UN-Zahlen für 2024:Alle zehn Minuten stirbt eine Frau durch häusliche Gewalt
Weltweit sind 2024 nach Angaben der UN rund 50.000 Frauen und Mädchen von nahestehenden Menschen getötet worden. Das ist durchschnittlich etwa eine Tote alle zehn Minuten.
In Deutschland werden jedes Jahr über hundert Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Exemplarische Fälle verdeutlichen die Muster.
24.11.2025 | 2:31 minIm vergangenen Jahr ist nach UN-Angaben alle zehn Minuten eine Frau auf der Welt von einem ihr nahestehenden Menschen getötet worden. 2024 seien rund 50.000 Frauen und Mädchen von ihren Partnern oder Familienangehörigen getötet worden, erklärten das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung und UN Women am Dienstag zum Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen.
Die Zahl von 50.000 basiert den Angaben zufolge auf Daten aus 117 Ländern. Dies entspreche 137 Frauen am Tag oder etwa eine Frau alle zehn Minuten. Die Gesamtzahl liegt etwas unter der aus dem Jahr 2023. Dies deutet jedoch laut dem Bericht nicht auf einen tatsächlichen Rückgang hin. Grund seien vielmehr Unterschiede in der Datenverfügbarkeit.
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21.11.2025 | 19:37 minUN: Femizide Teil von Gewalt-Kontinuum
Femizide seien oft Teil eines "Kontinuums von Gewalt", sagte Sarah Hendriks, Direktorin der Politikabteilung von UN Women. Es beginne mit Kontrolle, Drohungen und Belästigungen, auch online. Jede Frau und jedes Mädchen habe das Recht, in allen Bereichen ihres Lebens sicher zu sein. Die Staaten müssten mehr tun, um die Morde zu verhindern und Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Die verfügbaren Daten zu Femiziden, also zu Morden an Frauen aufgrund ihres Geschlechts, sind laut UN Women begrenzt.
Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen wird jedes Jahr am 25. November begangen. Regierungen, Menschenrechtsorganisationen und die Vereinten Nationen machen an diesem Datum auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam.
Die häusliche Gewalt in Deutschland hat im vergangenen Jahr erneut zugenommen. Unter den fast 266.000 Opfern waren die meisten von ihnen Mädchen und Frauen.
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