mit Video
Bahnverkehr in Norddeutschland:Zugverspätungen und Umleitungen bis zum Abend
|
Zugreisende in Norddeutschland haben es heute schwer: Wegen einer Bombenentschärfung am Osnabrücker Hauptbahnhof kommt es in der gesamten Region zu Beeinträchtigungen.
Aufgrund mehrerer Böschungsbrände sowie einer Bombenentschärfung in der Nähe des Hauptbahnhofs Osnabrück ist der Personenfernverkehr der Bahn in Norddeutschland bis Tagesende beeinträchtigt. Dadurch kommt es zu Zugumleitungen sowie Verspätungen, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn mitteilte.
Bombenentschärfung in Osnabrück
Die Bombenentschärfung im niedersächsischen Osnabrück ist mittlerweile abgeschlossen. Sie sorgte bereits seit Dienstagmittag für Einschränkungen im Bahnverkehr. Betroffen waren den Angaben zufolge Fern- und Regionalzüge. Die Bahn empfiehlt, sich vor Fahrtantritt über die eigene Verbindung zu informieren. Nach der Entschärfung sollte sich der Bahnverkehr aber wieder normalisieren.
ICE- und IC-Züge zwischen Hamburg und dem Ruhrgebiet sollen umgeleitet werden und sich daher verspäten. Die Halte in Bremen, Osnabrück, Münster und Recklinghausen sollen zudem entfallen. Die Bahn empfiehlt, über die Bahnhöfe in Hannover und Hamburg (für Bremen) sowie Düsseldorf, Duisburg, Essen und Gelsenkirchen (für Münster) auszuweichen. Von dort würden jeweils Regionalzüge oder auch andere Fernzug-Linien fahren.
20.000 Menschen waren evakuiert
Nach einer der größten Evakuierungsaktionen in Osnabrück seit dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bomben-Blindgänger von Spezialisten entschärft. "Beide Zünder sind entschärft, sie wurden gesprengt. Jetzt können alle nach Hause", teilte die Stadt am Abend mit.
Die rund 20.000 Menschen, die zuvor bis zum Nachmittag das Gebiet in einem Umkreis von einem Kilometer um den Fundort verlassen mussten, durften wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Große Teile der Innenstadt lagen in der Evakuierungszone, darunter zwei Krankenhäuser und der Hauptbahnhof.
Der Blindgänger wurde den Angaben zufolge bei einer Baubegleitung im Lokviertel gefunden. Erst vor gut zwei Wochen war im Osnabrücker Lokviertel eine 500-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Damals mussten 11.000 Menschen ihr Zuhause verlassen. Ähnliche Bilder gab es in den Vormonaten: Schon im November, Februar und April wurden Weltkriegsblindgänger im Lokviertel entschärft.
Das Gebiet um den Osnabrücker Hauptbahnhof war nach Behördenangaben während des Zweiten Weltkriegs massiv aus der Luft bombardiert worden, weil es sich um einen strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunkt handelte. Auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs direkt neben dem Hauptbahnhof soll ein neues Wohn- und Geschäftsviertel entstehen.
Quelle: dpa, AFP
Thema
Mehr zur Bahn
0:20 min
Mehr als ein Drittel der Fernzüge:Bahn verfehlt erneut Pünktlichkeitsziel
mit Video
Bilanz für erstes Halbjahr :Mehr als jeder dritte Fernzug unpünktlich
mit Video