Nach massiven Luftangriffen:Selenskyj zweifelt an Moskaus Absichten
Inmitten von Friedensbemühungen hat Russland die Ukraine massiv aus der Luft angegriffen. Selenskyj forderte die internationale Gemeinschaft auf, den Druck auf Moskau zu erhöhen.
Trotz aller Friedensbemühungen wird die Ukraine immer wieder von massiven russischen Angriffen erschüttert. Über die aktuelle Lage berichtet ZDF-Korrespondent Luc Walpot aus Kiew.
21.08.2025 | 2:00 minTrotz laufender Friedensbemühungen hat Russland die Ukraine in der Nacht zum Donnerstag mit einem der schwersten Luftangriffe seit Beginn des Krieges überzogen. Bei den Attacken wurde nach ukrainischen Angaben mindestens ein Mensch getötet und 18 weitere verletzt.
Mit Blick auf die jüngsten Vorstöße von US-Präsident Donald Trump zu Gesprächen über ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukriane sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj, der Kreml verhalte sich, "als ob sich überhaupt nichts geändert hätte".
Selenskyj sieht bei Putin keinen Willen zum Frieden
Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, den Druck auf Russland mit Zöllen und verschärften Sanktionen zu verstärken. Auf Telegram schrieb der ukrainische Präsident:
Bislang gibt es aus Moskau kein Signal für die Bereitschaft zu ernsthaften Verhandlungen, um diesen Krieg zu beenden.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
Zudem forderte Selenskyj weitere Unterstützung der USA, um Präsident Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu bringen. Andernfalls brauche es eine "starke Reaktion".
Die Ukraine arbeitet laut Präsident Selenskyj an einem Sicherheitskonzept für die Zeit nach dem Krieg. Die Hauptlast der Unterstützung müsse Europa tragen, so US-Vize Vance.
21.08.2025 | 0:23 minAngriff auf Lagerhallen im Westen der Ukraine
Die ukrainische Luftwaffe zählte nach eigenen Angaben 614 feindliche Flugobjekte. Neben Hunderten von Drohnen habe die russische Armee auch Hyperschallraketen, ballistische Raketen und Marschflugkörper eingesetzt.
Die meisten Verletzten gab es den Behörden zufolge bei einem Raketenangriff auf die Lagerhallen eines US-Elektronikherstellers in der westukrainischen Region Transkarpatien, die an die Europäische Union grenzt.
"Es handelte sich um ein normales ziviles Unternehmen, das mit amerikanischen Investitionen unterstützt wurde und Alltagsgegenstände wie Kaffeemaschinen herstellte. Und doch war es auch ein Ziel für die Russen", schrieb Präsident Selenskyj auf der Plattform X. "Das ist sehr bezeichnend."
Toter und mehrere Verletzte in Lwiw
Ebenfalls im Westen des Landes in der Großstadt Lwiw wurden nach Angaben von Bürgermeister Andrij Sadowyj ein Mensch getötet und drei weitere verletzt.
Auch über der Hauptstadt Kiew waren Explosionen zu hören, dort dauerte der nächtliche Luftalarm fast acht Stunden. Die Militärverwaltung der Stadt rief die Menschen auf, in Schutzräumen zu bleiben.
Bisher ist ein Friedensabkommen in der Ukraine noch lange nicht in Sicht. Doch die Debatte um Sicherheitsgarantien ist entbrannt. Welche Rolle würde Deutschland dabei spielen?
20.08.2025 | 1:50 minWeniger russische Angriffe rund um Alaska-Gipfel
In den Tagen vor und nach dem Gipfeltreffen von Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump in Alaska vergangene Woche hatte Russland die nächtlichen Luftangriffe spürbar reduziert.
Die Ukraine wehrt sich seit knapp dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Nach dem Alaska-Gipfel hatten Trump, Selenskyj und europäische Spitzenpolitiker am Montag über einen Friedensprozess für die Ukraine beraten. Als nächstes soll nach Trumps Vorstellungen ein Treffen Putins mit Selenskyj stattfinden. Moskau äußert sich dazu ausweichend.
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