Web-Inhalte für KI:EU leitet Ermittlungen gegen Google ein
Hat Google für seine KI-Übersichts rechtswidrig Online-Inhalte Dritter genutzt? Die EU-Kommission leitet eine Untersuchung wegen möglicher Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht ein.
Verstößt mit seiner KI-Übersicht möglicherweise gegen das europäische Wettbewerbsrecht: Google.
Quelle: ReutersDie EU verdächtigt den US-Internetriesen Google, seine Künstliche Intelligenz rechtswidrig mit Online-Inhalten Dritter gefüttert zu haben. Die zuständige Europäische Kommission leitet daher eine Untersuchung wegen möglicher Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht ein.
Konkret wirft die Behörde dem Tech-Riesen vor, für KI-Inhalte die Daten von Dritten zu nutzen, ohne den Inhabern der Websites "eine angemessene Vergütung zu zahlen und ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, eine solche Nutzung ihrer Inhalte abzulehnen". Die Kommission prüfe, ob Google Verlagen und Urhebern von Inhalten möglicherweise unfaire Bedingungen auferlege und gleichzeitig konkurrierende Entwickler von KI-Modellen benachteiligt habe, teilte Kommissions-Vizepräsidentin Teresa Ribera mit.
Die Spanierin sagte demnach:
Eine freie und demokratische Gesellschaft ist auf vielfältige Medien, offenen Informationszugang und eine lebendige Kreativlandschaft angewiesen.
Kommissions-Vizepräsidentin Teresa Ribera
KI bringe bemerkenswerte Innovationen und viele Vorteile für Menschen und Unternehmen in ganz Europa, doch dieser Fortschritt dürfe nicht auf Kosten der Prinzipien gehen, die im Herzen der europäischen Gesellschaften stünden.
Der Ton in den Sozialen Medien ist rauer geworden. Mittlerweile dominieren die fünf großen US-Techkonzerne die Sozialen Medien. Welchen Einfluss haben sie auf unsere Demokratie?
25.09.2025 | 41:14 minGoogles KI-Übersicht und Youtube im Fokus der Ermittlungen
In dem Verfahren geht es um die mithilfe von KI erstellte Übersicht, die seit einigen Monaten ganz oben in den Ergebnissen fast jeder Google-Suche auftaucht. Diese Übersicht basiert auf Inhalten, die im Internet frei verfügbar sind - etwa über das Online-Lexikon Wikipedia oder Nachrichtenseiten.
In den Brüsseler Ermittlungen geht es außerdem um den Videodienst Youtube, der ebenfalls zu Google gehört. Die Kommission vermutet, dass der Konzern auf Youtube hochgeladene Videos nutzt, um sein KI-Modell zu trainieren - ebenfalls ohne die Ersteller dafür zu bezahlen. Sie haben demnach keine Möglichkeit, dieser Nutzung zu widersprechen, wenn sie Youtube weiter nutzen wollen.
Google droht Bußgeld in Milliardenhöhe
Bei dem Verfahren geht es auch um die Marktmacht Googles im Wettbewerb mit anderen KI-Anbietern, die ihre Modelle nicht mit Youtube-Videos füttern können. Eine Frist für die Ermittlungen gibt es nicht.
Bestätigen sich die Vorwürfe, droht Google ein Bußgeld in Höhe von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Erst im September hatte die Kommission in einem anderen Fall eine Strafe von fast drei Milliarden Euro gegen Google verhängt, damals ging es um das Geschäft mit Werbung.
Die EU verhängt eine Geldstrafe von fast drei Milliarden Euro gegen Google. Die Kommission sieht Verstöße gegen Wettbewerbsregeln. US-Präsident Trump droht mit Vergeltung.
05.09.2025 | 1:30 minMehr Nachrichten zu Google und KI
Nach Milliardenstrafe der EU:Druck aus Brüssel: Google will Werbemodell ändern
mit Video1:30Gema klagt gegen OpenAI:Gericht stärkt Kunstschaffende gegen KI
von Anna-Lena Frosch und Daniel Heymannmit Video1:30Stromversorgung für Infrastruktur:AKW in den USA soll für Google-KI wieder ans Netz gehen
mit Video22:34KI und digitale Souveränität:Was vom Digitalgipfel in Berlin erwartet wird
Jan Henrich, Berlinmit Video1:42