Deutschland legt bei Investitionen ins Schienennetz zu

Deutschland rückt auf:Investitionen: Mehr Geld fürs Schienennetz

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Der Bund steckt deutlich mehr Geld ins sanierungsbedürftige Schienennetz. Damit rückt Deutschland im europäischen Vergleich auf - bleibt aber hinter der Schweiz und Österreich.

Nordrhein-Westfalen, Wuppertal: Neue Schienen werden auf einer alten Bahntrasse in Hahnenfurt zwischen Wuppertal und Mettmann verlegt. Archivbild
Der Bund gibt inzwischen deutlich mehr Geld für die Verbesserung des Schienennetzes aus.
Quelle: dpa

Mit zusätzlichen Milliarden sind die deutschen Investitionen ins Schienennetz im vergangenen Jahr einer Untersuchung zufolge auf ein Rekordniveau gestiegen. Pro Kopf investierte der Bund 2024 knapp 200 Euro und damit fast 75 Prozent mehr als im Jahr davor, wie der Interessenverband Allianz pro Schiene und die Unternehmensberatung SCI Verkehr ermittelt haben.
Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern rückt Deutschland damit deutlich auf, bleibt aber weiter hinter Staaten wie Österreich oder der Schweiz zurück. "Der Abbau des Investitionsstaus ist kein Sprint, sondern ein Marathon", teilte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, mit:

Diese Aufgabe ist mit dem neuen Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität noch nicht gelöst.

Dirk Flege, Geschäftsführer Allianz pro Schiene

Es brauche eine Verstetigung der Mittel etwa in Form eines schon länger diskutierten Eisenbahn-Infrastrukturfonds.
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Schiene bekommt bis 2029 mehr als 100 Milliarden Euro

Die neue schwarz-rote Koalition will in Form eines schuldenfinanzierten Sondervermögens die Investitionen ins dringend sanierungsbedürftige Schienennetz deutlich erhöhen und damit wieder für mehr Zuverlässigkeit im Bahnverkehr sorgen.
Nach bisherigen Planungen sollen demnach bis 2029 insgesamt mehr als 100 Milliarden Euro in die Bahn-Infrastruktur fließen. Bahnchef Richard Lutz hatte jüngst indes gewarnt, dass trotz der zusätzlichen Milliardensummen ab 2027 Finanzierungslücken drohten.
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Verbände: Geld allein reicht nicht aus

Doch Geld allein reiche nicht aus, betonten Allianz pro Schiene und SCI Verkehr. "Österreich und die Schweiz zeigen schon lange, wie man Schiene richtig macht", teilte SCI-Geschäftsführerin Maria Leenen mit.

Neben einer mehrjährigen Finanzierung gibt der Staat dort klare Ziele vor, deren Einhaltung konsequent gesteuert und überwacht wird.

Maria Leenen, SCI-Geschäftsführerin

Zudem stocke es beim Ausbau etwa beim Thema Digitalisierung. Hier komme Italien deutlich schneller voran als Deutschland. Neben der Sanierung des Schienennetzes brauche es zudem dringend einen Neu- und Ausbau des Netzes, betonten die Verbände.

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