Sanktionen: Wie Trump und die EU Putin zum Frieden drängen wollen

Russische Ölbranche :Entscheiden Drohnen und Sanktionen den Krieg?

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Janis Kluge von der Stiftung Wissenschaft und Politik vor einer Karte Russlands und der Ukraine. Es ist eine Ölraffinerie zu sehen.

Während die Ukraine russische Ölraffinerien mit Drohnen angreift, verhängen die USA und die EU Sanktionen gegen Russland. Die Analyse mit Russlandexperte Kluge bei ZDFheute live

Die USA haben neue Sanktionen gegen Russland beschlossen – zum ersten Mal in Trumps zweiter Amtszeit. Die Maßnahmen treffen die zwei größten russischen Öl-Firmen Rosneft und Lukoil. Ihre Raffinerien beschießt die Ukraine seit Wochen mit Drohnen.

Die betroffenen Konzerne finanzieren laut US-Finanzminister Bessent "die Kriegsmaschinerie des Kremls". Während Trump Putin vorwirft, Verhandlungen mit ihm führten "nirgendwo hin", heißt es aus dem russischen Außenministerium die neuen Sanktionen seien mit Blick auf die Friedensbemühungen "völlig kontraproduktiv".

Als Verbündete der Ukraine hat auch die EU ihre Sanktionen gegen Moskau verschärft. Ab 2027 soll ein vollständiges Importverbot für russisches Flüssigerdgas gelten – ein Jahr früher als ursprünglich geplant.

Wieso verhängt Trump gerade jetzt neue Sanktionen gegen Russland? Was kann das neue Sanktionspaket der EU bewirken? Wie ist die Lage an der Front? Darüber spricht Alica Jung bei ZDFheute live mit Russlandexperte Janis Kluge von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Aus Washington berichtet ZDF-Korrespondentin Heike Slansky. Die EU-Maßnahmen gegen Russland ordnet ZDF-Korrespondent Ulf Röller aus Brüssel ein.

Trumps nächster Kurswechsel?

Den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden nach Amtsantritt zu beenden – dieses Versprechen hat US-Präsident Donald Trump nicht eingehalten. Bereits seit Monaten bemüht sich Trump um ein Ende des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Dabei wechselt er jedoch regelmäßig seine Position, ein klarer Kurs zeichnet sich bislang nicht ab.

Anfang der Woche hatte Trump das angekündigte Zweier-Treffen mit Kreml-Chef Putin in Budapest abgesagt, mit der Begründung, er wolle kein "vergeudetes Treffen". Diese Bewertung kommt überraschend, nachdem Trump vergangene Woche nach einem gemeinsamen Telefonat mit Putin erklärte, auch Moskau wolle ein Ende des Krieges.

Kurz nach dem Trump-Putin-Telefonat hatte der ukrainische Präsident Selenskyj Trump in Washington getroffen. Selenskyj war am Freitag mit der Hoffnung auf weitreichende Tomahawk-Waffen angereist – kurz vor dem Treffen stand eine Lieferung dieser US-Systeme vage im Raum. Eine Zusicherung der Waffen blieb jedoch aus.

Mit Material von ZDF, Reuters, dpa und AFP.

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