Ukraine-Krieg: Rutte sieht Russland in der Verantwortung

"Friedensplan" von Donald Trump:Rutte: USA setzten Ukraine nicht unter Druck

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Nato-Generalsekretär Rutte zeigt sich nach einem Treffen mit Donald Trump zuversichtlich - und lobt die Rolle der USA. Der Schüssel zu Frieden in der Ukraine liege aber bei Russland.

USA, Washington: US-Verteidigungsminister Pete Hegseth (r) geht zu einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte bei dessen Besuch im Pentagon.
Nato-Generalsekretär Rutte ist in den USA und spricht dort mit wichtigen Ministern. Der "Friedensdeal" zur Ukraine steht dabei im Mittelpunkt.25.04.2025 | 2:32 min
Im Ukraine-Krieg sieht Nato-Generalsekretär Mark Rutte den Schlüssel für eine mögliche Friedenslösung bei Russland. Der Ball liege klar im russischen Feld, sagte Rutte am Donnerstag nach einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus.
Auf dem Tisch liege ein Vorschlag und die Ukrainer hielten sich an die Spielregeln, betonte der Generalsekretär. Positiv äußerte sich Rutte zu Trump und der Rolle der USA bei den Gesprächen.

Ich sehe eine Situation, in der dies unter der Führung von Präsident Trump zu einem positiven Ende gebracht werden könnte.

Mark Rutte, Nato-Generalsekretär

Einerseits habe er nicht den Eindruck, dass sich die US-Regierung aus den Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs zurückziehen würde. Gleichzeitig stimme es nicht, dass die Ukraine von den USA unter Druck gesetzt wurde, ein Abkommen zu akzeptieren, das Russland begünstige.
Weiter sagte Rutte, dem ähnlich wie Vorgänger Jens Stoltenberg ein guter Draht zu Trump nachgesagt wird, dass es eine "totale Verpflichtung" der USA zur Nato und zum Beistandsartikel des Verteidigungsbündnisses gebe.
Verhandlungsexperte Arvid Bell bei ZDFheute live.
In der Debatte über den Krieg in der Ukraine wurden in Deutschland diplomatische Optionen lange zu kritisch gesehen, sagt Verhandlungsstratege Bell von der Harvard Universität. 24.04.2025 | 14:47 min

Rutte: USA und Europa sehen Russland als langfristige Bedrohung

Rutte zufolge sind sich die USA und ihre europäischen Partner in ihrer Haltung gegenüber Russland einig.

Wir sind uns in der Nato alle einig, dass Russland eine langfristige Bedrohung für das Nato-Gebiet darstellt - für das gesamte euro-atlantische Gebiet.

Mark Rutte, Nato-Generalsekretär

Rutte bewertete das Treffen mit Trump als gut und fügte hinzu, dass er nicht wisse, ob der russische Präsident Wladimir Putin überhaupt Frieden wolle.

X-Post von Mark Rutte

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ZDF-Reporterin Alica Jung bei ZDFheute live.
In Kiew sterben bei Angriffen in der Nacht mindestens zwölf Menschen. Die Ukrainer wollen Frieden, aber Trumps Deal wäre für sie eine Kapitulation sagt ZDF-Reporterin Alica Jung.24.04.2025 | 3:17 min

Trump: "Wladimir, Stopp!"

Nach einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew mit mindestens zwölf Todesopfern hatte Trump ein Ende der Bombardements gefordert. "Wladimir, Stopp!", mahnte er den russischen Staatschef in seinem Onlinedienst Truth Social.
Wenige Stunden zuvor hatte Trump noch erklärt, er sehe in den seit Monaten andauernden Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Krieges eine Einigung mit Russland erreicht.
US-Medien zufolge kommt ein von den USA vorgelegter Vorschlag für eine Waffenruhe den russischen Forderungen weit entgegen. Den Berichten zufolge will die USA Moskau garantieren, dass die Ukraine nie der Nato beitreten will. Zudem wollten die USA die russische Besatzung in der Ostukraine sowie die Annexion der Krim 2014 faktisch anerkennen, heißt es.
Isabell Schaefers in Brüssel
In Brüssel hat die Ukraine-Kontaktgruppe über weitere militärische Hilfe für die Ukraine beraten. Auch US-Vertreter waren zugeschaltet. ZDF-Korrespondentin Isabell Schaefers berichtet.11.04.2025 | 0:51 min

Rutte: Nato mit den USA stärken

Rutte traf in Washington überdies US-Verteidigungsminister Pete Hegseth. Er habe mit dem Pentagonchef erörtert, wie eine "stärkere, gerechtere und tödlichere Nato sichergestellt" werden könne, schrieb er danach im Onlinedienst X. Das Treffen diente nach Nato-Angaben der Vorbereitung des Bündnisgipfels im Juni in Den Haag.
Trump empfing zudem Ruttes Vorgänger Stoltenberg. Dieser habe bis zu seinem Ausscheiden im vergangenen September einen "großartigen Job" als Nato-Generalsekretär gemacht, betonte Trump. Stoltenberg ist inzwischen Finanzminister seines Heimatlandes Norwegen und begleitete Regierungschef Jonas Gahr Störe zu einem Termin ins Weiße Haus.
Gleichwohl erneuerte Trump seine Kritik an der "unfairen" Lastenteilung in der Nato. Die USA zahlten "weit mehr als ihren fairen Anteil", sagte der Republikaner. Oft habe es so ausgesehen, als zahlten die Vereinigten Staaten "hundert Prozent", betonte er.
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Russland greift die Ukraine an
:Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Russische Soldaten bereiten eine selbstfahrende Haubitze 2S1 Gvozdika zum Feuern vor, während die russische Militäroperation in der Ukraine auf dem Gebiet der Region Cherson fortgesetzt wird
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Quelle: dpa, AP, AFP, Reuters

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