Trump attackiert Putin: "Er ist absolut verrückt geworden"

Nach Luftangriffen auf Ukraine:Trump nennt Putin "verrückt" - Kreml kontert

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US-Präsident Trump hat Putin angesichts der jüngsten Angriffe auf die Ukraine scharf kritisiert - und ihn "verrückt" genannt. Der Kreml kontert: Trump sei "emotional überlastet".

Ukrainische Feuerwehrleute und Rettungskräfte arbeiten an der Stelle eines beschädigten Lagers einer privaten Fabrik nach einem nächtlichen Angriff in Wasyschtschewe, Ukraine.
US-Präsident Trump hat den russischen Präsidentin Putin als "absolut verrückt" bezeichnet. Damit übte er Kritik an den schweren russischen Luftangriffen auf die Ukraine.26.05.2025 | 1:44 min
Mit Blick auf die jüngsten massiven russischen Luftangriffe auf die Ukraine hat US-Präsident Donald Trump Kremlchef Wladimir Putin als "verrückt" gebrandmarkt. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb Trump:

Er ist absolut verrückt geworden! Er tötet unnötigerweise eine Menge Menschen, und ich spreche nicht nur von Soldaten.

Donald Trump, US-Präsident

"Raketen und Drohnen werden auf Städte in der Ukraine geschossen, ohne jeglichen Grund."
Zugleich machte Trump auch dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Vorwürfe. Er tue seinem Land keinen Gefallen, wenn er so rede, wie er es tue. "Alles, was aus seinem Mund kommt, verursacht Probleme, das gefällt mir nicht, und das sollte besser aufhören", schrieb Trump.
Menschen stehen neben ausgebrannten Autos nach einem nächstlichen Luftangriff auf die ukrainische Stadt Odessa.
Russland hat die Ukraine seit dem Wochenende massiv aus der Luft angegriffen, dabei sind viele Menschen ums Leben gekommen. Auch international hagelte es Kritik.26.05.2025 | 1:52 min

Trump: Habe mich immer gut mit Putin verstanden

Zuvor hatte Trump bereits vor Journalisten gesagt, er sei nicht glücklich mit dem, was Putin mache.

Er tötet viele Menschen. Und ich weiß nicht, was zur Hölle mit Putin passiert ist. Ich kenne ihn seit langem.

Donald Trump, US-Präsident

Er habe sich immer gut mit dem russischen Präsidenten verstanden, aber jetzt schicke dieser mitten in den Bemühungen zur Beendigung des Kriegs "Raketen in die Städte und tötet Menschen". Er fügte hinzu: "Das gefällt mir überhaupt nicht." Er sei "sehr überrascht".
Auf die Nachfrage einer Journalistin, ob er auch neue Sanktionen gegen Russland in Erwägung ziehe, sagte Trump: "Absolut, er tötet viele Menschen, ich weiß nicht, was mit ihm nicht in Ordnung ist."
Die Premierminister der Länder Dänemark, Faröer, Grönland, Finnland, Island, Norwegen und Schweden treffen sich beim informellen Treffen des nordischen Rats in Finnland.
Die nördlichen Länder Europas haben sich in Finnland getroffen, um über die Bedrohung durch Russland zu reden. Sie fürchten weitere Aggressionen aus Moskau.26.05.2025 | 1:32 min

Kreml hält Trump-Kritik für "emotionale Überlastung"

Der Kreml reagierte gelassen auf die scharfe Kritik von Trump. Dessen Bemerkung, Putin sei "völlig durchgedreht", sei möglicherweise auf eine emotionale Überlastung zurückzuführen. "Wir sind den Amerikanern und Präsident Trump persönlich für ihre Unterstützung bei der Organisation und Einleitung dieses Verhandlungsprozesses wirklich dankbar", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, als er zu den Äußerungen Trumps über Putin befragt wird. Es handele sich aber auch um einen Moment, der "mit einer emotionalen Überlastung aller und mit emotionalen Reaktionen verbunden ist."
Der Sprecher wies Trumps Kritik am Massenbombardement der vergangenen drei Nächte auf die Ukraine aber zurück. Man verfolge aufmerksam alle Reaktionen, doch Präsident Wladimir Putin treffe "die Entscheidungen, die für die Sicherheit unseres Landes notwendig sind", sagte Peskow.
SGS-Gellinek-Fischer
Russland setzt die Ukraine mit massiven Angriffen unter Druck und testet damit seine Grenzen aus, sagt Russlandexpertin Sabine Fischer von der Stiftung Wissenschaft und Politik.25.05.2025 | 4:49 min

Selenskyj wirft Russland Terror vor

Russland hat die Ukraine in der Nacht Kiewer Angaben zufolge mit einer Rekordzahl von Drohnen attackiert. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge griff Moskau mit 355 Drohnen und Drohnenattrappen sowie neun Marschflugkörpern vom Typ X-101 an.
Laut Experten, die sich auf ukrainische Angaben beziehen, war dies der größte Drohnenangriff seit Kriegsbeginn. Die Zahlen des Militärs sind nicht im Detail überprüfbar, vermitteln aber einen Eindruck vom Ausmaß der Angriffe. Berichte über Tote gab es zunächst nicht. In der Region Saporischschja wurden nach Angaben des Militärgouverneurs Iwan Fedorow zwei Menschen verletzt.
Zerstörte Gebäude nach Luftangriffen. Außerdem ein kleiner Traktor, der für Aufräumarbeiten genutzt wird. In dem zerstörten Gebäude steht ein Mann.
Auch am letzten Tag des Gefangenenaustauschs gab es in der Nacht massive Luftangriffe auf die Ukraine. Mindestens zwölf Menschen, unter ihnen Kinder, kamen dabei ums Leben.25.05.2025 | 1:34 min
Schon am Wochenende hatte Moskau das Nachbarland massiv mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern angegriffen. Durch die schwersten Angriffe seit Monaten wurde mehr als ein Dutzend Menschen getötet, Dutzende wurden verletzt.
Selenskyj warf Russland Terror vor und forderte vom Westen mehr Druck auf Moskau.

Putin bislang nicht zu Waffenruhe bereit

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Trump möchte ein Ende der Kämpfe erreichen - Kritiker werfen ihm aber vor, dabei nicht genügend Druck auf Russland auszuüben.
Selenskyj schlägt einer Idee Trumps folgend eine bedingungslose 30-tägige Waffenruhe vor, um Raum für Verhandlungen zu schaffen. Putin ist dazu bislang nicht bereit. Er besteht dafür auf Bedingungen, bei denen sicher ist, dass sie die Ukraine nicht akzeptieren wird.
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

Russland greift die Ukraine an
:Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Kiew: Ein Bewohner blickt aus dem Fenster eines Hauses, das am 24. Mai 2025 von einer russischen Drohne getroffen wurde.
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Quelle: dpa, Reuters

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