Update am Abend: Kriminalstatistik mit Rechtsdrall

ziemlich genau 230 politisch motivierte Straftaten gab es im vergangenen Jahr durchschnittlich pro Tag. Insgesamt sind das 84.172 Fälle, mit denen sich die Sicherheitsbehörden in Deutschland rumschlagen mussten.

Diese Zahl markiert einen traurigen, doppelten Rekord: Sie bescheinigt zum einen die höchste absolute Zahl an politisch motivierten Straftaten seit Beginn der Erfassung 2001 und zum anderen den höchsten Anstieg im Vergleich zu einem Vorjahr, nämlich 40 Prozent. Auch politisch motivierte Gewalttaten als Untergruppe der Straftaten nahmen zu. Das muss beunruhigen. Die wichtigsten Zahlen in Kürze:

Woran liegen die Anstiege? Ein Auslöser sind Wahlen - Europawahl, Ost-Landtagswahlen sowie Kommunalwahlen haben zu einem Anstieg geführt, heißt es. Ein anderer Auslöser ist der andauernde Nahost-Konflikt. Beides kann aber nur einen Teil der Entwicklung erklären.

Die wichtigsten Verkünder der Grauensstatistik waren heute der neue Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) und der Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch. Sie hatten Folgendes zu sagen:

Doch was folgt daraus? Er werde "verfassungsfeindlichen Bestrebungen jeglicher Art mit der gleichen Entschlossenheit entgegentreten", sagte Dobrindt. Einen besonderen Fokus auf "rechts motivierte" Taten will er aber offenbar nicht setzen. Er wolle nun mit einer "Sicherheitsoffensive" reagieren - dazu gehört:

Zum bereits 17. Mal reagiert die EU mit neuen Sanktionen auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Fokus steht die russische Schattenflotte für Öltransporte. Allein: Kremlchef Wladimir Putin dürfte das kaum erschrecken, analysiert Felix Klauser:

WHO-Länder einigen sich auf ersten globalen Pandemiepakt: Drei Jahre hat es gedauert - nun steht ein historischer Pandemievertrag der WHO-Mitgliedstaaten. Er soll die Welt besser auf den Kampf gegen neue Krankheitserreger vorbereiten.

Ungarn leitet Rückzug vom Internationalen Strafgerichtshof ein: Dafür hat nun das Parlament den Weg frei gemacht. Grund: Die Orban-Regierung hält das Gericht für "politisch".

Prozess gegen drei mutmaßliche russische Spione: Sie sollen Sabotageakte in Deutschland geplant und militärische Ziele für Moskau ausgespäht haben: Vor Gericht bestreiten drei mutmaßliche russische Spione alle Vorwürfe.

Immer mehr junge Menschen in Deutschland sind verschuldet. Laut der aktuellen Jugendtrendstudie 2025 ist inzwischen jeder Fünfte der 14- bis 29-Jährigen betroffen - ein neuer Höchstwert.

Zum ersten Mal ist es Chirurgen in den USA gelungen, einem Menschen eine Harnblase zu transplantieren. Der Klinik zufolge verlief der Eingriff, der rund vier Stunden dauerte, erfolgreich. Der 41 Jahre alte Patient bekam außer der Blase auch eine neue Niere - zuvor war er jahrelang auf Dialyse angewiesen. Der Patient hatte große Teile seiner Blase zuvor bei einer Tumorentfernung verloren.

Frauen-Bundestrainer Christian Wück hat seinen Kader für die nächste Partie in der Nations League bekanntgegeben. Dabei gab es auch eine Überraschung.

Vor wenigen Tagen betonten europäische Staatschefs noch die enge Abstimmung mit US-Präsident Trump. Nach dem Gespräch mit Putin meint US-Politikexperte Jeff Rathke: Trump lässt sich von Putin vorführen.

Wenn Haustiere ins Leben von Familien, Paaren oder Alleinstehenden kommen, wird das häufig von Euphorie und großen Erwartungen begleitet. Doch kaum jemand denkt daran, was passiert, wenn das Tier älter wird. Die 37 Grad Doku "Wenn Haustiere alt werden - Moppis letzter Sommer" erzählt von den Herausforderungen der letzten Lebensphase und dem unausweichlichen Abschied. (29 Minuten)

Und nun wird's wieder politisch: Die frontal Doku "Die Grünen - Von Friedensträumern zu Waffenlieferanten" erzählt in drei Folgen, was die Partei einst ausmachte und was sie heute ausmacht - und welchen Herausforderungen sich ihre Protagonisten stellen müssen. (Drei Folgen je 35 Minuten)

Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!