Update am Abend: Genf, grüner Stahl und Gewässer - der Tag

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Update am Abend:Genf, grüner Stahl und Gewässer - der Tag

von Thorsten Duin
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ZDFheute Update

Guten Abend,

Abbas Araghtschi dämpft die Erwartungen schon vor dem Treffen: Es gebe "keinen Raum" für Verhandlungen und Diplomatie, "bis die israelische Aggression aufhört". Der iranische Außenminister trifft in Genf mit seinen Amtskollegen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien zu vertraulichen Gesprächen zusammen. Eine Runde, die Diplomaten zufolge eng mit den USA abgestimmt war.
Iran sei am Zug, mahnt der deutsche Außenminister Johann Wadephul ebenfalls vor dem Treffen und fordert eine "ernsthafte Bereitschaft" Teherans, "auf jede Anreicherung von nuklearem Material zu verzichten, was in Richtung einer atomaren Bewaffnung gehen könnte". Die Agentur Reuters zitiert einen Vertreter Irans, man sei zwar bereit, grundsätzlich über eine Begrenzung zu sprechen. Eine Reduzierung auf Null komme aber nicht infrage.
Verhandlung mit Iran
20.06.2025 | 1:53 min
Nach dem Gespräch werde man wissen, ob die Diplomatie überhaupt noch eine Chance hat, berichtet Korrespondent Andreas Kynast aus Genf. US-Präsident Donald Trump jedenfalls lässt erklären, er wolle innerhalb der nächsten zwei Wochen entscheiden, ob die USA als Verbündeter Israels in den Krieg eingreifen. Die Entscheidung hänge davon ab, ob es Fortschritte bei den Verhandlungen gebe. Der britische Außenminister David Lammy spricht von einem Zeitfenster, um noch eine diplomatische Lösung zu erreichen.
ZDF-Korrespondent Andreas Kynast berichtet ins ZDFheute Studio.
20.06.2025 | 1:10 min
Iran - Kapitulation oder Krieg? Die jüngste Folge des auslandsjournal-Podcasts Der Trump-Effekt beschäftigt sich mit der Rolle der USA in der Nahost-Krise:
Donald Trump als Schatten mit erhobenen Händen, dahinter Weltkugel mit zerfetzter US-Flagge, unten Schriftzug "Der Trump Effekt - Will Trump den Bürgerkrieg?"
18.06.2025 | 52:52 min

ArcelorMittal stoppt Pläne für grünen Stahl

Knapp 1,3 Milliarden Euro Fördergeld hatten der Bund und das Land Bremen ArcelorMittal in Aussicht gestellt, um die klimafreundliche Stahlproduktion anzuschieben. Allein: Der Konzern stoppt entsprechende Pläne für die Werke in Bremen und Eisenhüttenstadt. Man könne die Projekte "leider nicht weiterverfolgen". Grund seien die Marktsituation und mangelnde Wirtschaftlichkeit.
"Es geht um die Zukunft von Tausenden Arbeitsplätzen in Bremen und Eisenhüttenstadt", warnt die IG Metall. Mehr noch: Der klimaneutrale Umbau der Stahlindustrie sei ein Jahrhundertprojekt, die Entscheidung strategisch entsprechend kurzsichtig. Die Politik müsse Stahl zur Chefsache machen.
Noch floss kein Geld an Arcelor, der Bund werde die Förderung widerrufen, erklärt das Wirtschaftsministerium. Dort verweist man auch auf die drei weiteren noch laufenden Projekte bei Salzgitter, Thyssenkrupp und der Stahl-Holding-Saar. Für eine klimafreundlichere wasserstoffbasierte Stahlproduktion ist die Absage gleichwohl ein Dämpfer. Die Umstellung gehörte zu den wichtigsten Klimaschutzplänen der früheren Bundesregierung.
Energie-Experte Felix Matthes vom Freiburger Öko-Institut wertet den Ausstieg als weiteren Rückschlag auch für die Wasserstoffpläne. Arcelor sei "Ankerkunde" für das norddeutsche Kernnetz gewesen. Der erste Rückschlag sei die Kraftwerkstrategie der neuen Regierung gewesen, in der die Wasserstoffkomponente heruntergefahren werde.

