Update am Morgen: Jeder Tag ein "Orange Day"

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Update am Morgen:Jeder Tag ein "Orange Day"

von Ilka Brecht

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Ilka Brecht


Guten Morgen,

noch während Sie dies lesen, schlägt irgendwo in Deutschland ein Mann zuhause "seine" Frau. Womöglich leben die beiden in einer ruhigen Wohngegend, haben zwei nette Kinder, und wenn die Frau mal nach draußen geht, trägt sie Schal und Sonnenbrille - um Wunden und Blutergüsse zu verbergen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß. Denn statistisch gesehen werden etwa 370 Frauen pro Tag Opfer von Partnerschaftsgewalt; das geht aus dem kürzlich vorgestellten Bundeslagebild für das Jahr 2024 hervor. Worüber die Statistik nichts sagt, ist die Scham, die Gewalt zur Anzeige zu bringen. Deshalb ist laut Bundeskriminalamt von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Hunderte betroffene Frauen, jeden Tag. So wird auch heute, am "Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen", wieder einmal deutlich, dass man nicht müde werden darf, darauf zu achten. Aber ein "Orange Day" allein reicht eben nicht aus, um die Lage zu verbessern. Eva Göttlein, die Leiterin eines Frauenhauses in Fürth, beklagt im Interview mit frontal, dass es in Deutschland immer noch kein ordentliches Hilfesystem gibt. Sie habe Wut, sagt sie - auch, weil sie immer wieder Frauen abweisen muss.

Bundesministerin Prien hält ein Schild auf dem "Gewalt gegen Frauen" steht hinterlegt mit einem Hilfetelefon.

24.11.2025 | 1:38 min

Denn in Deutschland fehlen Frauenhausplätze - und zwar etwa 12.000. Laut Istanbul-Konvention müsste es 2,5 Plätze für Frauen und Kinder pro 10. 000 Einwohner geben. Dieser völkerrechtliche Vertrag des Europarats zum Schutz von Frauen vor Gewalt gilt seit 2018. Aber seit Jahren verfehlt Deutschland die Vorgaben. Opfer häuslicher Gewalt sind dann in der Notlage, anderswo eine provisorische Unterkunft zu finden oder zum Täter zurückzukehren.

Immerhin, das neue Gewalthilfegesetz soll das ändern. Demnach hat jede Betroffene einen Rechtsanspruch auf einen Platz im Frauenhaus, allerdings erst ab 2032. Bis dahin vergehen noch so einige Orange Days.

Herzliche Grüße aus Berlin

Ilka Brecht, Moderatorin und Leiterin des ZDF-Magazins frontal

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

Einschläge in Wohnhäusern in Kiew gemeldet: Trotz laufender Gespräche über Frieden in der Ukraine hat das russische Militär die Hauptstadt Kiew erneut mit nächtlichen Luftangriffen überzogen. Die Millionenmetropole sei mit Hyperschallraketen und Drohnen attackiert worden, berichten örtliche Medien wie das Nachrichtenportal "The Kyiv Independent". Aus verschiedenen Stadtbezirken seien Explosionen und Stromausfälle gemeldet worden. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko wurden Wohngebäude getroffen und gingen in Flammen auf.

Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was heute sonst noch wichtig ist

"Hammerbande" vor Gericht: Das Oberlandesgericht Dresden verhandelt heute gegen sieben mutmaßliche Linksextremisten. Die Gruppierung soll über mehrere Jahre hinweg gewaltsame Angriffe gegen Personen aus der rechten Szene verübt haben.

Ausführlich informiert

ZDFheute live: Neuer Friedensplan - Bewegt sich Putin? USA, Ukraine und EU-Vertreter haben Trumps 28-Punkte-Plan überarbeitet. Wie Russland darauf reagiert und wie es mit den Verhandlungen weitergehen könnte, analysiert ZDFheute live.

Sportliches

In der Champions League sind heute Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen im Einsatz. Der BVB empfängt den FC Villarreal. Den Dortmundern fehlte zuletzt Struktur und zu oft die finale Konzentration, auch weil im Mittelfeld große Lücken klaffen. Gelingen in der Königsklasse Fortschritte?

  • In Champions League gegen Villarreal: Es rumpelt in Dortmunds Maschinenraum

Bayer Leverkusen muss bei Manchester City ran. Beim Team von Pep Guardiola läuft in dieser Saison längst nicht alles rund, das 1:2 in Newcastle am Wochenende war bereits die vierte Liga-Niederlage der Saison. Was ist drin für die Werkself?

Alle Spiele, alle Tore - mit dem ZDF-Liveticker zur Champions League verpassen Sie nichts!

Gesagt

In letzter Zeit unterscheiden sie gar nicht mehr, ob Zivilist oder Nicht-Zivilist. Sie verschonen niemanden. Niemanden. Wahrscheinlich wollen sie uns ausrotten.

Oleg, Bauer in der Ukraine

Oleg ist Bauer in der Ostukraine. Eine russische Drohne lauerte in seinem Hof. Als der 56-Jährige das Haus verließ, griff sie an. Russlands Drohnenkrieg trifft längst nicht mehr nur militärische Ziele. Zunehmend geraten auch Zivilisten ins Visier: Sie werden von Drohnen verfolgt und auf offener Straße angegriffen. Die frontal-Doku "Unter Drohnenfeuer: Zivilisten in der Ukraine" zeigt die Angriffe aus nächster Nähe.

frontal-Reporter Arndt Ginzel mit schusssicherer Weste vor brennendem Autofrack, das durch einen Drohnenangriff in der Ukraine zerstört wurde

Russlands Drohnenkrieg trifft längst nicht mehr nur militärische Ziele. Zunehmend geraten auch Zivilisten ins Visier: Sie werden von Drohnen verfolgt und auf offener Straße angegriffen.

20.11.2025 | 25:07 min

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Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden

25.11.2025 | 2:03 min

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So wird das Wetter heute

Am Dienstag bleibt es meist trüb. Vor allem im Westen und Süden regnet es. Die Schneefallgrenze liegt bei etwa 700 Metern. Die Temperaturen erreichen maximal 0 bis 7 Grad. Den aktuellen Wetterbericht der ZDF-Meteorologen finden Sie hier im Video.

ZDFheute Wetter - Dienstag - 25.11.2025

Quelle: ZDF

Zusammengestellt von Jan Schneider.

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