Ukrainische Gegenoffensive:Russische Streitkräfte bei Pokrowsk eingekesselt
Die Ukraine rückt nördlich von Pokrowsk vor und greift russische Ölraffinerien an. Zudem sieht sich Russland bald mit einer massiven ukrainischen Unterwasser-Drohne konfrontiert.
Zerstörtes Dorf bei Pokrowsk: Putins Truppen wurde der Weg abgeschnitten (Symbolbild)
Quelle: action pressBei Dobropillja, nördlich von Pokrowsk, befinden sich die ukrainischen Streitkräfte in der Gegenoffensive. Bis zum 20. September gelang es ihnen, erhebliche russische Streitkräfte nördlich der Achse Majak-Nikanoriwka abzuschneiden.
Die wenigen derzeit verfügbaren Informationen vermitteln den Eindruck, dass die russischen Truppen nördlich dieser Linie in zwei, möglicherweise drei separate Kessel aufgeteilt wurden. Zwar kann Russland über Drohnen einige Vorräte herbeischaffen. Doch ist die Durchhaltefähigkeit dieser eingekesselten Streitkräfte, insgesamt einige Hundert Soldaten, selbst kurzfristig höchst fraglich.
Erneut gibt es schwere Luftangriffe auf die Ukraine. In New York will Selenskyj im Rahmen der UN-Generalversammlung um Sicherheitsgarantien und Sanktionen gegen Russland bitten.
20.09.2025 | 2:25 minUnterdessen sind südlich dieser Achse östlich von Myrnohrad erneut russische Truppen in Novoekonomichne einmarschiert und festigen ihre Positionen auch um Myrnohrad.
Einnahme von Pokrowsk wohl abgewendet
Durch die Abwehr des russischen Durchbruchsversuchs bei Dobropillja hat die Ukraine damit auch die Gefahr einer Einkesselung und die dann mögliche Einnahme durch Russland abgewendet. Da in etwa vier bis sechs Wochen die Herbstregenzeit beginnt, wird diese strategisch wichtige Stadt bis dahin mit großer Sicherheit fest in ukrainischer Hand bleiben.
... ist Senior Advisor beim European Policy Centre. Er forscht und publiziert seit über 20 Jahren zu den Themenkomplexen Sicherheit und Verteidigung, Rüstung und Technologie, Stabilisierung und Krisenmanagement. Für ZDFheute analysiert er regelmäßig die militärischen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt.
... ist Associate Fellow im Programm Sicherheit und Verteidigung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin. Er forscht und publiziert zu Streitkräften in Osteuropa und Russland und hybrider Kriegsführung.
Auch an der Front in Kupjansk fanden heftige Kämpfe statt. Einigen russischen Streitkräften gelang es, in die Außenbezirke der Stadt vorzudringen. Doch die Ukraine startete mehrere lokale Gegenangriffe. Die ukrainische Führung äußerte sich optimistisch, dass Kupjansk bald zurückerobert werden kann.
Selbst wenn dies zutrifft, bleibt Russland jedoch in einer sehr vorteilhaften Position, da es die Stadt bereits teilweise umzingelt hat.
Die Ukraine ist erneut Ziel russischer Luftangriffe geworden. Präsident Selenskyj zufolge sind drei Menschen getötet und Dutzende verletzt worden.
20.09.2025 | 0:20 minUkraine greift weiter Ölinfrastruktur an
Russland setzte seine massiven kombinierten Drohnen- und Raketenangriffe auf zivile und infrastrukturelle Ziele in der Ukraine fort. Im Laufe der Woche wurden Charkiw, Saporischschja, Dnipro, Pawlohrad und andere Städte schwer getroffen, wobei insgesamt mindestens zwölf Zivilisten getötet und Dutzende weitere verletzt wurden.
Die Ukraine setzte ihre Langstrecken-Drohnenangriffe auf die russische Ölinfrastruktur fort. Im Laufe der Woche wurde die Ölraffinerie in Saratow erneut getroffen, bereits zum zweiten Mal innerhalb einer Woche, ebenso wie andere Ölraffinerien in Wolgograd, Rostow und anderen Regionen. Russland ist offenbar immer noch nicht in der Lage, seine Ölinfrastruktur zu schützen.
Drohnen sind im Krieg ein entscheidender Faktor. Ukrainische und europäische Hersteller arbeiten jetzt intensiver zusammen für die Entwicklung neuer Modelle.
19.09.2025 | 1:35 minNeue ukrainische Unterwasserdrohne
Ukrainische Spezialeinheiten erzielten auch auf der besetzten Krim eine Reihe erfolgreicher Treffer. Den verfügbaren Bildern zufolge zerstörten sie bei Nachtangriffen mindestens zwei Radarstationen, zwei Flugabwehrraketensysteme und drei Mi-8-Militärhubschrauber.
Auf einer Verteidigungstechnologie-Ausstellung in Lemberg stellte die Ukraine eine riesige Unterwasserdrohne namens Toloka vor. Es handelt sich um ein modulares System, das je nach Nutzlast und gewünschter Reichweite zwischen vier und zwölf Meter lang sein kann. Die größte Variante soll eine Reichweite von 2.000 Kilometern und eine Nutzlast von fünfTonnen haben.
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