Weltflüchtlingstag: Die vergessene Krise im Sudan

Der Schutz von Flüchtlingen kommt vielerorts zu kurz, warnen viele Hilfsorganisationen heute zum Weltflüchtlingstag. Auch fehle es an ausreichend Mitteln zur Versorgung und Integration. Im Schatten anderer Konflikte vollzieht sich derweil im Sudan die nach UNHCR-Angaben größte Vertreibungskrise. Der Krieg in dem Land hat katastrophale Folgen für Millionen Menschen, die Weltgemeinschaft nimmt davon kaum Notiz. Ein aktueller Bericht von "Ärzte ohne Grenzen" gibt Einblicke:
Flüchtlinge aus dem Sudan warten nach der Überquerung der Grenze in den Südsudan auf einen Transport in das Transitlager der grenznahen Stadt Renk.
20.06.2025 | 1:42 min

Weitere Schlagzeilen

Liste des Tages

Liste Badegewässer
Quelle: ZDF

Die gute Nachricht zuerst: Deutsche Badegewässer haben eine Top-Qualität. Das geht aus der jährlichen Analyse der Europäischen Umweltagentur EEA hervor. Auch Europaweit sind die Daten erfreulich: 96 Prozent der Badestellen in Seen, Flüssen und Küstengewässern erfüllen die Mindeststandards, 85 Prozent sind sogar "ausgezeichnet". "Die Europäer können in der überwiegenden Mehrheit der EU-Badeorte ohne Bedenken schwimmen", erklärt EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall.
Anders sieht es bei der Wassermenge aus. Wegen geringer Niederschläge und sinkender Pegelstände schränken in Deutschland viele Kommunen und Kreise in diesen Tagen die Wasserentnahme vor allem aus Oberflächengewässern ein - aktuell etwa im Bereich der Spree. Der BUND warnt jüngst zudem in einer Studie: In gut der Hälfte der Städte und Landkreise werde mehr Grundwasser entnommen, als sich natürlich nachbilden kann. Es gelte, mehr Wasser zu sparen und es besser zu verteilen. Alle müssten zudem "einen fairen Preis bezahlen". Derzeit gebe es Großverbraucher, die Wasser sogar kostenlos beziehen dürften.

Gesagt

Karl-Heinz Banse
Quelle: ZDF

Verschärfte Gesetze hätten bislang nichts daran geändert: "Gaffer bleiben ein Dauerärgernis bei Einsätzen", beklagt der Feuerwehrverband. "Da muss sich etwas ändern", fordert Verbandspräsident Karl-Heinz Banse in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Gaffer sollten "bestraft werden wie Autofahrer, die während der Fahrt das Handy nutzen" - bis zur Abnahme des Führerscheins. "Das schreckt mehr ab als abstrakte Geldstrafen." Früher hätten Feuerwehrleute sich darauf konzentrieren können, Opfer aus Wracks zu befreien. Heute müssten sie gleichzeitig Opfer retten und Gaffer fernhalten, so Banse.
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Streaming-Tipps für den Feierabend

Kakao, Palmöl, Lieferketten - die Schokobranche hat keinen guten Ruf. Ferrero, der Erfinder von nutella, verspricht Nachhaltigkeit. Meint er das ernst? Oder ist das Greenwashing? Das Grüne Märchen von Ferrero aus der Doku-Reihe Greenwashed. (44 Minuten)
"Greenwashed?" - Sherif Rizkallah (Ferrero)
22.06.2025 | 43:23 min
Müll im Vorgarten oder unbefugtes Parken? Nicht mit Witwer Otto. Er regiert sein Viertel mit eiserner Hand, sein Wort ist das Gesetz der Vorstadt. Doch dann zieht ausgerechnet ins Nachbarhaus eine chaotische Familie ein. "Ein Mann Namens Otto" mit Tom Hanks ist das US-Remake der oscarnominierten schwedischen Tragikomödie "Ein Mann Namens Ove", die auf dem gleichnamigen Roman basiert. (122 Minuten)
"Ein Mann namens Otto": Artwork. Otto Anderson (Tom Hanks) steht im Freien und blick skeptisch nach vorne. Vor ihm sitzt eine Katze. Hinter ihm stehen Einfamilienreihenhäuser unter blauem Himmel.
19.06.2025 | 121:06 min

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