Angriffe auf Stromversorger und Ölhafen:Russland und Ukraine überziehen sich mit Luftangriffen
Zwei Tote, viele Verletzte, kein Strom für über 60.000 Menschen - in der Nacht zum Sonntag haben gegenseitige Angriffe sowohl in der Ukraine als auch in Russland Opfer gefordert.
Rettungskräfte begutachten den Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnheim in Saporischschja in der Ukraine. (Archiv 30.10.2025)
Quelle: dpaRussland und die Ukraine haben sich in der Nacht auf diesen Sonntag erneut gegenseitig mit Luftangriffen überzogen. Dabei wurden den örtlichen Behörden zufolge in der südukrainischen Region Odessa zwei Menschen getötet. In der südöstlichen Frontregion Saporischschja seien zwei Menschen verletzt und mehrere Gebäude zerstört worden. Fast 60.000 Menschen seien dort von der Stromversorgung abgeschnitten worden.
Ölterminal und Öltanker beschädigt
Im südrussischen Schwarzmeerhafen Tuapse wurden ein Öltanker und die Infrastruktur eines wichtigen Ölterminals durch einen ukrainischen Drohnenangriff beschädigt, wie die Behörden in der Region Krasnodar mitteilten. Trümmerteile abgeschossener Drohnen seien auf einen Öltanker gestürzt. Auf dem Schiff sei ein Feuer ausgebrochen, die Besatzung sei evakuiert worden.
Der Hafen ist ein Umschlagplatz für russisches Rohöl und Raffinerieprodukte. Die Ukraine hat ihn bereits mehrfach mit Drohnen angegriffen.
In Saporischschja sollten die Reparaturteams die beschädigte Stromversorgung wiederherstellen, sobald es die Sicherheitslage zulasse, erklärte der Gouverneur der Region, Iwan Fedorow. Russland hat mit Beginn der Heizperiode seine Angriffe mit Raketen und Drohnen auf Energie-Anlagen nochmals verstärkt.
Trotz russischer Angriffe auf Zivilisten würden viele Menschen umkämpfte Städte nicht verlassen wollen, so ZDF-Reporterin Brühl. Auch die ukrainische Infrastruktur wird attackiert.
30.10.2025 | 7:51 minSaporischschja stark unter Beschuss
Die Oblast Saporischschja ist fast täglich Artillerie-, Raketen- und Drohnenangriffen ausgesetzt. Laut Fedorow wurden dort allein in den 24 Stunden bis Sonntagmorgen bei rund 800 russischen Angriffen auf 18 Ortschaften ein Mensch getötet und drei weitere Menschen verletzt.
In der zentralöstlichen Region Dnipropetrowsk stieg die Zahl der Todesopfer eines russischen Luftangriffs, bei dem am Samstag ein Geschäft in Brand geriet, auf vier. Unter den Toten seien zwei Jungen im Alter von elf und 14 Jahren, teilten die örtlichen Behörden mit.
Mehr als 500 Drohnen und Raketen haben die ukrainische Großstadt Saporischschja erschüttert. Moskau spricht von militärischen Zielen, getroffen wurden Schulen und Wohnhäuser.
31.08.2025 | 2:30 minDas russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Luftabwehr habe 32 ukrainische Drohnen über der Region Krasnodar zerstört, in der der getroffene Schwarzmeerhafen Tuapse liegt.
164 Drohnen abgeschossen
Insgesamt seien allein 164 Drohnen über russischem Territorium, der annektierten Krim-Halbinsel sowie dem Schwarzen und Asowschen Meer abgeschossen worden. Aus Sicherheitsgründen wurden wegen des ukrainischen Drohnenangriffs zeitweise mehrere russische Flughäfen geschlossen, vor allem im Süden und Westen des Landes, wie die Luftfahrtbehörde Rossawiazija mitteilte.
Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme zu dem Angriff. Die Ukraine hat in den vergangenen Monaten ihre Luftangriffe auf russische Raffinerien, Öldepots und Pipelines verstärkt, um die Treibstoffversorgung und andere militärische Logistik zu stören und die Kriegskosten für die Führung in Moskau in die Höhe zu treiben.
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog: