Merz: Ukraine-Antwort auf Friedensplan an Trump übermittelt

Uneinigkeit bei Gebietsabtretungen:Merz: Ukraine-Antwort auf Friedensplan an Trump übermittelt

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Die Ukraine hat US-Präsident Trump einen überarbeiteten Friedensplan vorgelegt. Nach den Worten von Bundeskanzler Merz enthält dieser auch den Streitpunkt Gebietsabtretungen.

Treffen von Merz und Rutte: Systematisch in eigene Stärke investieren

In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte sprach Bundeskanzler Friedrich Merz auch über den Friedensplan der USA für die Ukraine. Darin gehe es auch um mögliche Gebietsabtretungen.

11.12.2025 | 28:47 min

Die Ukraine hat US-Präsident Donald Trump ihren überarbeiteten Entwurf des Friedensplans übermittelt. Der Vorschlag betreffe auch die Frage, "welche territorialen Zugeständnisse die Ukraine bereit ist zu machen", sagte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Berlin.

Konkreter äußerte sich Merz nicht. Das sei eine Frage, die der ukrainische Präsident und das ukrainische Volk beantworten müssten, betonte er. "Nur Kiew kann entscheiden, welche territoriale Regelung es akzeptieren kann."

Es wäre ein Fehler, den ukrainischen Präsidenten in einen Frieden zu drängen, den sein Volk nach vier Jahren des Leidens und Sterbens nicht mittragen kann.

Friedrich Merz, Bundeskanzler

Ukraine-Krieg

Waffenstillstand ist in der Ukraine wieder Thema geworden - alles wegen eines Politico-Interviews mit Donald Trump. Ein wichtiger Streitpunkt sind mögliche Neuwahlen.

11.12.2025 | 2:06 min

Europäer fordern mehr Sicherheitsgarantien

Die USA hatten vor gut drei Wochen einen Plan zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine vorgelegt. Der ursprüngliche Entwurf, der als sehr Moskau-freundlich galt, wurde auf Drängen Kiews und seiner europäischen Verbündeten in zentralen Punkten überarbeitet. Sowohl Kiew als auch die Europäer forderten weitere Änderungen zugunsten der Ukraine, insbesondere Sicherheitsgarantien.

Alica Jung | ZDF-Reporterin in Kiew

Laut ZDF-Reporterin Alica Jung wird in der Ukraine derzeit auf "drei Ebenen verhandelt"; ob der vollständige Friedensplan Trumps vorliegt, bleibt aber unklar. Selenskyj gibt sich dennoch "transparent".

11.12.2025 | 3:45 min

Noch vor der Übermittlung der neuen Vorschläge führte Merz zusammen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron ein Telefongespräch mit Trump, das Merz als "sehr konstruktiv" bezeichnete. Trump hatte dagegen von "einigen kleinen Meinungsverschiedenheiten" gesprochen.

Trump für nächste Woche nach Berlin eingeladen

Merz sagte nun, Starmer, Macron und er hätten Trump vorgeschlagen, die Dokumente am Wochenende "abschließend" zu besprechen. Zu Beginn der kommenden Woche werde es dann möglicherweise ein Treffen in Berlin geben. Ob die US-Regierung daran teilnehme, hänge "sehr stark von der gemeinsamen Abfassung der Papiere ab", sagte der Kanzler. Er sei aber "einigermaßen zuversichtlich, dass uns das gelingt".

SGS Schmiese

Die Ukraine hat Trump einen überarbeiteten Friedensvorschlag zukommen lassen, der auch mögliche territoriale Zugeständnisse umfasst. Was weiß Berlin davon? Dazu Wulf Schmiese.

11.12.2025 | 1:16 min

Vor dem Hintergrund, dass Putin in den Verhandlungen offensichtlich auf Zeit spiele und unterdessen seien brutalen Krieg fortsetze, gehe es den europäischen Verbündeten der Ukraine in den Gesprächen vor allem darum, einen Waffenstillstand zu erreichen, so Merz. Ein solcher müsse aber "durch robuste rechtliche und materielle Garantien abgesichert sein" und die europäischen Sicherheitsinteressen wahren.

Merz erwartet US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland

Merz gab sich außerdem zuversichtlich, dass die USA im nächsten Jahr wie geplant mit der Stationierung von weitreichenden Waffen in Deutschland beginnen werden.

NATO Secretary General Mark Rutte (L) and German Chancellor Friedrich Merz (R) hold a press conference at Prime Minister s Office in Berlin

Bundeskanzler Merz trifft sich heute mit NATO-Generalsekretär Rutte in Berlin. Unter anderem geht es um eine stärkere europäische Rolle in der NATO und höhere Verteidigungsausgaben.

11.12.2025 | 1:51 min

Die unter Trumps Vorgänger Joe Biden mit den USA getroffene Absprache sieht vor, dass die USA von 2026 an in Deutschland wieder Mittelstreckenwaffen mit konventionellen Sprengköpfen stationieren wollen, die weit bis nach Russland reichen. Darunter sollen Marschflugkörper vom Typ Tomahawk mit einer Reichweite von bis zu 2.500 Kilometern sein, Raketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Hyperschallwaffen.

 Dieses Bild aus einem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums am 2. Dezember 2025 zur Verfügung gestellten Video zeigt eine Luftaufnahme eines beschädigten Gebäudes der Nationalen Technischen Universität in Pokrowsk, einer Stadt in der Region Donetsk.

Den sogenannten US-Friedensplan für die Ukraine bezeichnen deutsche Außenpolitiker als Kapitulationsplan. Er würde Russland belohnen und eine neue Weltordnung etablieren.

09.12.2025 | 8:25 min

Merz will europäische Nato-Säule stärken

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat sich öffentlich bislang nicht klar dazu geäußert, ob sie die Absprachen wie geplant umsetzen will. In einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Sicherheitsstrategie wird als US-Ziel ausgegeben, dass die Europäer künftig die Hauptverantwortung für ihre Verteidigung übernehmen sollen.

Julian Werner vor München bei Nacht.

Es war einer der größten ukrainischen Drohnenangriffe. Die Moskauer Flughäfen wurden lahmgelegt und ein weiterer Öltanker zerstört. Militärexperte Julian Werner mit der Analyse.

11.12.2025 | 11:28 min

Als Reaktion auf diesen Kurswechsel kündigte Merz an, er wolle ein einiges und starkes Europa mit aller Kraft behaupten. Die Nato spiele eine Schlüsselrolle in einer Zeit großer geopolitischer Umbrüche. Entscheidend sei, die europäische Säule des Bündnisses massiv zu stärken. Dies habe für die Bundesregierung Vorrang.

Rutte sagte zu der neuen Sicherheitsstrategie, dort stehe eindeutig, dass die USA sich Europa und Europas Sicherheit weiter verpflichtet fühlten.

Die USA stehen zu ihrer Verpflichtung gegenüber der Nato.

Mark Rutte, Nato-Generalsekretär

Quelle: dpa, AFP
Über dieses Thema berichteten verschiedene Sendungen, etwa phoenix in der Sendung "phoenix vor Ort" am 11.12.2025 ab 12:00 Uhr und das ZDF-Morgenmagazin am 11.12.2025 ab 5:30 Uhr sowie die heute 17h.

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