sein Land noch entschlossener zu unterstützen.

Während die Welt bei Entscheidungen zögert, wird nahezu jede Nacht in der Ukraine zu einem Alptraum, der Leben kostet.

Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident

"Die Ukraine braucht eine gestärkte Luftabwehr. Starke und echte Entscheidungen von unseren Partnern werden benötigt - den Vereinigten Staaten, Europa, allen unseren Partnern, die nach Frieden streben", schrieb er auf der Plattform X.
Der stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses, Stephen Miller, spricht neben der Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus.
Ukraine und USA einigten sich auf ein neues Wirtschaftsabkommen. Der Abbau seltener Rohstoffe liegt noch in weiter Ferne – doch Kiew hofft jetzt auf eine neue Nähe zur Trump-Regierung.02.05.2025 | 1:32 min

Weltkriegsgedenken in Moskau: Selenskyj warnt vor Teilnahme

Angesichts der andauernden russischen Attacken erklärte Selenskyj außerdem, die Ukraine könne die Sicherheit ausländischer Würdenträger, die zum Weltkriegsgedenken am 9. Mai nach Moskau kämen, nicht garantieren. Laut Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine sagte er:

Wir können nicht die Verantwortung tragen für das, was auf dem Gebiet der Russischen Föderation passiert

Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident

Russland könne selbst Brandanschläge, Sprengungen oder Ähnliches durchführen und dann die Ukraine beschuldigen, warnte er.
Selenskyjs Aussagen bezeichnete der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, als "verbale Provokation". Niemand habe Kiew um Sicherheitsgarantien für die Feiern am 9. Mai gebeten.

Selenskyj versteht, dass im Falle einer echten Provokation am Tag des Sieges niemand garantieren kann, dass Kiew den 10. Mai erleben wird

Dimitri Medwedew, Ex-Präsident Russland

Ex-Präsident Medwedew galt früher als prowestlicher Modernisierer, hat sich seit Beginn des Ukraine-Krieges aber zu einem Hardliner in der russischen Führung entwickelt.
Ein durch einen russischen Angriff zerstörtes Wohngebäude in Saporischschja, Ukraine.
Bei russischen Drohnenangriffen auf die Stadt Saporischschja sind 14 Menschen verletzt worden. Nach Angaben des Gouverneurs wurden gezielt zivile Ziele wie Wohnhäuser angegriffen.02.05.2025 | 0:22 min
Auch das russische Außenministerium reagierte empört:

Er bedroht die körperliche Unversehrtheit von Veteranen, die an diesem heiligen Tag an Paraden und Feierlichkeiten teilnehmen.

Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Montag eine dreitägige Waffenruhe vom 8. bis 10. Mai verkündet, um den 80. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion und ihrer Verbündeten über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg zu begehen. Am 9. Mai wird Putin zu den Feierlichkeiten ranghohe Staatsvertreter wie den chinesischen Präsidenten Xi Jinping empfangen.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Russische Soldaten bereiten eine selbstfahrende Haubitze 2S1 Gvozdika zum Feuern vor, während die russische Militäroperation in der Ukraine auf dem Gebiet der Region Cherson fortgesetzt wird
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Quelle: dpa, AFP, AP, Reuters

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